Musik

Fest der Musik: Ein Fest für alle

Während zwei Tagen war Einsiedeln der wohl musikalischste Ort der Welt. Wer das nicht glaubt, hätte das Fest der Musik 2025 besuchen sollen.

Schon seit Langem wussten die Einsiedlerinnen und Einsiedler Bescheid: Am letzten Maiwochenende findet in Einsiedeln das Fest der Musik statt. Nach 2014 und einer Absage im Jahr 2020 wurde der Anlass in dieser Form zum zweiten Mal durchgeführt. Das Klosterdorf zeigte sich von seiner besten Seite. Es ist unbestritten: Feste – das kann Einsiedeln.


Start am Freitag

Das Ganze startete am Freitagabend mit dem Rock’n’Roll-Duo Chäli-Chäli. Das war kein Experiment, nein, die Chälis funktionieren immer. Dann folgten die Höhepunkte Schlag auf Schlag. Die Ybriger Partyband durfte für den Hauptact vorglühen – auch sie hielten, was versprochen war. Zwischendurch konnte man einen Abstecher in die Kafistube zum Echo vom Rappämöisli machen oder in die Bar, wo DJ Orbis auflegte. Doch um 21.30 Uhr waren alle im Zelt: Die Stubete Gäng legte los. Kaum verwunderlich zeigten sich die Hässler-Brüder stark mit der Region Einsiedeln verbunden, stand ihr 80-jähriger Vater Hans doch unzählige Male als Musiker auf der Bühne. Nach rund 100 Minuten verliessen die Musiker, aber auch ein grosser Teil der Zuhörerinnen und Zuhörer, durchgeschwitzt das Zelt.

 

Samstag und Sonntag: Vorträge

Der Samstag – und auch der Sonntag – gehörte ganz den 45 Chören und den 35 Musikvereinen. Nach dem letzten Kantonalen Musikfest im Jahr 2003 absolvierten sie ihre Vorträge wieder in Einsiedeln – entweder im Zwei Raben, im Stiftstheatersaal oder in der Jugendkirche. Zwischendurch gab es immer wieder Platzkonzerte. Kaum verwunderlich, dass sich Chöre zu spontanen Darbietungen hinreissen liessen. Natürlich musste auch auf den eigenen Körper geachtet werden. Getreu dem Motto «Trinken und Essen nicht vergessen» hatte die Gastro-Crew, ebenso wie die Einsiedler Wirtschaften, alle Hände voll zu tun. Abends gab es noch mehr Musik, doch diese war für die Teilnehmenden zum Geniessen: Neben den Dorfspatzen Oberägeri, dem Quartett Waschächt und Susi Flückiger wusste auch die Kirchweihkapelle zu gefallen.

 

Offizieller Festakt

Das OK lud am Sonntagmorgen um 10 Uhr zum Festakt in den Grossen Saal des Klosters. OK-Präsident Marcel Birchler durfte eine stattliche Zahl an Gästen, darunter Sponsoren und politische Würdenträger, begrüssen. Mit leichtem Schalk in seinen Worten bezeichnete er Einsiedeln an diesem Wochenende als kulturellen Höhepunkt in der Schweiz des Jahres 2025. Er verneinte zugleich, dass es der Eurovision Song Contest in Basel gewesen sein könne, dort mach-ten ja viel weniger Leute mit. Zudem stammten die Teilnehmenden am Fest der Musik aus sieben verschiedenen Kantonen. Mit einem herzlichen Dank für die Unterstützung aller, insbesondere der über 700 Helferinnen und Helfer, schloss er seine Rede und übergab das Mikrofon an Bezirksammann Hanspeter Egli. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass das Fest der Musik nach langer Zeit wieder den Weg nach Einsiedeln gefunden hatte – insbesondere, weil er selbst ein langjähriger Blasmusikant gewesen sei. Conférencier Lukas Kauflin leitete sodann über zum dritten Redner der Runde, Landammann Michael Stähli. Als Vorsteher des Bildungsdepartements ist er auch der «Kultur-Regierungsrat». Er zeigte kurz historisch auf, wie Musikvereine und Chöre im Kanton Schwyz entstanden, darunter die wohl älteste Musikgesellschaft Konkordia mit Gründungsjahr 1806. Die Musikvereine und Chöre seien das Rückgrat der Vereinslandschaft des Standes Schwyz. Dies sei gelebte Kultur: Musik verbinde, und daraus ergebe sich ein soziales Netzwerk. Der Zentralschweizer Jugendchor beendete den offiziellen Festakt mit einem Lied, das dem letzten Redner sichtlich gefiel. Mit «Zoge am Boge, de Landammä tanzet» ging es weiter zum Apéro und zum Festbankett.

 

Parademusik zum Abschluss 

Am Nachmittag standen weitere Wettbewerbe auf dem Programm. Ein viel beachteter Programmpunkt war die Parademusik auf der Etzelstrasse. Und genau dann gab es einen kurzen Regenschauer. Doch die Organisatoren hatten viel Wetterglück, blieb es doch bei diesem einen Niederschlag. OK-Präsident Marcel Birchler meinte lachend: «Da haben sich meine Wallfahrten ins Frauenkloster Au wohl ausbezahlt! » Kurz nach 18 Uhr kam es zur sonntäglichen Rangverkündigung. Dabei bewiesen die anwesenden Musikvereine, dass auch sie das Feiern beherrschen. Entsprechend spielte die Kirchweihkapelle genau die richtigen Stücke, um auch die beziehungsweise den Hinterletzten aus der Reserve zu locken. So fand ein begeisterndes Wochenende einen würdigen Abschluss.

 

Ranglisten sind unter folgendem Link zu finden: Rangliste Fest der Musik 2025 

 

Einsiedler Anzeiger / René Hensler / SKP-reda

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.06.2025

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