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«Weihnachten» für Kultur: Kanton verdoppelt Beiträge
Die Schwyzer Regierung baut die Kulturförderung aus. Der Beitrag aus dem Lotteriefonds wird verdoppelt. Neu wird auf Leistungsvereinbarungen gesetzt.
Das überrascht alle: Schwyzer Kulturschaffende können plötzlich auf eine grössere finanzielle Unterstützung des Kantons zählen. Er wird 2026 seine Mittel auf zwei Millionen Franken verdoppeln. Die für die Kulturförderung zuständige Kulturkommission teilte gestern mit, dass der Regierungsrat ihr mehr Geld zur Verfügung stellen werde. Begründet wurde dies mit der steigenden Zahl an Fördergesuchen, aber auch mit der Entwicklung und Professionalisierung der Schwyzer Kulturlandschaft. «Prägten früher Volkstheater, Konzerte, einzelne Lesungen und Musikvereine in den Dörfern das kulturelle Leben, so sind in den letzten Jahren viele neue lokale und regionale Kulturvereine entstanden», heisst es in der Mitteilung. Neue Anbieter und Angebote seien geschaffen worden. «Entsprechend vielfältig und anregend zeigt sich heute die Schwyzer Kulturlandschaft.»
«Gamechanger» und «Weihnachtsgeschenk»
Einen höheren Stellenwert erhalten Veranstalter, welchen der Kanton eine strategische Bedeutung beimisst. Mit diesen sollen Leistungsvereinbarungen abgeschlossen werden. Der Kanton könne damit den Veranstaltern eine bessere Planbarkeit bieten, hiess es. Bei diesen grösseren Veranstaltern handelt es sich gemäss der Mitteilung etwa um den Mauz Music-Club in Einsiedeln, das Gaswerk in Seewen, das Theater Arth oder das Kulturfestival «Herbst» in Brunnen und Gersau. Entsprechend erfreut nehmen Verantwortliche dieser Kulturinstitutionen die Beitragserhöhungen entgegen, auch wenn noch nicht klar ist, um wie viel mehr Geld es bei den einzelnen Gesuchstellenden geht. «Dass wir vom Kanton mehr Gelder für unser Theater und unsere geplanten Projekte bekommen, ist für uns entscheidend», sagt Sandro Forni, Präsident der Theatergesellschaft Arth, die im nächsten Jahr ihren 175. Geburtstag feiert. Forni: «Wir haben uns schon lange darum bemüht und sind dankbar, dass man anerkennt, dass wir eine bedeutende kulturelle Institution mit grosser Reichweite sind.» Die gestrige Mitteilung der Kulturkommission sei deshalb ein «Weihnachtgeschenk, das für uns weit über die Feiertage hinaus Bedeutung haben wird». Grosse Freude löste die Nachricht auch im Gaswerk in Seewen aus. Sie hätten bei der Lektüre der Mitteilung «Hühnerhaut» bekommen, sagten Programmchef Sandro Duss und Sacha Burgert, beide Mitglieder der Geschäftsleitung. Für Duss ist die Aufstockung nichts weniger als ein «Gamechanger». «Das gibt uns mehr Luft bei der Programmierung», freut er sich. «Es ist schön, zu sehen, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird», erklärte Burgert. Es tue gut, dass gesehen werde, dass das Kulturschaffen nicht eine Randnotiz sei.
Weitere Ziele in der Kulturkommission
Als weitere Schwerpunkte der nächsten Jahre nannte die Kulturkommission in der Mitteilung die Etablierung der neuen Zentralschweizer Filmförderung, einen Ausbau im Bereich der Kommunikation und der Digitalisierung, weiter auch die Weiterentwicklung der Fördergefässe und des kantonalen Kulturförderleitbilds sowie die bessere Präsentation der kantonalen Kunstsammlung. Die Kulturkommission erhält die Fördermittel aus dem Lotteriefonds.
Bote der Urschweiz / Jürg Auf der Maur
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