Auf der ganzen Umzugsroute standen die Zuschauerinnen und Zuschauer beidseits der Strasse mindestens dreireihig. Bilder Christian Ballat
Auf der ganzen Umzugsroute standen die Zuschauerinnen und Zuschauer beidseits der Strasse mindestens dreireihig. Bilder Christian Ballat
«Ein Horn kommt selten allein», und so sorgten die Altbogäspeuzer und die Bogäspeuzer für ein riesiges und ausgelassen farbiges Fabelweltspektakel.
«Ein Horn kommt selten allein», und so sorgten die Altbogäspeuzer und die Bogäspeuzer für ein riesiges und ausgelassen farbiges Fabelweltspektakel.
Bei den «Wätterschmöcker» gab es nicht nur unwettrige Prognosen, sondern auch ein kräftiges Fondue.
Bei den «Wätterschmöcker» gab es nicht nur unwettrige Prognosen, sondern auch ein kräftiges Fondue.

Brauchtum / Feste

15000 sahen den genialen Umzug in Steinen

Der Aufmarsch zum nur alle fünf Jahre stattfindenden Fasnachtsumzug im Stauffacherdorf war riesig. Riesig genial waren auch die 38 Nummern mit rund 1500 Mitwirkenden. Einzelne Nummern hatten mehrere Wagen, andere liessen mehr als 150 über die Bahnhofstrasse tanzen.

Das Umzugsmotto «Genial dänäbed» hätte einfach auch nur aus dem ersten Wort bestehen können. Was die rund 1500 Mitwirkenden der zehnfach so grossen Zuschauermenge zeigten, war schlicht und einfach ausgedrückt genial. Die Steiner Samariter beispielsweise verteilten eifrig Pflästerli, aber nicht etwa im «Bobo»-Dienst, sondern als grossartige Nummer im Umzug. Damit sie mitmachen konnten, hatten die Samariter aus Schwyz die Aufgabe übernommen, da und dort, wo es grad nötig war, auszuhelfen. Einander helfen stand im Mittelpunkt der letzten Wochen und Monate, denn alleine hätte keiner die tollen Wagen bauen, zimmern, schreinern, sägen, schrauben und bemalen können. Selbst Äste und Schilf kamen zum Einsatz. Was da entstanden ist, war eine Augenweide und hätte von den Gästen an durchaus mehr Applaus verdient. Als Ausgleich hagelte es nach gut zwei Stunden Umzugsdauer Komplimente von allen Seiten.


Kein Thema ausgelassen


Eine Fähre von Lauerz nach Steinen, weil das Sägelgebiet mit der entsprechenden Verbindungsstrasse von den Ureinwohnern zurückgefordert wird, wurde toll dargestellt. Pippi Langstrumpf liess die Welt dutzendfach kopfstehen und das Publikum lautstark «2 x 3 ist singen, vier gedopte Langläufer liessen Bretter über den Asphalt schleifen und für die jamaikanischen Bobfahrer wurde extra eine Startrampe mitgeführt. Daneben sorgte der «Löwen» für Gesprächsstoff, die ins Dorf zurückgekehrte Post auch. Ob alle Freude hatten an den fleissig zugestellten Couverts aus einem Erotikmarkt, ist nicht bekannt. Gegen Ende des Umzugs hiess es dann auch noch «Bald isch Osterä». Dabei waren aber mehr Weihnachtsmänner als Osterhasen zu sehen. Nur leider wird die Prophezeiung bald Tatsache. In zwei Tagen ist die Fasnacht vorbei – genau wie der geniale Steiner Umzug. Schade.


Bote der Urschweiz / Christian Ballat

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

04.03.2019

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