Der Designer und sein bislang grösstes Projekt: Im Frühling wird Mario von Rickenbachs Multiplayer-Autorennspiel «Krautscape» erscheinen. Bild Kilian Küttel
Der Designer und sein bislang grösstes Projekt: Im Frühling wird Mario von Rickenbachs Multiplayer-Autorennspiel «Krautscape» erscheinen. Bild Kilian Küttel

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Arther Game-Designer bald in New York

Mario von Rickenbach stammt aus Arth, ist 25 Jahre alt und von Beruf Game-Designer. 2014 wird er einige Zeit im Atelier der Zentralschweizer Kantone in New York verbringen. Doch wie kommt man eigentlich zu so einem Beruf?

«Zuerst habe ich Architektur studiert, aber dann habe ich gemerkt, dass es nicht wirklich das war, was ich später machen wollte», erklärt Mario von Rickenbach im Gespräch mit dem «Boten». Daraufhin habe er sich dazu entschlossen, Game-Design an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) zu studieren. Doch für das Game-Design und für die Architektur braucht es ähnliche Voraussetzungen: «Natürlich steht immer eine Idee am Anfang, und Kreativität ist eine Eigenschaft, die man mitbringen muss. Aber auch die Fähigkeit, logisch denken zu können, ist essenziell.» Für namhafte Konzerne wie EA-Games oder Ubisoft hat der 25-Jährige zwar noch keine Spiele kreiert, doch er war alles andere als untätig: «Bis jetzt habe ich zwei Games für Smartphones und zwei Arcade Spiele veröffentlicht. Im Frühling wird dann ein Autorennspiel für den PC erscheinen, an dem wir seit rund drei Jahren arbeiten.»

«Die Grossen bleiben stehen»

Auf die Frage, welche Spiele er denn selber gerne zockt, erklärt der 25-Jährige, dass sich sein Geschmack stark verändert hat: «Früher habe ich eigentlich alles Mögliche gespielt. Das Strategiespiel ‹Age of Empires› beispielsweise, aber auch ab und zu mal einen Ego-Shooter.» Heute gefallen ihm eher Sachen, die experimentell und neu sind: «Ein Spiel, welches ich sehr mag, nennt sich ‹Qwop›. Das Ziel ist es eigentlich nur, eine Strecke von 100 Metern zu rennen. Der Spieler muss dabei aber jeden Muskel einzeln steuern, was das Ganze dann aber ziemlich anspruchsvoll macht.» Überhaupt gebe es einen Unterschied zwischen an sich guten und kommerziell erfolgreichen Spielen. «Ich finde, dass die grossen Hersteller auf eine gewisse Weise stehen geblieben sind. Die Spiele, die heutzutage erscheinen, sind im Prinzip immer gleich aufgebaut. Früher waren die Grossen innovativer und haben sich auch auf unbekanntes Terrain gewagt», so der Arther. Daher sei es auch nicht sein Ziel, bei einem grossen Konzern unterzukommen: «In Zukunft möchte ich Spiele erstellen, die in einem kleinen Team gemacht werden und für die ich einen Grossteil der Aufgaben selber übernehmen kann.» Dabei sei es ihm auch egal, ob sie für den PC, für ein Smartphone oder für eine Spielkonsole erscheinen werden.

Game-Designer sind keine «Nerds»

Die weitverbreitete Vorstellung über einen Game-Designer dürfte sein, dass es ich dabei um einen Computerfreak handelt, der seine gesamte Freizeit vor einem schwarzen Bildschirm verbringt und Unmengen von komplizierten Codes einhämmert. Dieses Bild trifft laut von Rickenbach aber nicht mehr zu: «Noch vor zehn Jahren war ein grosses technisches Verständnis nötig, um ein Spiel machen zu können. Also war die Chance sicher grösser, dass man ein Nerd sein musste. Heute sind die Werkzeuge aber nicht mehr so komplex, und man muss kein Informatikstudium mehr absolviert haben, um ein Game machen zu können.» Von Januar bis April des nächsten Jahres wird von Rickenbach vier Monate im Atelier der Zentralschweizer Kantone in NewYork verbringen.Was er im «Big Apple» alles genau machen wird, kann er aber noch nicht sagen. Doch so viel verrät er: «Ich werde mich mit Sicherheit einem Game-Projekt widmen und ich hoffe, dass ich mit Leuten aus New York etwas in dieser Richtung machen kann.»

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

09.01.2013

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