In Steinen an der Mühlestrasse 7: Im Zuge der Bauarbeiten entdeckte der Eigentümer Beat Auf der Maur diese Wandbemalung.
In Steinen an der Mühlestrasse 7: Im Zuge der Bauarbeiten entdeckte der Eigentümer Beat Auf der Maur diese Wandbemalung.
Hauseigentümer Beat Auf der Maur hat ein besonderes Flair für alte Häuser: Das Haus, das um 1300 erbaut wurde, war verputzt, wie zwischen den Fenstern zu sehen ist. Bilder Silvia Camenzind
Hauseigentümer Beat Auf der Maur hat ein besonderes Flair für alte Häuser: Das Haus, das um 1300 erbaut wurde, war verputzt, wie zwischen den Fenstern zu sehen ist. Bilder Silvia Camenzind

Dies & Das

700 Jahre altes Haus entdeckt

Das Haus an der Mühlestrasse 7 in Steinen war ein Flickwerk, als es Beat Auf der Maur und seine Frau kauften. Doch der Steiner erahnte seinen Wert. Es geht gemäss ersten Datierungen zurück auf das Jahr 1300.

Im Jahre 2003 kauften Beat und Isabelle Auf der Maur das Schnürigerhaus an der Mühlegasse 7. Bereits damals vermutete Auf der Maur, dass er es mit einem sehr alten Haus zu tun hatte. Als Altbausanierer erkannte er die klaren Merkmale, die fassadenbündigen Bodenbohlen, die Einzelbalken, die alten Pfosten, das Wandschränklein. All das offenbarte sich erst im Zuge der Bauarbeiten, als er das stets bewohnte und immer wieder erweiterte und geflickte Haus von seinem Ballast befreit hatte.

Jüngste Proben von1292

Nun im Rohbau mit seinen Holzbalken erkennt man das ursprünglich 6,5 Meter lange Haus mit beidseitigem Anbau. Jener auf der Westseite stammt aus den Jahren zwischen 1600 und 1700, jener auf der Ostseite folgte später. Beat Auf der Maur hat im Kern des Hauses Proben nehmen lassen, die jüngsten gehen zurück auf das Jahr 1292, die anderen sind einige Jahre oder Jahrzehnte älter. Gemäss Auf der Maur entstand das Haus um 1300: «Weil Steinen nie von einem Dorfbrand betroffen war, gibt es hier 10 bis 15 Häuser mit diesem Alter.» Zur Erinnerung: Das Haus Bethlehem in Schwyz, das älteste erhaltene Holzhaus Europas, wurde 1287 erbaut. Beat Auf der Maur zeigt auch auf, dass das gesamte Holzhaus verputzt war, was vermuten lässt, dass im Schnürigerhaus einst jemand wohnte, der im Dorf ein höheres Amt hatte. Noch heute sieht man an den Fenstern den Verputz.

Besondere Wandmalerei

Gestern Morgen präsentierte Beat Auf der Maur das Haus dem Denkmalpfleger. Diesem fiel in der Stube eine Wandbemalung auf, die einst vermutlich grauweiss war und nun näher untersucht wird. Beat Auf der Maur wird die wertvolle Bausubstanz erhalten und macht das Haus zügig wieder bewohnbar: «Ich habe das Haus auf den 1. Juli vermietet.» Im Einfamilienhaus zieht jemand ein, der es schätzt, in einem Haus aus dem Spätmittelalter zu leben, einem Haus, das erbaut wurde, als die Eidgenossenschaft entstand.

Alte Häuser mit Anziehungskraft

Die Familie Auf der Maur selber wohnt auch in einem speziellen Haus, dem Kamerhaus. Es wurde 2004 an die Frauholzstrasse gezügelt und zog damals viel Publikum an. Beat Auf der Maur weiss darum um die Anziehungskraft alter Häuser. Noch ist das Schnürigerhaus eingerüstet und hinter Planen versteckt, man sieht noch nicht viel vom Bijou, das entstehen wird. Doch der Zufall will es, dass Beat Auf der Maur am Sonntag, 22. Mai, um 17.15 Uhr für die Dorfführung des Kulturvereins Steinen eingeteilt ist. Er wird die Gelegenheit nutzen und den Interessierten das Haus nahe der Kirche näher zeigen.

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

18.05.2011

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