Unterschied zwischen Musikschulen und Musikunterricht erklärt: Georg Hess, Christine Bouvard-Marty und Urs Bucher (von links) sprachen an der Musikfachtagung über den Musikunterricht im Kanton Schwyz. Bild Nathalie Müller
Unterschied zwischen Musikschulen und Musikunterricht erklärt: Georg Hess, Christine Bouvard-Marty und Urs Bucher (von links) sprachen an der Musikfachtagung über den Musikunterricht im Kanton Schwyz. Bild Nathalie Müller

Musik

Umsetzung erfordert viel Arbeit

Der Verband der Musikschulen des Kantons Schwyz (VMSZ) lud am Samstag die Musikschulleiter, Musiklehrpersonen, Musikschulkommissionen, Schulträger sowie Behörden und musikinteressierte Personen zu ihrer jährlichen Musikfachtagung ein.

Abgehalten wurde die Veranstaltung unter dem Titel «Ein Musikschulgesetz für den Kanton Schwyz? Umsetzungsmöglichkeiten der Initiative Jugend + Musik im Kanton Schwyz» im Saal des Mehrzweckgebäudes im Freizeitpark Erlenmoos in Wollerau.

Gemeinsamen Nenner finden

Georg Hess begrüsste in seiner Funktion als Präsident des VMSZ alle Anwesenden und freute sich, auch Vertreter aus dem Kantonsrat unter den Teilnehmern auszumachen. Daraufhin stellte die Wollerauer Gemeinderätin Marlene Müller in kurzen Worten die Gemeinde vor, bevor sie das Wort an Christine Bouvard-Marty, Präsidentin des Verbandes der Musikschulen Schweiz (VMS), übergab. Sie gab Einblicke, wie sich die musikalische Bildung in den einzelnen Kantonen im Moment darstellt und welche Umsetzungsmöglichkeiten bestehen. «Für die Zukunft wäre wünschenswert, wenn ein Bogen zwischenVolksschule, Musikschule und Talentförderung gespannt werden könnte», sagte sie. «Um auf kantonaler Ebene einen gemeinsamen Nenner zu finden, wären für die Umsetzung dieser Visionen folgende Punkte wichtig: ein Bildungsauftrag als Verankerung und Koordination aller Bildungsaufgaben, eine Qualitätssicherung mit fachlichen Rahmenbedingungen, Anstellungsbedingungen sowie Vernetzung der Schularten, Verbindlichkeit und Chancengleichheit sowie ein Finanzierungsschlüssel für Kanton, Gemeinde, Eltern.» All diese Punkte müssten laut Christine Bouvard-Marty in einer kantonalen Verfassung Platz finden. Eine entsprechende gesetzliche Verankerung würde eine nachhaltige schulische und ausserschulische musikalische Bildung, eine hohe fachliche Qualität der Breiten- undTalentförderung im musischen Bereich sowie Grundlage für die finanzielle Sicherheit sowie die Stärkung der Berufsanerkennung und nicht zuletzt Verbindlichkeiten schaffen, wie die Präsidentin betonte.

Musikunterricht Herbst 2012

Urs Bucher, Vorsteher des Amts für Schule und Sport des Kantons Schwyz, erläuterte die Unterschiede, die im Moment bezüglich Musikunterricht in der Volksschule und der Musikschule bestehen. In der Volksschule findet der Musikunterricht durch den Volksschullehrer statt, die Besoldung ist kantonal geregelt. Die Zielvorgaben sind im Lehrplan für alle vorgegeben, der Besuch des Faches ist obligatorisch, Teil der Unterrichtszeit und die Kinder erhalten für das Fach eine Zeugnisnote. Dagegen wird an den Musikschulen der Unterricht zwar auch durch ausgebildete Fachlehrpersonen erteilt, aber die Besoldung ist Sache der Gemeinde. Zudem bestehen individuelle Zielvorgaben, und der Unterricht ist freiwillig und findet ausserhalb der Volksschulunterrichtszeiten statt. Zudem wählen die Schüler das Fach selber, und die Eltern beteiligen sich an den Kosten.

Perspektiven zur Umsetzung

Zum Schluss erklärte Georg Hess, wie sich der Verband die Umsetzung im Kanton Schwyz vorstellt. Die angestrebten Ziele seien eine pragmatische Weiterentwicklung aus den bestehenden Strukturen und eine Respektierung der heutigen unterschiedlichen Organisationsformen des Musikschulwesens. Dazu kämen eine einheitliche Regelung der Besoldung für alle Musikschulen parallel zur Besoldung der Volksschullehrpersonen, eine organisatorische Zusammenarbeit zwischenVolksschule und Musikschule, eine Stärkung der musikalischen Ausbildung der Volksschullehrpersonen sowie eine Sicherstellung eines qualitativ guten musikalischen Mindestangebots während der obligatorischen Schulzeit. Mit einer spannenden Plenumsdiskussion wurde die Veranstaltung beendet.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

29.10.2012

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