Brauchtum & Geschichte

Sommermusik und Stubete

Gestern hat die Sommermusik einen runden Geburtstag gefeiert. Das «Zehnjährige» lässt positiv in die Zukunft blicken.

Aus dem Foyer der Dreifachturnhalle in Oberägeri erklingt die Melodie von Reinhard Meys «Über den Wolken». Unter den Wolken muss die Jubiläumsausgabe der «Sommermusik am See» derweil auf das namensgebende Seeufer verzichten: Das regnerische Wetter scheucht Musiker wie Besucher in den Vorraum der Hofmatt-Turnhalle.


Konzerte mit Tradition


Seit zehn Jahren gibt es in Oberägeri Sommerkonzerte am See. Und dies in einer Zeit, in der sonst alle Kulturschaffenden ihre Maschinen auf halbe Kraft setzen. Dies sei durchaus kein Zufall, erzählt die Oberägerer Kulturbeauftragte Claudia Häusler. «Das Ägerital als traditioneller Kurort beherbergte schon immer auch in den Sommermonaten Gäste.»


Und Gäste wollen unterhalten werden. So entstanden erst sogenannte Kurkonzerte im Ägerital. Aus diesen wiederum bildeten sich schliesslich Anlässe wie die Konzertreihe «Sommermusik am See» heraus. «Inzwischen schätzen nicht mehr nur Kurgäste das Angebot, sondern auch daheimgebliebene Einheimische.»


Stubete zum Sitzenbleiben


Das Zehn-Jahr-Jubiläum der Sommerkonzerte am See ist auch gleichzeitig der Startschuss für eine neue Form der bisherigen Konzerte. Herbert Kessler ist Wirt der Chämihütte in Oberägeri. Sein Team steht heute hinter dem Grill, dies ist jedoch noch nicht alles: «In Zukunft werden wir nach den Konzerten am Mittag jeweils noch eine Stubete anbieten. Für diejenigen, die gerne noch ein bisschen sitzenbleiben», sagt Herbert Kessler.


Eine solche Stubete hat in der Chämihütte bereits ein paar Mal stattgefunden, und Herbert Kessler zieht eine positive Bilanz. «Kultur ist so unterschiedlich wie die Leute, die von ihr angezogen werden. Speziell nach Folk- oder Blasmusikkonzerten haben wir ein besonders gemischtes Publikum an unserer Stubete.»


Für jeden was dabei


Für die Blasmusik sorgen heute die Buuremusig aus Baar und die Brassband namens Beach Band aus Oberägeri. Das Publikum klatscht mit und nickt im Takt: Die Musik scheint zu gefallen. Für Michael Schnieper von der Beach Band hat die Begeisterung des Publikums aber auch viel mit dem Stil zu tun, den die Band bedient. «Bei uns ist für jeden etwas dabei.» Das sei ein wenig zum Markenzeichen der Band geworden. Die Songauswahl und deren bandeigene Interpretation sorge dafür, dass die Beach Band für ein breites Spektrum an Anlässen gebucht werde. «Unsere Auftritte begeistern in der Regel, das stimmt», meint Michael Schnieper nicht ganz ernst, und die Band lacht.


Wenn es dem Bassisten heiss wird


Für die Beach Band ist die «Sommermusik am See» nichts Neues, denn schon vor zehn Jahren haben sie hier mitgespielt. «Für das Jubiläum wollten die Organisatoren jemanden, der schon bei den Anfängen dabei war», erklärt Michael Schnieper. «Und wir waren dabei.» Vor einem Jahrzehnt, an einem schönen Sommertag beim ersten Konzert dieser beständig erfolgreichen Reihe. «Es war richtig heiss. Unser damaliger Bassist wollte den Auftritt absagen, weil ihm die ganze Zeit die Sonne ins Gesicht schien», erinnert sich Beach Boy Michael Schnieper mit lustiger Miene. Der Oberägerer Musiker ist sich sicher: Wie gut, dass der Bassist damals durchgehalten hat. (Lionel Hausheer)

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Zuger Zeitung

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  • Brauchtum & Geschichte

Publiziert am

17.08.2015

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