Das Blasorchester Siebnen reist gut gerüstet nach Montreux. Dirigent Blaise Héritier hat «seine» Musiker voll im Griff. Bild Paul A. Good
Das Blasorchester Siebnen reist gut gerüstet nach Montreux. Dirigent Blaise Héritier hat «seine» Musiker voll im Griff. Bild Paul A. Good

Musik

Das Blasorchester Siebnen ist in der richtigen Spur

Im Tischmacherhof in Galgenen fand am Sonntagvormittag das Vorbereitungskonzert des Blasorchesters Siebnen für das Eidgenössische Musikfest 2016 statt. Das halbstündige Werk stellt hohe Ansprüche an das Orchester.

Am 26. April 1937 wird die baskische Stadt Guernica während des Bürgerkrieges durch die Legion Condor angegriffen und zerstört. Picasso hat dieses Ereignis in seinem weltberühmten Bild festgehalten, durch dieses Bild liess sich der Freiburger Musiker,Komponist und Arrangeur Jean-François Michel inspirieren, als er für die Höchstklasse das Aufgabenstück «Guernica» für das Eidgenössische Musikfest 2016 komponierte. Das Vorbereitungskonzert des Blasorchesters Siebnen am Sonntag begann mit dem Marsch «Schultheiss von Steiger» von Stephan Jäggi, einem der beiden ausgewählten Märsche für die Parademusik. Dann folgte das Aufgabenstück. «Guernica» beginnt mit einer Einführung, die das friedvolle tägliche Leben einer Provinzstadt illustriert, eingeleitet durch ein Waldhornsolo. Dramatisch die Fortsetzung: von weitem hört man das dumpfe Brummen der herannahenden Bomber, akustisch effektvoll und wirklichkeitsnah umgesetzt durch die tiefen Instrumente, die Zerstörung der Stadt wird durch das Schlagzeugregister mit eindrücklicher und bedrückender Klangfülle demonstriert.Die darauf folgende Totenstille tut körperlich fast weh, Gefühle von Hilflosigkeit und tiefer Trauer über das Geschehene werden musikalisch eindrucksvoll interpretiert. Fanfaren leiteten den Schlusssatz ein, eine Ode über «Donna nobis pacem » von Bach, die Hoffnung, Gelassenheit und Frieden bringen soll. Ein eindrückliches Werk, eine eindrückliche und begeisternde Interpretation des Blasorchesters Siebnen unter der Leitung ihres Dirigenten Blaise Héritier.

Dramatischer Kampf des Herakles

Mit dem Selbstwahlstück «El Jardín de las Hespérides» von José Suñer-Oriola erzählte das Blasorchester Siebnen die Geschichte von Herakles, der den Baum mit den goldenen Äpfeln sucht, der sich im Garten der Hesperiden befindet. Die viersätzige Komposition beginnt mit der Suche, klangvoll und getragen umgesetzt, dann wird es dramatisch, es beginnt der Kampf von Herakles mit dem Drachen Ladon, der den Baum bewacht. Herakles gewinnt den Kampf, im dritten Satz spürt man die Trauer der Hesperiden über den Verlust der Äpfel, und im vierten Satz wird die triumphale Rückkehr von Herakles musikalisch ins Szene gesetzt. Das halbstündige Werk stellt hohe Ansprüche an das Orchester. Diesen wurde das Blasorchester Siebnen vollauf gerecht. Sämtliche Register überzeugten mit Dynamik und meisterlicher Bewältigung auch der schwierigsten technischen Passagen. Die zahlreichen Zuhörer bedankten sich mit einer Standing Ovation für dieses ausgezeichnete und ausdrucksstarke Konzert. Fazit:

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Paul A. Good)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

07.06.2016

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