Film

Emils Mutter ist in Seewen aufgewachsen

Das «Bote»-Open-Air-Kino im Wintersried hat auch dieses Jahr wieder zahlreiche Filmfans angezogen. Gestern Sonntagabend mit einem besonderen Highlight: Kabarett-Legende Emil Steinberger stellte persönlich seinen Dokumentarfilm «Typisch Emil» vor.

Das Open-Air-Kino des «Boten» im Wintersried hat auch dieses Jahr wieder zahlreiche Filmfans angezogen, heuer mit einem besonderen Highlight: Kabarett-Legende Emil Steinberger stellte am Sonntag persönlich seinen Dokumentarfilm «Typisch Emil» vor. Josias Clavadetscher interviewte Emil und seine Frau Niccel, welche Einblicke in die Entstehungsgeschichte und den langen Weg von über 400 Stunden Filmmaterial zu einer rund zweistündigen Filmfassung gewährten. Die siebentägige Ausgabe des Open-Air-Kinos, eine verkürzte Version der sonst üblichen zehn Filmnächte, überzeugte von Anfang an mit sommerlicher Atmosphäre und angenehmen Temperaturen. Schon zu Beginn der Woche war das Interesse gross. Besonders beliebt waren «Was ist schon normal?» am Dienstagabend mit rund 450 Besuchern sowie der Freitag-Film «Das Kanu des Manitu», der mit 680 Gästen ausgebucht war. Trotz der kürzeren Ausgabe und drei Filmen weniger wurde die Gesamtbesucherzahl des Vorjahres übertroffen.

 

Emil hat Seebner Wurzeln

Der Sonntagabend bildete den krönenden Abschluss: Emil Steinberger, begleitet von seiner Frau Niccel, gewährte Einblicke in die Entstehung seines preisgekrönten Films. Das Publikum hatte zudem die Möglichkeit, Fragen zu stellen und kam in den Genuss von Anekdoten, die Emil mit gewohntem Witz und Charme zum Besten gab. Er sprach über seine Kindheitserinnerungen an Seewen, wo sein Vater im Zeughaus arbeitete und seine Mutter aufwuchs. Auch an den Grossvater erinnerte er sich, der beim Kauf eines Traktors die Angestellten überraschte, indem er bar bezahlte. Ein besonderer Höhepunkt war für viele Besucher, dass Emil und Niccel sich Zeit für persönliche Gespräche nahmen, Autogramme gaben und Fotos ermöglichten. Für die beiden sei es bereits die 140. Vorstellung ihres Films gewesen, erklärte Niccel – die Tour gehe nun langsam zu Ende, noch acht Termine stünden bevor. Doch Emil hat bereits neue Pläne: Derzeit schreibt er an seiner Biografie, auch wenn er augenzwinkernd anmerkte, dass er damit wohl nie fertig werde, da das Leben ja ständig weitergehe. Auch auf die Frage, ob er sich ein Musical vorstellen könne, reagierte Emil in seiner typischen Art: Er selbst sehe sich darin weniger, Niccel hingegen könne sich das schon eher vorstellen – sie würde die Texte beisteuern, er selbst immerhin Blockflöte spielen. Einmal mehr zeigte sich, wie sehr Emil mit Humor, Leichtigkeit und Selbstironie sein Publikum in den Bann zieht.

 

Bote der Urschweiz / Ronja Geiger

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Bote der Urschweiz

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  • Film

Publiziert am

18.08.2025

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