«Leidenschaft pur» war das Spiel der Band Chicago Hot Club. Bild Josef Blattmann
«Leidenschaft pur» war das Spiel der Band Chicago Hot Club. Bild Josef Blattmann

Musik

Unterhaltsames, mitreissendes und gefühlvolles Konzert

Jazzliebhaber kamen am Donnerstagabend in der «La Taverna Roos» in Wollerau voll auf ihre Kosten.

Für gute Stimmung sorgte die Band Chicago Hot Club. Die sechs leidenschaftlichen Jazzmusiker musizieren seit gut drei Jahren zusammen und sind in verschiedenen Kantonen wohnhaft. Mangels Nachwuchs verschwinden immer mehr Bands, die sich dem guten alten Jazz verschrieben haben, von der Bildfläche. Aus jenen Musikern, die weiter spielen möchten, bilden sich neue Formationen. Auch die Band Chicago Hot Club, bestehend aus Rolf Albisser (Posaune),Fredi Baranowski (Banjo), Ueli Brunner (Klarinette), Gregor Bruhin (Trompete und Gesang), Hajo Commes (Schlagzeug) und Ernst Grädel (Bass und Gesang), ist so entstanden.

In allen Sparten authentisch

Der Wollerauer Walter Fügli, der zusammen mit Marco Isenegger aus Richterswil bereits den dritten Musik-Event dieses Jahres organisierte, versprach nicht zu viel, als er einen speziellen Abend ankündigte. Die Band entpuppte sich als äusserst vielseitig, gab sich temperamentvoll, leidenschaftlich und oftmals sehr gefühlvoll.Das Publikum bekam Swing, Dixieland, Blues, aber auch Spirituals oder kreolische Rhythmen zu hören. Ein Markenzeichen der Band mag wohl darin bestehen, dass sie in allen Sparten authentisch rüberkommt, so beispielsweise auch beim Abstecher ins Cabaret, bei der melodiösen Popballade «After You’ve Gone» oder beim Song «Sentimental Journey», mit dem Doris Day während des Zweiten Weltkriegs versuchte, den amerikanischen Soldaten Mut zu machen. Musik berührt und macht Freude Die Band bezieht das Publikum mit ein, sie unterhält, macht ihrem Bandnamen gemäss «hot», berührt und macht mit Songs wie «What A Wonderful World» von Louis Armstrong oder «Roll Jordan Roll» auch nachdenklich. Freude und Enthusiasmus verbreitete der Spiritual «Down By The Riverside», den auch die unvergessliche Mahalia Jackson in ihrem Repertoire hatte. Bassist Ernst Grädel rundete den Song mit seiner leicht heiser anmutenden Stimme perfekt ab.

Das gewisse Etwas

Auch der zweite Sänger, Gregor Bruhin, beeindruckte mit seiner groovigen Stimme. Er verlieh den verschiedenen Stücken das gewisse Etwas, nicht zuletzt auch deshalb, weil er – wie die übrigen Bandmitglieder – mit Leib und Seele dabei war. Im zweiten Konzertblock gesellten sich auch die beiden Organisatoren Walter Fügli und Marco Isenegger zur Band. Fulminant war das Solo, das Isenegger bei Armstrongs «Strutting Some Barbeque» mit beleuchteten Trommelstöcken zum Besten gab. Auch Fügli bewies in «Dr. Jazz», einem rasanten Stück, dass er noch nichts an Virtuosität und Leidenschaft verloren hat.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Verena Blattmann)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

29.08.2016

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