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Musikfinanzierung zwischen den Weltkriegen
Die siebte Ausgabe des Othmar Schoeck Festivals legt einen besonderen Themenfokus.
Das Othmar Schoeck Festival findet vom 19. bis 21. September in Brunnen statt. Unter dem Titel «Investment Culture» widmet sich die siebte Ausgabe der Frage, wie Komponisten zwischen den Weltkriegen ihre Werke finanzieren konnten. Im Zentrum steht der Winterthurer Industrielle Werner Reinhart, der zahlreiche Komponisten, darunter auch Schoeck, finanziell unterstützte.
Beim Eröffnungskonzert am 19. September erklingen Werke von Strawinsky, Berg und Krenek und Schoecks «Wandersprüche», ergänzt durch eine Uraufführung des US-Komponisten Jeremy Gill, der 2023 im Rahmen einer Künstlerresidenz mehrere Monate in der Villa Schoeck arbeitete. Höhepunkt ist das Abschlusskonzert am 21. September im Seehotel Waldstätterhof mit Christian Gerhaher und dem Kammerorchester Basel unter Heinz Holliger, die Schoecks «Elegie» op. 36 interpretieren werden. Das Hotel gehörte einst Schoecks Grosseltern.
Weitere Programmpunkte umfassen ein Masterclass-Liedduo in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern - Musik, einen Vortrag über Werner Reinhart sowie über ein neues Vermittlungsprojekt für Schulkinder.
Neue Finanzierungsstrategien
Das Festival entwickelt angesichts der herausfordernden Finanzierungslage neue Strategien zur Planungssicherheit. Die Tantiemen aus Aufführungen von Schoecks Werken in den Jahren 2025 bis 2027 werden von den beiden Erbengemeinschaften von Schoecks Tochter Gisela (1932–2018) in Deutschland und der Schweiz dem Festival zur Verfügung gestellt, wofür der Verein sehr dankbar ist. Zusätzlich wurde ein Programm konzipiert zum Aufbau eines Gönnerkreises. Diese Massnahmen sind notwendig geworden, da das Festival wesentlich auf die Unterstützung durch private Stiftungen angewiesen ist. Deren finanzielle Möglichkeiten hängen auch von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und den Aktienmärkten ab.
Das Othmar Schoeck Festival leistet einen wichtigen Beitrag zur Pflege eines kulturellen Erbes von lokaler, nationaler und internationaler Bedeutung. Die ursprünglich auf zehn Jahre angelegte thematische Konzeption ermöglicht eine nachhaltige und vertiefte Auseinandersetzung mit dem Werk des 1886 in Brunnen geborenen Komponisten. Das Festival richtet sich auch an junge Generationen und schlägt eine Brücke zwischen internationaler Musik und lokalen Wurzeln.
Bote der Urschweiz / pd/rg
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Bote der Urschweiz
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