Den Film von Raphael Birchler gibt es in der Cineboxx zu sehen am 23. Mai 2017. Bild zvg
Den Film von Raphael Birchler gibt es in der Cineboxx zu sehen am 23. Mai 2017. Bild zvg

Film

«Das Feeling in den Film bringen»

Raphael Birchler machte einen 40-minütigen Film über die Firmreise in Holland.

Lukas Schumacher: Worin liegt der Unterschied, ein Abenteuer wie die Segelreise in Holland, vor oder hinter der Linse zu erleben?

Raphael Birchler: Man nimmt die Reise ganz anders wahr. Man versucht, möglichst so zu filmen, dass diejenigen, die den Film später sehen, dasselbe Feeling haben, wie die Personen, die vor Ort waren. Jeden Abend habe ich das Gefilmte grob am Computer geschnitten und so jeden Tag nochmals durchlebt. Da ich viel gefilmt habe, war ich mehr auf Deck als die anderen und habe einiges erlebt.

Wie kamen Sie auf die Idee, diesen Film zu machen?

Jeder Firmling sollte ein Projekt machen. Da ich in meiner Freizeit viel filme und ich es auch gut kann, kam ich auf die Idee, einen Film über die Hollandreise zu produzieren.

Wer hat Ihnen dabei geholfen?

Manuel Baumann und Talin Wolff. Den Schnitt habe ich alleine gemacht.

Wie kann man sich diese Filmproduktion vorstellen?

Man kann es nicht mit einem Kinofilm vergleichen. Ich habe manchmal gesagt, was und aus welcher Perspektive etwas gefilmt werden soll. An die Teilnehmer, die nicht filmten, gab ich keine Anweisungen. Es ist keine Dokumentation, wo jemand etwas über die Reise erzählt. Es ist wie ein langes Musikvideo – die Bilder sind selbsterklärend.

Haben Sie schon einmal so ein grosses Filmprojekt realisiert?

Da muss ich kurz auf das verwendete Equipment zu sprechen kommen, denn der Aufwand dieses Films war nicht so gross, wie bei anderen Projekten, die ich bereits realisiert habe. Ich habe auf die Reise bewusst eine qualitativ schwächere Kamera mitgenommen als diejenigen, die ich noch zu Hause hatte, denn ich wollte den Film jeden Abend vor Ort zusammenschneiden. Dank der schwächeren Qualität war dies möglich. Mit den teureren Kameras ist der Aufwand und die Leistung, die ein Computer erbringen muss, erheblich grösser. Bei diesem Film benötigte ich etwa 20 bis 30 Stunden Schnittarbeit. Ich habe aber auch schon ein Abschiedskonzert einer Band gefilmt und etwa 100 Stunden Arbeit in den Schnitt investiert.

Was war der grösste Reiz an diesem Filmprojekt?

Das Feeling, das man auf dem Schiff hatte, so auch auf den Film zu bringen, war am reizvollsten. Es gefiel aber auch, die ganzen Erlebnisse aufzunehmen und einfach mal etwas anderes zu machen.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten und Gefahren?

Ich musste immer darauf achten, dass kein Wasser auf die Linse kommt. Eine Gefahr auf dem Schiff war der Mast mit dem sogenannten Baum, welcher unten angemacht ist. Wenn das Schiff wendete, schlug dieser mit voller Wucht auf die andere Seite – man musste grausam auf seinen Kopf aufpassen. Unter Deck war ausserdem alles nass und rutschig. Ich musste mich gut festhalten, um nicht mit der Kamera umzufallen.

Hat die Ausrüstung die Segelreise überlebt?

Ja, es ist zum Glück alles ganz geblieben.

Wie ist es für Sie, dass Ihr Film auf der Grossleinwand gezeigt wird?

Es ist ein cooles Gefühl. Ich bin aber gespannt, wie der Film bei den Leuten, die nicht dabei waren, ankommt.

Einsiedler Anzeiger (Lukas Schumacher)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

19.05.2017

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