Die Kunstintervention «Der Riss – La Fessura» von Maya Lalive an der Albigna-Staumauer sorgte international für Aufsehen. Bild zvg
Die Kunstintervention «Der Riss – La Fessura» von Maya Lalive an der Albigna-Staumauer sorgte international für Aufsehen. Bild zvg

Kunst & Design

Dokumentarfilm über das Schaffen der Bächer Künstlerin Maya Lalive

Die Kunstintervention der Bächer Künstlerin Maya Lalive «Der Riss – La Fessura» ging rund um die Welt. Just ein Jahr nach der Präsentation des riesigen Bildes wird «Der Riss» Thema eines Dokumentarfilms.

Die Kunstintervention der Bächer Künstlerin Maya Lalive «Der Riss – La Fessura» sorgte für Aufsehen. Am 4. August ist es genau ein Jahr her seit der aufsehenerregenden Montage ihres 140 Meter langen und 10 Meter breiten Bildes durch einen Helikopter im bündnerischen Bergell an der Albigna-Staumauer auf 2161 Metern über Meer. Auch heute vergeht keine Woche, wo die Künstlerin und Alpinistin nicht mit der Frage konfrontiert wird, was denn mit dem Kunstwerk geschehen ist. Meist entwickelt sich aus der Frage eine spannende Diskussion über Veränderung und Vergänglichkeit. «Der Riss – La Fessura» wird plakatives Sinnbild für das Leben. Das Thema hatte Maya Lalive von Beginn an mit ihrer Kunstinstallation auf Zeit angepeilt. 2016 war es wochenlang in aller Munde, sprich in sehr vielen Medien. Einige Fotos davon erschienen auf der ganzen Welt. Von Sommer bis Herbst 2016 war die Kunstintervention von Maya Lalive ein begehrtes Ausflugsziel. Bei jeder Witterung war es für Bergwanderer auch immer ein ideales Fotosujet und eben durch seine Symbolkraft für viele Betrachter auch eine nachhaltige Inspirationsquelle. «Der Riss» ist berühmt geworden – es bleibt ein Bild für die Erinnerung.

Zerlegt und transformiert

Inzwischen ist das damals 1400 Quadratmeter grosse Kunstwerk abmontiert. Die Wandinstallation wurde transformiert, in einzelne Teile zerlegt, gebündelt, archiviert. Andere wurden bereits auf Bilderrahmen aufgezogen und sind in den Besitz von Kunstfreunden übergegangen. Ein Zehntel des damals 140 Meter langen Bildes wurde im Linthpark Glarus-Süd – auf dem ehemaligen Industriegelände – auf einen stillgelegten Fabrikturm aufgezogen. Der gewählte neue Ort könnte besser nicht sein für «Der Riss», diesem Symbol für Vergänglichkeit. Die Grösse des Kunstwerks und die Dimension von Maya Lalives Intervention an der Staumauer sind auch hier beeindruckend.

Ein Dokumentarfilm entsteht

Eine weitere Perspektive mit dem reichen Material aus der Entstehungsgeschichte des Bildes verfolgt Maya Lalive, die in Bäch, in Linthal und im Bergell lebt, nun mit dem Regisseur Peter Frey und dem schweizerischkanadischen Filmschaffenden Peter Mettler: Der Riss als Urkraft der Natur. Als Symbol für Verwerfung und Vergänglichkeit. Maya Lalive sagt im Konzept zum Film: «Es ist ein visualisierter Gedankenanstoss zum eigenen Ich, zur Lebenssituation, zu gemeinsamen Lebensräumen, unseren Ressourcen, und wie wir damit umgehen.» Die Künstlerin und Co-Autorin des Dokumentarfilms weiss: «Risse sind die Essenz des Lebens. Risse haben mich die Hölle erahnen lassen. Risse haben mir den Himmel gezeigt. Heute bin ich achtsamer geworden, gerade und besonders auch die feinen Risse im Leben zu erkennen.»

Vorführungen ab dem Frühling

Bis im September werden noch weitere Filmsequenzen aufgenommen. Bis Ende Jahr sollte die Postproduktion fertig sein. Ab Frühjahr 2018 wird der Film öffentlich gezeigt und ausgestrahlt. In ihrem Atelier in Linthal ist eine permanente Ausstellung ihrer Arbeiten zu sehen. Maya Lalive in Linthal. Bild Heier Lämmler

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Heier Lämmler)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

07.08.2017

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