Davide de Zotti am Cembalo und Mareike Hug an den Blockflöten boten den passenden Start zu SommerMusikWollerau. Bild Andreas Knobel
Davide de Zotti am Cembalo und Mareike Hug an den Blockflöten boten den passenden Start zu SommerMusikWollerau. Bild Andreas Knobel

Musik

Ein Konzert voller Leichtigkeit

Mareike Hug an den Blockflöten und Davide de Zotti am Cembalo eröffneten die Reihe SommerMusikWollerau. Von der Begrüssung über das Barockkonzert bis zum Apéro im Garten der reformierten Kirche Wilen-Wollerau herrschte eine wunderbare Leichtigkeit.

 SommerMusikWollerau – so leicht sich der Name dieser Konzertreihe anhört, so leicht hat sich der Auftakt am Samstagabend angehört und angefühlt. In der angenehm kühlen reformierten Kirche in Wilen-Wollerau liess sich schnell etwas Abstand vom heissen Sommertag und von einer allenfalls stressigen Woche gewinnen. Und genau das ist die Intention von Alexander Seidel, dem Kirchenmusiker der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Höfe, der Sommer-MusikWollerau initiiert und organisiert hat.


Bekannte, einzigartige Instrumente


Die Begrüssung übernahm jedoch für einmal Martin-Ulrich Brunner, Seidels Stellvertreter. Das machte auch Sinn, denn er kennt die beiden Konzertierenden bestens. Davide de Zotti ist nämlich der Nachfolger Brunners als Kirchenmusiker der befreundeten evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Rapperswil-Jona. Der Venezolaner ist Chorleiter, Dirigent, Organist und Cembalist. In dieser Funktion trat er in Wollerau auch auf, und zwar an einem prächtigen Nachbau eines sizilianischen Grimaldi-Cembalo. Seine musikalische Partnerin war Mareike Hug an den Blockflöten. Gleich zwei Konzertdiplome kann sie aufweisen. Das so beliebte wie gefürchtete Erstinstrument vieler Musikschülerinnen und -schüler ist also sehr wohl ein ernstzunehmendes klassisches Ausdrucksmittel, wie Mareike Hug an ihren Sopran- und Altflöten eindrücklich bewies.


Telemann als Lieblingskomponist


Nun, die einzelnen Werke zu beschreiben, die Hug und de Zotti interpretierten, bringt an dieser Stelle nicht viel. Es waren vor allem barocke Kompositionen von Georg Philipp Telemann (1681–1767) und zwei von Girolamo Frescobaldi (1583–1643). Sie boten die ganze Palette von langsamen, leisen, wie schnellen, heftigen Passagen. Dabei setzten sich die Künstlerin und der Künstler auch solistisch in Szene. Das Publikum genoss die stressfreie Zeit sichtlich und wollte nach der Zugabe noch allerhand über die exklusiven Instrumente wissen. Welch entspannte Atmosphäre in der reformierten Kirche herrschte, kam übrigens auch bei den «Zwischentönen » zum Ausdruck: In den Satzpausen war nämlich jeweils durch die angekippten Farbfenster deutlich das Vogelgezwitscher zu hören.


Der Garten gehört zum Konzept


Womit der Übergang zum Apéro leicht fiel: Die Konzertbesucher und -besucherinnen verlustierten sich nach Konzertende bei angeregten Gesprächen im schönen Garten, genossen die nun angenehme Wärme und den Ausblick auf den Zürichsee – und wunderten sich über den Igel, der sich im Pfarrgarten durch nichts stören liess. Das nächste Konzert der Reihe SommerMusikWollerau folgt bereits am kommenden Samstag, wieder um 20 Uhr in der reformierten Kirche Wilen-Wollerau.Beim «Wandelkonzert» durch mehrere Musikepochen mit Andrea Stahlberger (Violoncello und Campanula) und Alexander Seidel (Cembalo, Orgel und Piano) wird dann der Kirchengarten schon während des Konzerts miteinbezogen …


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Andreas Knobel

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

01.07.2019

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