Kunst & Design
Nach und nach wächst ein Blätterwald im Treppenhaus
Der Neubau der Kantonsschule Ausserschwyz in Pfäffikon befindet sich langsam, aber sicher im Endspurt. Das neue Schuljahr startet Mitte August, bis dann wird der Blätterwirbel im Treppenhaus fertig sein.
Die Umgebungsarbeiten rund um die neue Kantonsschule Ausserschwyz laufen auf Hochtouren, die Gebäude sind ausgerüstet und kommen schon ziemlich fertig daher. Beim Betreten des Hauptgebäudes erstaunt die Höhe des Foyers und der Blick schweift sogleich an die Betonwände, die an einigen Stellen mit riesigen weiss/schwarzen Blättern dekoriert sind. Dann an den schwebenden Treppen vorbei nach oben, wo sich langsam, aber sicher ein richtiger Blätterwald bildet. Aber von vorne. Der Künstler Ingo Giezendanner gewann den Studienauftrag des Kantons für Kunst am Bau und setzt seine Akzente in der neuen KSA an diversen Stellen. Ein dschungelartiges Mosaik mit Massen von knapp 5 auf 7,5 Metern in der Mensa wurde bereits fertiggestellt, als zweite Etappe folgt nun der Blätterwirbel im Treppenhaus. Ein Mammutprojekt.
Zwei Folien übereinander
Jetzt kann man sich den Blätterwirbel schon sehr gut vorstellen, auch wenn er vor Ort erst seit knapp zwei Wochen am Entstehen ist. Die Vorarbeiten ziehen sich jedoch schon Monate hin: Giezendanner malte die Blätterlandschaft digital von Hand, bevor diese vektorisiert und auf Folie ausgedruckt wurde. Jetzt liegt es an den Werbetechnikern, die Kunst nach exakten Vorgaben an die KSA-Wand zu bringen. Nachdem der Betonuntergrund entsprechend behandelt und grundiert wurde (Poren schliessen), wird die weisse Folie aufgeklebt, die den Umriss der Blätter skizziert. Nachdem der weisse Untergrund für eine optimale Haftung drei Tage lang trocknete, kommt eine zweite Folie deckungsgleich über die erste, worauf eine schwarze Farbschicht gemalt wird, welche die Oberfläche der Blätter markiert.
Einzigartige Wandkunst
Nach dem Trocknen wird die zweite Folie entfernt. Auf den Blättern bleiben lediglich die schwarzen Striche und Punkte zurück. Diese werden von Hand nachgebessert und mit den Vorgaben des Künstlers abgeglichen. Seit etwas mehr als zwei Wochen ist Ralf Kobi vom Zürcher Schriftatelier.ch mit meist drei Lernenden vor Ort. Er ist immer noch begeistert von der Arbeit und voller Eifer am Werk. Es wird in Etappen gearbeitet. Aktuell sind das Unter- und Erdgeschoss fertig «beblättert» und die Arbeiten im ersten Obergeschoss laufen auf Hochtouren, dort werden mit Abstand am meisten Blätter angebracht. Weiter oben lichtet sich der Wald wieder. Kobi rechnet pro Wandteil mit rund eineinhalb Tagen Arbeit, gesamthaft sind es knapp 40 Wände. Für die Dauerhaftigkeit der Blätter wird am Schluss noch ein Fixativ drübergelegt.
Tag der offenen Tür am 23. August
«Der Zeitplan passt», ist Thomas Lothenbach, Projektleiter KSA beim Hochbauamt des Kantons Schwyz, überzeugt. Und: «Sie sind motiviert und konzentriert», windet der Projektleiter den Werbetechnikern ein Kränzchen. Als drittes Element des Künstlers malt Giezendanner nach Schulstart noch direkt vor Ort. Lothenbach ist zufrieden: «Wir haben die Termine und Baukosten absolut im Griff», bilanziert er. Und: «Wir haben noch sieben Wochen», meint er entspannt. Der erste Schultag in der neuen KSA in Pfäffikon ist am Montag, 18. August. Am darauffolgenden Samstag, 23. August, findet ein Tag der offenen Tür für alle statt. Es gibt Führungen und eine Festwirtschaft. Und es gibt sehr viel Interessantes zu entdecken.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Patricia Baumgartner
Autor
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