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Bühne

Musik

«Wir haben es gewagt – es hat sich gelohnt»

Nach 29 Vorstellungen haben Orpheus und Pluto im Theater Arth die Schaufenster in die himmlischen und höllischen Welten geschlossen.

 Es war ein Wagnis, auf der Arther Operettenbühne ein Stück zu zeigen, das kaum bekannt ist. «Orpheus in der Unterwelt» von Jacques Offenbach war neu, anders und farbiger als bislang hier gezeigte Werke. «Die Reaktion des Publikums – von der Premiere bis zur Derniere – belohnte unseren Mut», sagt Sandro Forni, Präsident der Theatergesellschaft Arth, nach der letzten Vorstellung. Die Stückwahl war nur ein Punkt in der frisch und frech daherkommenden Operette. Man wagte sich auch, jungen und aufstrebenden Solistinnen und Solisten erstmals grosse Rollen zuzuteilen. Dass mit Rahel Bünter (Göttin Diana) und Jonathan Prelicz (Aristeus/Pluto) gleich zwei aus der Standortgemeinde des Theaters kommen, war ein Zufall, aber auch ein grosses Glück. Beide begeisterten und überzeugten mit ihrem Spiel und Gesang das Publikum auf Anhieb. Sie werden nächste Saison in «Eine Nacht in Venedig» wiederum zu hören sein.


Mut hat sich ausbezahlt


«Wir wollten bewusst etwas Neues spielen», sagt Forni. Dies auch, um neues Publikum anzuziehen, ohne das «alte» Publikum zu verärgern. Die Reaktionen gaben dem Theater Arth recht. «Anders, aber super schön», habe man von den Gästen quer durch die ganze Saison immer wieder gehört. «Wir nahmen das Risiko in Kauf, dass das Publikum skeptisch auf die Stückwahl reagieren würde und sich nicht sofort für einen Besuch entscheidet.» Das war auch in den Zahlen zu sehen. «Anfänglich lief der Billettverkauf etwas zaghaft, die Mund-zu-Mund-Propaganda hat das aber im Verlauf der Spielzeit wettgemacht.» Die etwas tiefer als sonst angesetzten Erwartungen an die Besucherzahlen hätten mehr als erreicht werden können. «Es war absolut und wirklich eine geniale Saison.» Seit Jahren setzt das Theater Arth auf die Jungen. Das schon über ein Jahrzehnt laufende Jugendkonzept zeigt ganz klar Früchte. Einerseits finden sich mittlerweile bereits in Solorollen solche, die einst als Kind und/oder Jugendliche hier erstmals Operettenluft schnupperten, andererseits ist auch im Saal festzustellen, dass sich immer mehr jüngere Menschen begeistern lassen. «Wir wollen nicht einfach nur ein Unterhaltungsunternehmen sein, sondern auch extrem gut ausgebildeten jungen Musikern und Sängern eine Chance geben, sich auf einer grossen Bühne zu präsentieren», sagt der Präsident weiter.


Neu-Regisseurin macht weiter


Viele Jahre hat Elja-Dusa Kedves in Arth als Choreografin gewirkt. In der jetzt beendeten Saison führte sie zusätzlich Regie und brachte viel Bewegung ins Geschehen. «Wir freuen uns, dass sie auch für die nächste Saison zugesagt hat», bestätigt Forni. «Wir wollen den Schwung, den wir aufzunehmen gewagt haben, mitnehmen – ohne ihn billig zu kopieren.» So werde «Eine Nacht in Venedig» das Publikum im nächsten Jahr wiederum mit einer neuen und frischen Inszenierung überraschen.


Bote der Urschweiz / Christian Ballat

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Bühne
  • Musik

Publiziert am

01.04.2019

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