Liessen sich erfolgreich auf das Haydn-Experiment ein: Die preisgekrönte Akkordeonistin Viviane Chassot zusammen mit dem Akkordeonorchester Wollerau. Bild Simone Pflüger
Liessen sich erfolgreich auf das Haydn-Experiment ein: Die preisgekrönte Akkordeonistin Viviane Chassot zusammen mit dem Akkordeonorchester Wollerau. Bild Simone Pflüger
Heimspiel für Viviane Chassot - 1

Musik

Heimspiel für Viviane Chassot

Vor über 20 Jahren begann Viviane Chassots musikalischer Weg in Wollerau. Mittlerweile ist die Akkordeonistin auf internationalen Bühnen zu Hause. Am Samstag kehrte sie für ein Konzert mit dem Akkordeonorchester Wollerau in ihre Heimat zurück.

Akkordeonistin Viviane Chassot ist als Solistin und Kammermusikerin im In- und Ausland unterwegs. Am Samstag besuchte die in Wollerau aufgewachsene Musikerin jedoch ihren Heimatort für einen Auftritt mit dem Akkordeonorchester Wollerau. Krankheitshalber benötigte es zwei Anläufe dafür.

Unübersehbares Talent

«Dies ist für mich ein ganz besonderes Konzert», sagte Viviane Chassot, früher selbst Teil des Akkordeonorchesters Wollerau. Mit zwölf Jahren begann sie an der MusikschuleWollerau mit demAkkordeon-Spielen. Jede Woche ging sie bei Ernst Kaelin in den Unterricht. «Damals hätte ich nicht gedacht, was für ein unglaublich wichtiger Grundstein dies für mein Leben sein wird», sagte die Musikerin am Samstag. An der Musikschule war ChassotsTalent jedoch unübersehbar. Nach einem Jahr habe sie bereits alle überflügelt und sei dann schon bald in die weite Welt geflogen, erzählte Cécile Banz, Präsidentin desAkkordeonorchesters. Heute beschäftigt sich Viviane Chassot unter anderem mit der Übertragung alter Musik auf das Akkordeon. Besonders haben es ihr Joseph Haydns Klaviersonaten angetan.

20 Minuten Haydn

Die Mitglieder des Akkordeonorchesters Wollerau schluckten aber zuerst leer, als sie hörten, dass sie beim gemeinsamen Konzert 20Minuten lang Haydn spielen sollten – eine ziemliche Herausforderung. «Als wir mit dem Proben anfingen, bekamen wir jedoch eine riesige Freude daran», erzählte Cécile Banz. An dieser Freude konnte das Publikum am Samstag teilhaben, als Haydns «Klavierkonzert no. 11 D-Dur Hob. XVIII:11» das Kirchengemäuer erfüllte. Chassot und das Orchester spielten perfekt aufeinander abgestimmt. Bei den Soli hörten die Orchestermitglieder aufmerksam zu, immer wieder beobachtete man ein Lächeln auf einzelnen Gesichtern – wohl aus Stolz über die ehemalige Mitspielerin? Tatsächlich holte die Solistin ungeahnte Finessen auf ihrem Instrument heraus und zeigte ausserdem, wie der warme Klang des Akkordeons in dieT iefen gehen kann.

Bunte Palette

Nebst Haydn präsentierte Chassot zwei Stücke von Jean-Philippe Rameau, bei denen sie ihr Instrument mühelos in ein Cembalo verwandelte. Das Akkordeonorchester seinerseits brachte mit Hardy Schneiders «Ouverture Mexicaine» ein wenig mexikanische Sonne in den trüben Januar. Auch bei «Music» von John Miles und «MyWay» von Claude François zeigten die Spielerinnen und -spieler ihr Können. So ergab sich eine bunte Palette dessen, was man mit einemAkkordeon nebst volkstümlicher Musik alles machen kann.





Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

27.01.2014

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