Arrangiert das Musical «Spring Awakening»: Die Immenseer Gymnasiastin Kim Fölmli steht für einmal nicht als Sängerin oder Musical-Darstellerin auf der Bühne. (Bild: Edith Meyer)
Arrangiert das Musical «Spring Awakening»: Die Immenseer Gymnasiastin Kim Fölmli steht für einmal nicht als Sängerin oder Musical-Darstellerin auf der Bühne. (Bild: Edith Meyer)

Bühne

17-Jährige führt Regie bei Musical

Die Immenseerin Kim Fölmli hat viel Arbeit. Als Abschluss ihrer Matura-Arbeit wird das Musical «Spring Awakening» im Theater am Gymnasium Immensee aufgeführt. Dabei geht es um jugendliche Sorgen und die aufregenden Turbulenzen des Erwachsenwerdens.

Musik hat einen grossen Platz im Leben der 17-jährigen Kim Fölmli. Sie stand bereits mehrmals mit der Musicalcompany VoiceSteps auf der Bühne: In den Musicals «Garry’s Nine» und «Elton John and Tim Rice’s Aida». «Fame» wird die dritte Inszenierung sein, bei der Kim Fölmli mitmacht. Wiederum steht die Immenseerin in einer der Hauptrollen vom 16. bis 20. Mai im Lorzensaal in Cham auf der Bühne. Doch seit den Weihnachtsferien konzentriert sich Kim Fölmli auf ihre bevorstehende Matura-Arbeit, wobei sie sich dem Thema Musical widmet. «Als Abschluss wird das Musical «Spring Awakening», das auf dem gleichnamigen Drama von Frank Wedekind (‹Frühlings-Erwachen›) basiert, aufgeführt», freut sich Kim Fölmli. Während den zwei Aufführungen wird sie nicht auf, sondern als Produktionsleiterin und Regisseurin hinter der Bühne stehen.

Wortwahl angepasst

Gefragt nach ihrer künstlerischen Motivation, sagt sie: «Wichtig ist, dass man Spass am Musical hat und auch bereit ist, dafür einen Teil seiner Freizeit zu opfern.»

Selber Schauspieler gecastet

So hat Kim Fölmli den Text von Steven Sater ins Deutsche übersetzt, viermal überarbeitet und mit der Musik von Duncan Sheik arrangiert. Der Broadway-Erfolg über eine Gruppe deutscher Jugendlicher am Ende des 19. Jahrhunderts, die auf der Suche nach ihrer Identität auf eine Tragödie zusteuern, hat es der Gymnasiastin angetan. Im Zuge ihrer Pubertät werden die Jugendlichen mit den Problemen psychischer Instabilität und der gesellschaftlichen Inakzeptanz ihrer sexuellen Neugier konfrontiert. «Passend zum Stück habe ich ein Casting organisiert und Probepläne erstellt», erzählt sie. Die Proben finden im VoiceSteps Studio in Cham statt. Fündig wurde die leidenschaftliche Sängerin mit «The Lyrics of Heaven» aus Wettingen auch auf der Bandsuche. «Ein Vorteil des gewählten Musicals ist, dass ich weder ein allzu grosses Bühnenbild noch ein Ensemble brauche.» Nicht fehlen dürfen neben den 13 Mitwirkenden und einer Geigerin die Regie-Assistentin Jeanine Krähenbühl sowie die Chorleiterinnen Deborah Merian und Daniela Villiger. Unterstützung für die Produktion der Kostüme und für die Maske erhält Kim Fölmli von ihrer Mutter Bregitta. Ihre Geschwister Ellen und Angus springen ein, wenn Not am Mann ist.

Suche nach Ton-Licht-Techniker

Inzwischen läuft bei dem Projekt alles rund. «Ich bin einzig noch auf der Suche nach einer Klavierbegleitung und einem Ton- und Lichttechniker.» Und hat man vor so einer Aufführung schlaflose Nächte oder Lampenfieber? «Nein, aber es ist eine grosse Herausforderung, dass das ganze Team miteinander harmoniert.» Kim Fölmli sagt von sich selbst, dass sie unter Druck sei, weil das Musical keine Doppelbesetzung habe. «Wir haben inzwischen einen Plan B.» Am Anfang habe sie geweint, jetzt suche sie nach Problemlösungen. «Ich habe mich manchmal sogar gefragt, warum ich nicht eine Matura-Arbeit über einen Frosch geschrieben habe», sagt Kim Fölmli und lacht herzerfrischend. Doch die Ungewissenheit, ob es klappt, sei vorbei. «Jetzt freue ich mich und wünsche mir, dass dem Publikum das Musical gefällt.» Und wie sehen die Zukunftspläne aus? «Ich würde gerne die Jazz-Schule in Amsterdam absolvieren und später am Broadway auftreten.»

Aufführungen

«Spring Awakening» im Theater am Gymnasium Immensee: Freitag, 22. März, und Samstag, 23. März, jeweils um 20.00 Uhr. Türöffnung und Barbetrieb ab 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei (Türkollekte). Es gibt keine Platzreservierung.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

28.02.2013

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