Brauchtum / Feste
Zu Gast in Amriswil – doch wie immer war die Reise das Ziel
Die 36. Höfner Narrenfahrt bot einmal mehr alles, was ein Fasnachtsherz begehrt. Dabei fuhren 650 Fasnächtler nach Läriswil, das sich als Amriswil und als toller Gastgeber entpuppte. Das eigentliche Ziel war aber wie stets die Reise selbst.
Die Höfner Narrenfahrt der Fidelitas Wollerau ist für Einheimische nicht zu toppen. Nur für Einheimische? Nein, längst hat dieser Narrenzug eine Dimension angenommen, die weit über die Region hinaus strahlt. Wenn seit Jahren neben vielen Wollerauern und Höfnern auch etliche Märchler, Rapperswiler, Einsiedler oder gar Zürcher bereits mittags an Dreikönigen den Anschluss nicht verpassen wollen, muss es wohl etwas ganz Spezielles sein. Selbst ein alter Fasnächtler, der nach zwanzig Jahren Märchler Fasnacht und zwölf Jahren Herrenfasnacht in Rappi, Jona und Rüti eigentlich durch nichts mehr zu überraschen ist, muss eingestehen: Die Höfner Narrenfahrt ist nicht nur etwas Besonderes, sie ist schlicht einmalig! Dabei ist das Erfolgsrezept ganz simpel. Man nimmt einen etwas ausrangierten Zug, setzt 650 Fasnächtler rein, fährt an einen geheim gehaltenen Ort, sitzt dort zusammen, trinkt, isst und tanzt – und fährt wieder zurück. Und dies alles bei närrisch-lustiger, offen-herziger, auch mal feuchtfröhlicher Stimmung.
Zum 40. Geburi ans Meer?
Diese 36. Höfner Narrenfahrt führte nach Läriswil. Der Fantasiename entpuppte sich als Amriswil in der Ostschweiz, was aber ziemlich nebensächlich ist. Auch dass der (Um-)Weg übers Rheintal führte, interessierte eigentlich niemanden. Das heftige Rumpeln liess lediglich erahnen, dass die Höfner Narrenfahrt eher über Nebengeleise geleitet wurde. In Läriswil-Amriswil wurde die aufgestellte Gesellschaft durch die Stadt geschleust – unter Ausschluss der thurgauischen Öffentlichkeit. Im Pentorama, einer gelb-grünen, fünfeckigen Halle, wurden die Gäste jedoch super empfangen.
Tipptoppe Gastgeber
Die Fasnachtsgesellschaft Arbon zeigte sich mit Hilfe der Arbor Felix Hüüler Arbon und der Glöögli Clique Amriswil als tipptoppe Gastgeberin, für Stimmung sorgte die Powerband Fifty+. Fidelitas-Präsident Andi Föllmi betonte in seiner kurzen Ansprache, dass es nicht ganz einfach sei, einen Ort zu finden, der den Aufwand eines solchen Empfangs auf sich nimmt. Zum 40. Geburi wolle man vielleicht ans Meer fahren, wobei man auch vom Bodensee die andere Seite nicht gesehen habe. Tatsächlich war erst Arbon als Zielort vorgesehen, weil dort die Halle aber belegt war, wich man nach Amriswil aus. Doch das spielte keine Rolle, die Lällekönigin Katja Gsell und der Hofnarr Jürg Lengweiler liessen keine Zweifel aufkommen, dass sie sich über den Ansturm aus den Höfen freuten. Ein grosses Brimborium gab es deswegen nicht. Andi Föllmi, der zusammen mit Chef-Organisator Sacha Reichmuth und Fidelitas-Weibel Roger De Censi den offiziellen Akt vollzog, übergab den Gastgebern denn auch gerade mal spontan einen Sack vom Magenbrot-Steiner, den er zuhause abzulegen vergessen hatte.
Endstation Fasnachtsdörfli
So begab sich der ganze Zug nach einer währschaften Suppe, Ghacktem mit Hörnli, natürlich etwas zu Trinken und fetzigen Guggen-Klängen zurück zum Bahnhof. Die Stimmung blieb auch auf der Rückfahrt super, wenn auch das «Gläuf» zwischen Abteilen, Beizenwagen und WCs (glücklicherweise) etwas weniger wurde. Auf diesmal direktem Wege übers Toggenburg war der Ausgangsort Wollerau viel zu schnell erreicht. Dass es auf dem Schulhausplatz noch ein Fasnachtsdörfli gab, wo von der Reise erzählt und die neuen Bekanntschaften vertieft werden konnten, passte wunderbar zu dieser wie immer einzigartigen Höfner Narrenfahrt.
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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