Marcel Kümin liest aus seinem neuesten Buch «Verena schweigt».
Marcel Kümin liest aus seinem neuesten Buch «Verena schweigt».
Stéphanie Genoud (hinten) und Carole Marfurt setzten die Texte von Marcel Kümin visuell um. Bilder Frieda Suter
Stéphanie Genoud (hinten) und Carole Marfurt setzten die Texte von Marcel Kümin visuell um. Bilder Frieda Suter

Literatur

Auch Marcel Kümin nimmt kein Blatt vor den Mund

An der Buchvernissage zu «Verena schweigt» im Pfarreisaal von Wollerau schimmerte sehr viel Humor durch. Der Autor sorgte bei den mehr als 80 Besuchern für einen «Los- und Lueg-Genuss».

Verena, die Wollerauer Dorfh eilige, schweigt. Zumindest im Titel des aktuellen Buches von Marcel Kümin.Sie nehme dennoch kein Blatt vor den Mund, merkte der Autor an. Und er lieferte im Lauf der Vernissage vom Dienstag einige Beweise dafür. Denn wenn eine Heilige und Wohltäterin schon um das Jahr 300 gestorben ist, öffnet sich im Lauf der Zeit ein breites Feld für Legenden und Interpretationen. An dieser Stelle nur so viel: «Das Buch birgt Risiken und Nebenwirkungen. » Etwa die des Betupft-Seins durch detailgetreu skizzierte Personen und Handlungen. «Alles der Fantasie entsprungen », sagt der Autor mit einem Lächeln. Vielleicht aber auch seiner ausgeprägten Beobachtungsgabe, die kaum einen Moment Pause macht.


Noch nicht ganz «fertig lustig»


Die Absicht, dass es nun «fertig lustig » sei und er nun etwas Ernsteres schreiben wolle, hatte Marcel Kümin bei der Vernissage von «Vorderhand keine Weibergeschichten» vor zwei Jahren geäussert. Ganz so ist es jetzt doch nicht gekommen. Auf dem Streifzug durch drei Zeitepochen begegnete Marcel Kümin im neuen Buch zunächst einer mutigen und starken Pfarrköchin, einem Pfarrer, der unter dem Vergleich mit seinem Vorgänger leidet und einem Sakristan, der nicht zu den Mutigsten zählt.Alle drei gehen die Situation von 1798 mit Französischen Soldaten, die meist plündernd, und wenn nötig kämpfend, durch die Region ziehen, unterschiedlich an. 1982 bricht der junge Wollerauer Konrad Mächler auf, um sein Leben selber in die Hand zu nehmen. Er reist für einen Sprachaufenthalt in die Provence. Schliesslich geht es fast in Echtzeit um eine junge Französin, die vor der Verena-Statue in der Kirche von Wollerau den Kopfstand macht und ein neues Trio von Pfarrer, Sakristan und Pfarreimitarbeiterin. Alles Schicksal oder Berechnung? Mit: «Das können Sie auf den 290 Seiten im neuen Buch nachlesen», stachelte Marcel Kümin die Neugierde weiter an.


Ein Buch für Jahrgängerin Vreni


Ein halbes Dutzend Verenas im Saal erhielten das Buch «Verena schweigt» an der Vernissage als Geschenk. Ebenso Marcel Kümins Jahrgängerin Vreni Bürgi, mit der er gemeinsam die damals neue Leistungsklasse A der Sekundarschule besucht hatte. Die Abschnitte mit Passagen aus dem neuen Buch, der Schilderung von persönlichen Erlebnissen des Wollerauer Autors und Lebensweisheiten aus den drei beschriebenen Zeitepochen wurden mit Tanzdarbietungen ergänzt.Die Bewegungspädagoginnen Stéphanie Genaud (Musikschule Wollerau) und Carole Marfurt liessen nonverbal berührende Szenen neu aufleben. Beim anschliessenden Apéro wurde die Gelegenheit, mit dem Autor ein paar persönliche Worte zu wechseln oder Bücher signieren zu lassen, rege genutzt.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Frieda Suter

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

24.05.2018

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