Kunst & Design
Berliner Atelierstipendium für Fabienne Immoos
Drei Kulturschaffende aus den Kantonen Uri, Schwyz und Luzern werden 2027 für je vier Monate in der Atelierwohnung der Zentralschweizer Kantone in Berlin leben und arbeiten, darunter auch die in Seewen/SZ aufgewachsene Fabienne Immoos.
Seit Juli 2003 bieten die Zentralschweizer Kantone (inkl. Glarus, jedoch ohne Zug, das ein eigenes Atelier in Berlin betreibt) ihren Kunstschaffenden diverser Sparten (bildende Kunst, angewandte Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Fotografie, Film) die Möglichkeit eines viermonatigen Aufenthalts in Berlin an. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Benützung der Wohnung sowie einen monatlichen Lebenskostenzuschuss. Das Zentralschweizer Künstleratelier befindet sich in einem eigens für Ateliers zur Verfügung stehenden Haus in Berlin-Wedding. Neben den Zentralschweizer Kantonen sind ebenfalls die Kantone Zürich, Basel-Stadt, Freiburg, Genf und Wallis eingemietet. Damit ist ein reger Austausch unter den Kunstschaffenden gewährleistet. Folgende Kulturschaffende sind von den jeweiligen Kulturkommissionen ausgewählt worden:
Fabienne Immoos, bildende Kunst, Kanton Schwyz (Juni bis September 2027)
Die Ausbildung führte die in Seewen/SZ aufgewachsene Fabienne Immoos (* 1989) an die Hochschule Luzern Design und Kunst (mit Studiengang Kunst & Vermittlung). Sie fällt insbesondere durch ihre präzisen, sorgfältigen und oft ortsspezifischen Installationen auf. In teils langwierigen Recherchen untersucht sie Materialien und Räume auf ihre Bedeutung und Wirkung, hinterfragt und befragt, setzt neu zusammen und ergänzt, bis sich neue Bedeutungsebenen für die Betrachtenden eröffnen. Eine Reduktion auf materieller Ebene ist oft sichtbar, jedoch umso reicher sind die gedanklichen Spielmöglichkeiten, die sich auftun. In Berlin möchte sich Fabienne Immoos mit ihrer Recherche die Zeit und den Raum nehmen, in der Grossstadt Atmosphären zu sammeln und zu archivieren. Das Sammeln findet über das Wahrnehmen und Erfahren von unterschiedlichen Settings und Orten statt. Neben geschriebenen Texten soll das Wahrgenommene direkt vor Ort sprachlich verbalisiert und via Zoom-Gerät aufgezeichnet werden.
Maria Zgraggen, bildende Kunst, Kanton Uri (Februar bis Mai 2027)
Die bildende Künstlerin Maria Zgraggen (* 1957) wurde vom Kuratorium der Kunst- und Kulturstiftung Uri für das Berliner Atelier 2027 ausgewählt. Die Urner Malerin zählt zu den renommiertesten Kunst-schaffenden des Kantons Uri und wurde unter anderem auch mit dem Innerschweizer Kulturpreis 2013 ausgezeichnet. Der Aufenthalt in Berlin erlaubt es Maria Zgraggen, die ihr vertraute Umgebung ihres Ateliers, welches in relativer Abgeschiedenheit auf 850 Metern über Meer oberhalb von Altdorf liegt, zu verlassen, und sich den Einflüssen der pulsierenden und kulturell vielfältigen Stadt Berlin zu stellen. «Atelieraufenthalte haben schon früher meine Perspektiven erweitert, mein Werk bereichert und mir ein reiches Reservoir an Eindrücken geschenkt, aus dem ich über Jahre schöpfen konnte.» Das Berlin Atelier möchte Maria Zgraggen in diesem Sinne zur Inspiration und zur Weiterentwicklung ihres Werks nutzen.
Irina Feller, Literatur/angewandte Kunst, Kanton Luzern (Oktober 2027 bis Januar 2028)
Irina Feller (* 1996) lebt seit 10 Jahren in und um Luzern. Die selbstständige kunstschaffende Person im Bereich Illustration arbeitet vermehrt in projektbezogenen Auftragsverhältnissen. Diese umfassen den kulturellen Veranstaltungsbereich, parteipolitische und aktivistische Publikationen sowie Editorials in Fachzeitschriften diverser Genres. Irina Fellers zeichnerisches Schaffen setzt sich langfristig mit Fragen zu politischen Aspekten und Dimensionen von alltäglichen Begegnungen auseinander. Der Fokus auf queere Realitäten ergibt sich dabei sowohl aus der Perspektive des persönlichen Erfahrungshorizonts als auch aus dem beziehungstheoretischen Interesse am Potenzial norm-ferner Verbindungen. In der vielversprechend schimmernden Metropole Berlin wird sich Irina Feller in zeichnerische Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen, queeren Begegnungen begeben und einen Fundus an Bild und Sprache anlegen.
pd
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SchwyzKulturPlus
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Kategorie
- Kunst & Design
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