Markus Gräzer (Mitte) mit den geehrten Vorstandsmitgliedern und neuen Narren der March: (v. l.) Christian Holenstein, Priska Diethelm, Tamara Pajarola und Franz Luchsinger. Bild Kurt kassel
Markus Gräzer (Mitte) mit den geehrten Vorstandsmitgliedern und neuen Narren der March: (v. l.) Christian Holenstein, Priska Diethelm, Tamara Pajarola und Franz Luchsinger. Bild Kurt kassel

Brauchtum / Feste

«Der Fasnacht fehlt die Anerkennung als Kulturgut»

Das Dach der Märchler Fasnacht ist das Narrensymposium, in dem 45 Fasnachtsvereine, Zünfte und Cliquen zusammengeschlossen sind. Jährlich in der Fasnachtszeit treffen sie sich zu ihrem Symposium, um Rückblick zu halten und die Zukunft zu planen. Dieses Mal fand der Anlass in der Buechberghalle in Wangen statt.

Ziel des Symposiums ist – wie bei seiner Gründung vor 32 Jahren festgelegt –, die Fasnacht und ihr Brauchtum zu fördern und die vielen Anlässe terminlich zu koordinieren. Dass dies nicht einfach ist, zeigte sich am Samstag deutlich, denn gleichzeitig mit dem Märchler Narrensymposium fanden weitere grosse Fasnachtsanlässe in Vorderthal und Pfäffikon statt. Durch diese Datenkollision konkurrenzieren sich die Festlichkeiten, die mit viel Aufwand durchgeführt werden, unfreiwillig.

In Wangen war das ganze Schulhausareal zum Flughafen ausgebaut worden. Hunderte von Ballonen zeigten, dass das Chiesgruebe-Echo einen ganz besonderen Anlass feierte. Die Guggenmusik wurde nämlich 40 Jahre alt und feierte anschliessend an das Symposium ihren Jubiläumsball.

Der Vorstand ist komplett

Das Narrensymposium wurde vom Vorsitzenden Markus Gräzer humorvoll und speditiv durchgeführt. Erfreut konnte er denWangner Gemeindepräsidenten Adrian Oberlin sowie Peter Züger, den europäischen Vorsitzenden der Narrengesellschaften mit rund acht Millionen Narren, begrüssen. 33Vereine aus der March und drei Gastvereine aus den Höfen waren anwesend.

In seiner Begrüssung wies Gräzer darauf hin, dass die Fasnacht vielerorts zwar als Spassfaktor anerkannt wird, ihr aber dieAnerkennung als Kulturgut fehlt. Daran mögen auch einzelne negative Vorkommnisse, die aber nicht überschätzt werden dürfen, ihre Schuld haben. Des weiteren hat sich aber auch die Gesellschaft verändert. «Im Winter essen wir Datteln und andere exotische Früchte statt Äpfel, die Kirche leidet unter obstrusen Glaubensrichtungen, Sommersportarten werden imWinter gespielt, und die modernen Events haben so gar nichts mit Brauchtum zu tun. Einen gangbaren Weg zwischen Vergangenheit und Zukunft zu finden und dabei unser Brauchtum zu schützen ist unsereAufgabe », folgerte der Vorsitzende.

Keine Opposition

Die statutarischen Geschäfte fanden keine Opposition, und bei den Wahlen konnte der Vorstand wieder voll besetzt werden. Christian Hollenstein ersetzte als Batzenzähler Christa Diet-helm, und Franz Luchsinger wurde definitiv als Narrenbusobmann bestätigt. Die scheidenden und neuenVorstandsmitglieder sowie die zwei neuen Narren der March, Tamara Pajarola und Priska Diethelm, wurden mit einem Präsent und viel Applaus geehrt.

Applaus für Gemeindepräsidenten

Adrian Oberlin, der früher selbst in einer Guggenmusik gespielt hatte, zeigte sich überrascht darüber, wie wenig die Fasnächtler am von der Gemeinde offeriertenApéro getrunken hatten. Er holte sich die Sympathien der Narren, indem er ihnen eine zusätzliche Runde offerierte, damit das vom Gemeinderat genehmigte Budget auch tatsächlich ausgenutzt wurde. Die heuer geplante Reise während der Fasnachtszeit nach Chalon-sur-Saône im französischen Burgund musste fallengelassen werden. Nur zu gern hätten sich die Märchler Narren vor Ort ein Bild über das burgundische Fasnachtstreiben gemacht, doch unter anderem liegen die Schulferien dieses Jahr ungünstig. Es wird jedoch an weiteren Projekten gearbeitet. So wird eine Hundertschaft Narren aus der March an der Fasnacht im deutschen Lahr teilnehmen und dort die Märchler Fasnachtsbräuche präsentieren.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

13.01.2014

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