Esther Kälin-Birchler, Einsiedeln, Kinobetreiberin, zum Angebot Cineor in der Cineboxx
Esther Kälin-Birchler, Einsiedeln, Kinobetreiberin, zum Angebot Cineor in der Cineboxx

Film

«Auch für mich schöne Stunden»

Cineor, Kinovergnügen für Junggebliebene 50+, ist ein Angebot der Pro Senectute Ausserschwyz und der Cineboxx. In den letzten zwei Jahren wurden insgesamt 20 Filme gezeigt.

Urs Gusset: Von wem stammt die Idee für das Angebot Cineor?


Esther Kälin-Birchler: Wir sind vor zweieinhalb Jahren von Thomas Heer von der Pro Senectute Ausserschwyz angefragt worden und haben zugesagt. Die Idee für ein Kino am Nachmittag für 50+ hat meinem Mann Franz, meiner Tochter Bettina und mir zugesagt.


Wieso braucht es dieses Angebot für 50+ überhaupt?


Wir wollen das Kinovergnügen auch der Generation 50+ näher bringen. Es gibt Seniorinnen und Senioren, die seit 20 Jahren nicht mehr im Kino waren. Dieses kulturelle Angebot gilt aber für alle, die am Nachmittag Zeit und Lust haben. Cineor ist mehr als nur eine Filmvorführung. Cineor ist auch ein gesellschaftlicher Anlass für die ältere Generation. Wir machen immer eine längere Pause von rund einer halben Stunde und servieren Kaffee und selbstgebackene Kuchen – und das alles für 15 Franken.


Und wer backt diese Kuchen?


Ein Tante meines Mannes, meine Schwägerin und ich selber.


Wie gross ist die Nachfrage nach Cineor?


Im Schnitt kommen rund 80 Personen, wobei die Frauen die besseren Kinogänger sind. Damit sind wir sehr zufrieden. Wir hatten aber auch schon weit über 100 Leute. Das hängt auch vom Wetter und vom Film ab.


Wer wählt die Filme aus?


Mein Mann macht eine Vorauswahl. Thomas Heer sowie Franz, Bettina und ich entscheiden dann de  nitiv. Wir zeigen bewusst nicht nur Filme für die ältere Generation, sondern zum Teil auch Filme, die in unserem normalen Programm laufen.


Welche Filme sind besonders beliebt?


Biogra fien und Dokumentationen nach wahren Begebenheiten wie «Die dunkelste Stunde» oder «Die Verlegerin», unser letzter Film. Der nächste Film im Cineor ist «Ella & John» am 10. April. Ein berührender Film. Er ist dement, sie hat Krebs. Und sie machen mit dem Wohnmobil eine letzte Reise durch Amerika.


Wieso machen Sie bei Cineor mit?


Ich  finde es toll, dass wir älteren Leuten ein Kinovergnügen bieten können, was von den Besuchern sehr geschätzt wird. Wir haben ein grosses Stammpublikum, das mehrheitlich aus Einsiedeln und den Höfen kommt. Die Leute sind sehr entspannt und bedanken sich bei uns für dieses Angebot. Diese Nachmittagsveranstaltungen sind auch für mich immer sehr schöne Stunden. Hier arbeite ich gerne.


Wie muss man sich Ihre Aufgabe vorstellen?


Ich bin Gastgeberin. Ich mache die Kasse, begrüsse die Leute und bereite mit meiner Schwägerin Kaffee und Kuchen für die Pause vor. Wir mussten schon 120 Kaffees servieren. Und mein Mann ist Operateur. Wir sind gut eingespielt.


Cineor existiert seit zwei Jahren, in denen 20 Filme gezeigt worden sind. Haben Sie alle Filme gesehen?


Während der Vorführungen habe ich keine Zeit, die Filme anzuschauen. Doch ich habe die meisten Filme gesehen. Am besten hat mir «Die dunkelste Stunde» mit Gary Oldman gefallen.


Einsiedler Anzeiger / Urs Gusset

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

23.03.2018

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