Comedian Rob Spence (rechts) überzeugte auf der Bühne des Let’s Fetz und zog alle in seinen Bann. Auch Zuschauer mussten bei seinen Spässen mitmachen. Foto: Fritz Tschümperlin
Comedian Rob Spence (rechts) überzeugte auf der Bühne des Let’s Fetz und zog alle in seinen Bann. Auch Zuschauer mussten bei seinen Spässen mitmachen. Foto: Fritz Tschümperlin

Bühne

«A Mad Men» brachte die Einsiedler zum Grölen

Mit Rob Spence trat am vergangenen Freitagabend erneut ein bekannter Schweizer Comedian in der Reithalle Wikart auf. Dem zahlreichen Publikum bot er mit seinem Programm «Mad Men» beste Unterhaltung.

Für die neunte Ausgabe des Let’s Comedy engagierte der organisierende Kulturverein Fismo erneut eine bekannte Grösse: Rob Spence. Eloquent begrüsste David Schädler als Präsident des Organisationskomitees die vielen Gäste, die an diesem frischen Aprilabend den Weg in die Reithalle Wikart gefunden hatten. Im Anschluss daran betrat Rob Spence mit seinem Programm «Mad Men» die Bühne. Und es ging gleich Vollgas los. Rob Spence fegte, wie auf Flyern und im EA angekündigt, wörtlich über die Bühne. Unglaublich, mit welcher Präsenz und in welchem Tempo er unterwegs ist, wirbelt er doch mit vollem Körpereinsatz wahrlich von einer Pointe zur nächsten. Der Australier, seit Jahren in der Schweiz lebend und mit einer Schweizerin verheiratet, nahm dann so manche schweizerische Eigenheit und Erfahrung mit dem Schweizervolk aufs Korn.


Mad Men in Vollendung


Der verrückte Mann («Mad Men») berichtete über seine nicht immer ganz erfolgreiche Schulzeit, sein Ziel, mit Hilfe von Fitnesstraining dem Ideal des australischen Schauspielers Hugh Jackman nahezukommen, oder über unbekannte Seiten, die er immer wieder an seiner Person entdecke. Er sinnierte sowohl über seinen nicht alltäglichen 0815-Job wie auch übers Älterwerden, welches man vor allem an der Notwendigkeit einer Lesebrille und der Anzahl Kerzen auf dem Geburtstagskuchen wahrnehme oder daran, dass bekannte Songs aus der Jugendzeit plötzlich auf SRF1 zu hören seien. Hin und wieder versuchte er sich sogar als etwas unbeholfener Zauberer. Selbstverständlich nahm er auch Geschlechterunterschiede auf: Frauen verglich er mit Waschmaschinen, mit verschiedenen Zyklen und Temperaturen, Männer eher mit Zitruspressen, welche eine Funktion für alles aufweisen und ein sehr selektives Erinnerungsvermögen hätten. Morgenmenschen kriegten ihr Fett genauso weg wie Nörgler. Seitenhiebe zu Aargauern durften ebenso wenig fehlen wie solche zu Donald Trump. Intermezzi gab es häufig in Form von Einlagen, die mit passender Musik und einer abgestimmten Lichtshow untermalt wurden und für welche Spence, sonst schlicht in schwarz gekleidet, verschiedenste Requisiten benötigte. So trat er etwa als Elvis-Imitator, völlig verrückter Mexikaner, überklischierter Italiener (genannt «Relaxaholic») oder gar als Dragqueen auf. Immer wieder bezog er gezielt Personen aus dem Publikum in seine Show ein und holte sogar Einzelpersonen zu sich auf die Bühne, welche ihren Job in beeindruckender Manier erledigten. Spence agierte frech, mit viel (Selbst-)Ironie, Wortwitz und Sarkasmus, an der Grenze zum Vulgären. Er findet dennoch eine gute Balance. Manches ist schlicht «gruusig, aber luschtig». Der Komiker parlierte auf der Bühne während rund zwei Stunden ununterbrochen, lediglich eine gut zwanzigminütige Pause gab es. Beeindruckend, wie er das Publikum in seinen Bann zog und mit welcher Mimik und Gestik er arbeitet. Trotz seiner enormen Agilität wirkt er unaufdringlich und sein australischer Akzent lässt ihn sympathisch erscheinen. Die Stimmung war entsprechend gut – locker, familiär und gesellig. Es gab immer wieder Szenenapplaus und zum Schluss ganz viel kräftigen Applaus. Mit Bar und Grill wurde vom Kulturverein Fismo zudem bestens für das leibliche Wohl gesorgt.


Einsiedler Anzeiger / ank

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

30.04.2019

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