Film

Gebürtiger Märchler dreht Horrorfilm in Ausserschwyz

Der gebürtige Lachner Filmemacher Loris Mazzeo präsentiert dieser Tage sein neustes Werk: «Il Regalo» (Das Geschenk) – ein Horror-Thriller. Der Film wurde unter anderem in der March gedreht. Die Hauptdarstellerin kommt aus Freienbach.

Der Märchler Filmemacher Loris Mazzeo ist zurück auf der Leinwand. Dies-mal mit einem Horror-film in Spielfilmlänge. Thema im Film: das digitale Zeitalter. Soziale Medien, Abhängigkeit, Reizüberflutung in Verbindung mit Thriller und Horror. Eine Thematik, der sich Mazzeo schon in anderen Filmen angenommen hat. Die Handlung kurz und knapp: Es geht um die Wissenschaftlerin Olivia Permuzzi, die von ihrem Vater als Geschenk («Il Regalo») ein Bild erhält. Doch dieses Bild ist besessen und nährt sich von ihren Ängsten und Komplexen.

 

Nicht alles läuft, wie geplant

Ein Blick in «Il Regalo» zeigt: Der Film schlägt nicht mit «Jump-Scares» oder anderen Horror- und Gruselszenen um sich. Diese werden dosiert eingesetzt und sorgen damit auch für keine künstliche Spannung. Das sei auch das Ziel gewesen, wie Mazzeo sagt. Denn mit einer Überdramatisierung droht der Film «billig» zu werden, meint Mazzeo. Ob «Horror-Szenen» im Film dann genauso gruselig sind, wie sie im Drehbuch den Anschein machen, sei nicht garantiert. «Das ist ein Ausprobieren», so Mazzeo. «Im Kopf lässt sich alles konstruieren.» Am Set würde das Zusammenspiel zwischen Schauspieler und Umgebung zeigen, ob die geplanten Szenen wirklich funktionieren. Dass am Ende nicht alles so wird, wie geplant, hat Mazzeo auch beim Intro erlebt. So hat er sich dazu entschieden, das ganze in der Stadt Zürich bereits gedrehte Intro aus dem Film zu streichen, da es nicht zum Film passte.

 

Ausserschwyzer Drehort und Schauspielerin

Gedreht wurde «Il Regalo» grösstenteils in einem angemieteten Haus in Horgen. In gewissen Szenen offenbart die Lage Ausblick auf den Zürichsee. Aber auch diesmal konnte der gebürtige Märchler nicht auf seinen Heimatort verzichten. Gewisse Szenen wurden an der Wägitaler Aa in Siebnen und auch in Lachen gedreht. Die Schauspielerin der Hauptfigur Olivia, Jasmin Affolter, kommt ebenfalls aus Ausserschwyz: Sie ist in Freienbach aufgewachsen und lebt mittlerweile in Hamburg.

 

Abgedreht in Rekordzeit

Regisseur Mazzeo und sein Team hatten ein Zeitfenster von zwölf Tagen zur Verfügung, um alle Szenen im 80-minütigen Film abzudrehen – ein sportlicher Zeitplan. Das gemietete Haus, die Schauspielerinnen und Schauspieler: Alle hatten nur in diesem Zeitraum im diesjährigen Sommer Zeit. Mazzeo ist auch unter der Woche noch berufstätig. Daher konnte das Team nur an den Wochenenden drehen. Entsprechend Schlag auf Schlag sei es am Set zu und her gegangen. «An gewissen Tagen haben wir zwölf Stunden gedreht», erinnert sich Mazzeo. Szene nach Szene. Setting aufbauen und wieder abbauen. Es seien stressige Tage gewesen. «Mit dem super eingespielten Team hat das aber super funktioniert», sagt Mazzeo. «Und am Ende des Tages macht es auch Spass.» Künstliche Effekte, die den Dreh hätten erleichtern können, gibt es im Film so gut wie keine – das hätte das Budget von rund 15 000 Franken auch nicht zugelassen. So sind 95 Prozent des Filmes handgemacht.

 

Doppelter Aufwand

In dieser Zeit hat die Crew so gut wie zwei Filme gedreht. Denn «Il Regalo » ist in zwei Sprachen zu sehen: Schweizerdeutsch und Englisch. Heisst, Szenen mit Dialog mussten nochmals gedreht werden. Das klingt nicht nur mühsam, sondern bringt noch eine weitere Herausforderung mit sich: «Gewisse Sätze oder Szenen funktionieren in der einen Sprache besser oder schlechter», sagt Mazzeo. Grösstenteils ist das erst am Set aufgefallen. So mussten Mazzeo und sein Team während des Drehs gewisse Sätze umgestalten oder Wörter austauschen. Das hat zur Folge, dass die englische Fassung am Ende zwei Minuten länger ist als die schweizerdeutsche.

 

Eine komplexe Sache

«Ich bin ein Fan von komplexen Sachen », sagt Mazzeo. Das widerspiegelt sich auch in «Il Regalo». Gewisse Szenen scheinen einen zuerst im Dunkeln tappen zu lassen. Aufmerksamkeit ist gefragt, um die Zusammenhänge beim ersten Mal Schauen vollumfänglich zu verstehen. Bei den ersten Vorstellungen waren die Rückmeldungen auch dementsprechend. «Gewisse haben den Film von Anfang an verstanden, andere noch nicht ganz», so Mazzeo. Der Film sei aber auch beim einmaligen Anschauen unterhaltend, verspricht Mazzeo. Vorstellungen im ganzen Oktober Loris Mazzeo zeigt «Il Regalo» noch im ganzen Oktober. Dafür hat er in Altendorf bei der Mächler AG ein «Lost-Place- Kino» – passend zum Film – kreiert. «Mit den Burgern von Ernas ist auch für das Essen gesorgt», verrät er. Tickets für die englische sowie schweizerdeutsche Vorstellung sind unter eventfrog.ch erhältlich. Im nächsten Jahr dann möchte Mazzeo den Film auch in die Schweizer Kinos bringen.

 

Höfner Volksblatt / Robin Furrer

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Film

Publiziert am

10.10.2025

Webcode

www.schwyzkultur.ch/SBn9nt