Kunst & Design
Telefonkabinen zum Sprechen gebracht
Die Schwyzer Künstlerin Fabienne Immoos macht alte Telefonkabinen am Bahnhof Brunnen zum einzigartigen Erlebnis.
Mit ihrer künstlerischen Arbeit beweist Fabienne Immoos, dass Kunst nicht nur in klassischem Sinne – etwa auf Leinwänden – existiert. Immoos untersuchte die beiden ehemaligen Telefonkabinen mit einer eigens entwickelten Raumscan-Methode und verwandelte sie in kleine Sprechräume. Verschiedene Gedanken und Inhalte von anderen Menschen sind in die Arbeit miteinbezogen worden. Diese Textfragmente werden von einer synthetischen Stimme gesprochen und sind so konzipiert, dass alle 15 Minuten ein wechselndes Fragment erklingt – im Lauf eines Tages verschiebt sich die Klanginstallation. Diese neue Audioinstallation lässt die ehemaligen Kommunikationsräume sprechen und gibt ihnen eine andere Bedeutung.
Vernissage mit Austausch
Zur Vernissage am Freitagabend kamen zahlreiche Interessierte, um mehr über das Projekt und seine Hintergründe zu erfahren. Im Rahmen eines Gesprächs standen Fabienne Immoos und die Kuratorin Caroline Brühlmann den Anwesenden Rede und Antwort. Die Gäste nutzten die Möglichkeit, mehr über die innovative Idee, die Umsetzung und die Bedeutung der Installation zu erfahren. Die offene Atmosphäre ermöglichte einen spannenden Austausch über Kunst und Technik und unterstrich die Vielseitigkeit des Werks. Die Schwyzer Künstlerin aus Seewen lebt und arbeitet heute in Luzern. Sie hat ihr Bachelorstudium an der Hochschule Luzern (HSLU) Design, Film, Kunst abgeschlossen und ihre künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie in Riga sowie in Paris vertieft. Immoos zeigte ihre Werke in den vergangenen Jahren sowohl im In- als auch im Ausland. Neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin arbeitet sie auch als Dozentin im Bereich interdisziplinärer Module an der HSLU. Für ihre künstlerische Leistung wurde sie 2023 im Kanton Schwyz mit einem Werkbeitrag ausgezeichnet. In ihren Arbeiten widmet sich Immoos insbesondere der konzeptuellen Installation: «Meine Werke sind eine Mischung aus Konzeptkunst und ortsspezifischer Installation», erklärt sie. Das Werk «Can I take my head in sight?» ist noch bis zum 25. Oktober am Bahnhof Brunnen.
Bote der Urschweiz / Ernst Immoos
Autor
Bote der Urschweiz
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- Kunst & Design
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