Die zweite Zugabe mit dem Titel «Uelis Zäuerli» wurde mit Talerschwingen untermalt. Bild Verena Blattmann
Die zweite Zugabe mit dem Titel «Uelis Zäuerli» wurde mit Talerschwingen untermalt. Bild Verena Blattmann

Musik

Gesang und Musik auf höchstem Niveau

Jodlerin Nadja Räss und die Alderbuebe fanden am Samstagabend in Wollerau ein begeistertes Publikum vor.

Als Gastgeber des neunten Open-Air-Konzerts in der Arena des Schulhauses Riedmatt fungierte die Kulturkommission der Gemeinde Wollerau.Präsident Marco Steiner zeigte sich bei seiner Begrüssung stolz, dem Publikum mit Nadja Räss und den Alderbuebe, bestehend aus Walter Alder (Hackbrett), Michi Bösch (Geige), Willi Valotti (Akkordeon) und Sepp Huber (Bass), absolute Spitzen- und Ausnahmekönner der volkstümlichen Sparte präsentieren zu können. Nadja Räss, ausgestattet mit einer wohlklingenden, voluminösen und einzigartigen Stimme, die sich in der ganzen Bandbreite an Tönen problemlos zurechtfindet, hat in den Alderbuebe die perfekten musikalischen Begleiter gefunden.

Traditionelles und Eigenes

Technisch einwandfrei, leidenschaftlich, äusserst virtuos und – im positiven Sinn – eigenwillig wie sie selber, und dennoch in Harmonie vereint, stellte sich das Konzert als musikalischer Hochgenuss heraus. Im ersten Teil bekamen die beeindruckten viel Traditionelles und Musik aus dem Toggenburg. Das getragene, beinahe andächtig schöne Rugguserli zu Beginn des Konzerts passte ausgezeichnet zur Abendstimmung. Beim Rugguserli handelt es sich, ähnlich wie beim Zäuerli, um einen speziellen Naturjodel, der vorwiegend im Appenzellerland vorkommt. Sehr fein und schön, teilweise auch etwas stürmischer, hörte man beim Lied «Gras im Wind», wie sich die Gräser im Wind wiegen. Dieses Lied ist eine Komposition von Willi Valotti. Mit dem wohl anspruchsvoll zu singenden Lied «Old Box» stand auch eine Eigenkomposition von Nadja Räss auf dem Programm. Spürbare Nostalgie kam bei einem Potpourri von Arthur Beul auf.

Nostalgie und Leidenschaft

Die Melodien «Am Himmel stoht es Sternli» oder das verjazzte «Nach em Räge schint d’Sunne» verleiteten das Publikum zum Mitsingen. Auch die Instrumentalstücke der Alderbuebe wie «De blend Appezeller», ein schöner Walzer, oder der «A-Moll Schottisch» von Emil Walser mit slawischem Einschlag wussten zu begeistern. Beim Stück «Zirkus Renz» brillierte Walter Alder auf dem Hackbrett und übernahm dabei den Part des Xylofons. Fremde Klänge und ein sagenhaftes Geigensolo bescherte das «Finnische Stück» den Zuhörern. Eine singende Geige leitete für einmal nicht einen ungarischen, sondern rumänischen «Csárdás» ein. Dieses Stück, gefühlvoll wie auch unglaublich virtuos gespielt, widerspiegelte Sehnsucht, Melancholie und Leidenschaft und löste frenetischen Applaus aus.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Verena Blattmann)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

24.08.2015

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