Das Jodelchörli Am St. Johann Altendorf: erst 23 Jahre alt, aber ein fester Bestandteil des Dorf- und Vereinslebens von Altendorf. Bild zvg
Das Jodelchörli Am St. Johann Altendorf: erst 23 Jahre alt, aber ein fester Bestandteil des Dorf- und Vereinslebens von Altendorf. Bild zvg

Musik

Am Bauernsonntag entstand die Idee

Das Jodelchörli Am St. Johann Altendorf besteht seit 23 Jahren. Den Anreiz zur Gründung gaben die Bauern. Sie luden mit einem Flugblatt Interessierte im Dorf ein und stiessen vor allem bei der weiblichen Bevölkerung auf sangesfreudige Mitglieder.

Eigentlich war es die Absicht von Hauptinitiant Josef Knobel, Lidwil, sich zum 60. Geburtstag ein Geschenk zu machen und in Altendorf einen Jodlerklub zu gründen. Der Plan ist ihm geglückt, doch der grosse Frauenanteil an Interessierten führte schliesslich zur Gründung eines gemischten Jodelchörlis.

Das erste im Kanton Schwyz.

Immer im Januar findet in Altendorf der Bauernsonntag, im Volksmund «Süütuni-Sunntig» genannt, statt. Dieser beginnt mit einem feierlichen Gottesdienst. Seit 22 Jahren bereichert das Jodelchörli Am St. Johann die Messe. Es waren denn auch einige Bauern, die im Jahr 1988 im Verlaufe dieses Sonntags fanden, es sollte in der Gemeinde ein Jodlerklub gegründet werden. Nebst Josef Knobel gesellten sich Michael Züger und Sepi Bucher zu den Initianten. Ein Jahr darauf fanden die Einheimischen in ihrem Briefkasten ein Flugblatt mit dem Aufruf, am 27. Februar 1989 ins Restaurant «Mühlibächli» zu kommen, falls Interesse vorhanden sei, einem Jodlerchor beizutreten. Der Einladung folgten 25 Personen. In Peter Hodel, damals Primarlehrer in Altendorf, fand man einen engagierten Dirigenten, der dem Chörli bis heute erfolgreich und treu zur Seite steht. Im November desselben Jahres fand die Gründungsversammlung statt. Das «Jodelchörli Am St. Johann» ging als 29. Verein, unter dem Präsidium von Sepi Bucher, in die Annalen Altendorfs ein.

Erscheinungsbild gab zu reden

Fleissig wurde geprobt an einem Lied für eine gemischte Gruppe, wie es für Trachtenchöre üblich war. Es war aber nicht das, was sich die Altendörfler vorstellten, und sie wagten sich an Jodelliteratur, wie sie für Männerchöre geschrieben ist. Mit ihren sonoren Frauenstimmen, die sich auch in tieferen Lagen wohl fühlen, können sie sich das leisten. Der Erfolg sollte ihnen und ihrem musikalischen Leiter recht geben, holten sie sich an den Zentralschweizerischen und Eidgenössischen Jodlerfesten bisher doch meistens die Bestnote. Selbstverständlich galt der erste öffentliche Auftritt dem Bauernsonntag 1990, noch schlicht in schwarzer Hose und weisser Bluse oder Hemd gekleidet. Ein einheitliches Erscheinungsbild erhielten die Mitglieder mit dem blauen Chuteli für Frauen und Männer. Das aber beanstandete der damalige Zentralpräsident. Um den Eidgenössischen Jodlerstatuten gerecht zu werden, mussten sie eine offizielle Frauen- und Männertracht anschaffen. Im Mai 1994 lud das Chörli zu einer «Ustrachtete» am Samstagabend ein, und am Sonntag folgte die feierliche Trachtenweihe. Seither tragen die Frauen die hübsche Märchler Märttracht und die Männer erscheinen in der stolzen Märchler Sonntagstracht.

Kulturell eingebunden

Schon bald luden die Jodlerinnen und Jodler zu gemütlichen, urchigen und erfolgreichen Jodlerabenden in die Fleischmann-Halle ein. Heute finden diese im Zweijahres-Turnus in der Mehrzweckhalle statt und finden stets grossen Anklang bei der Bevölkerung. Das kommt nicht von ungefähr, denn die lustige Truppe beteiligt sich intensiv am kulturellen Dorfleben wie Beizlifasnacht, Chilbisonntag, Alpgottesdienste oder Jodlermessen, Familienfeiern oder Hochzeiten. Sie erfreut auch regelmässig die Pensionäre im Seniorenzentrum Engelhof. Auch der Schwingklub March-Höfe darf jedes Jahr am Herbstschwinget auf die Mithilfe der Altendörfler zählen, wenn sie in der Schwingerhalle das Wirten übernehmen. Das Jodelchörli Am St. Johann zählt 28 Mitglieder und wird von Rita Fleischmann präsidiert.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

25.04.2012

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www.schwyzkultur.ch/qSQTM7