Eigener Stil: Daniel Hunziker entwirft Möbel, Verpackungen und neuerdings eine Kirche. Bild Katharina Wernli
Eigener Stil: Daniel Hunziker entwirft Möbel, Verpackungen und neuerdings eine Kirche. Bild Katharina Wernli
Die von Daniel Hunziker im Pavillonkonzept entworfene Kirche hat ein Dach aus Segeltuch und wird von rund 1000 Holzlatten umrahmt.
Die von Daniel Hunziker im Pavillonkonzept entworfene Kirche hat ein Dach aus Segeltuch und wird von rund 1000 Holzlatten umrahmt.

Kunst & Design

Entwurf für Kirche in Amerika

Nicht nur national ist Daniel Hunziker ein gefragter Designer und Ingenieur. Auch in den USA startet der Szenograf voll durch.

«Es war schon immer mein Traum, von meiner Kreativität zu leben», sagt Daniel Hunziker. «Ich hätte nie gedacht, dass es irgendwann Realität wird.» Der in Hurden aufgewachsene Diplom- Ingenieur hat an der ETH in Zürich studiert. Danach besuchte er die dortige Hochschule der Künste. Diese hat er mit dem Master in Szenografie abgeschlossen. Seit bald zwölf Jahren ist Hunziker selbstständig. Seit zweieinhalb Jahren hat seine Firma Daniel Hunziker Design Works ihren Sitz in Zürich. Zuvor arbeitete er als Geschäftsführer bei der Fontana-Hunziker AG in Rapperswil.

«Vielseitigkeit ist spannend»

«Unsere Werke haben einen ganz eigenen Stil», erklärt Hunziker. «Dieser ist reduziert in Form und Material.» Die Inspiration kommt aus der Musik, welche ebenso zu Hunzikers Leidenschaft gehört. «In unserer Arbeit steckt Technik und Poesie», sagt Daniel Hunziker. Seine Firma designt Möbel, Verpackungen im 3D-Bereich sowie Objekte und Räume.

Mit seinem Team, den beiden Product-Designern Lisa Nissen und Patrick Müller, arbeitet er mit bekannten nationalen und internationalen Firmen zusammen. «Vielseitigkeit ist spannend», findet Hunziker.Während zweier Jahre erarbeitete er den Entwurf für die «Gepp Chapel» in Arkansas in den USA.

«Darauf bin ich besonders stolz»

Ein privater Auftraggeber sah eines seiner Ausstellungsobjekte und war davon so begeistert, dass Hunziker für ihn eine Kirche entwerfen durfte. Diese soll für die protestantische Glaubensgruppe der Presbyterianer errichtet werden. Es ist eine im Pavillonprinzip designte Kirch; ein mehrheitlich offenes Gebäude mit einem Dach aus gespannten Segeltüchern. Es wird mit bis zu 1000 Holzlatten im gleichen Profil umfasst und hat einen Gesamtdurchmesser von 25Metern. «Das Thema Geld stand nicht im Vordergrund. Es ging lediglich um schöne Architektur», betont Hunziker.

Verzögerungen

Der Entwurf ist bereits seit zwei Monaten abgeschlossen. Kurz vor dem Aufbaubeginn der Kirche in Arkansas gab es jedoch einen Stopp. Das Vorhaben verzögert sich, da der Auftraggeber in einen anderen Bundesstaat umziehen und das Projekt dort starten will. Voraussichtlich in Salt Lake City, der Hauptstadt des Bundesstaates Utah. Dort wären Hunziker und Co. nicht zum ersten Mal aktiv.

Unbeschriebenes Blatt

In der Schweiz ist Daniel Hunziker kein unbeschriebenes Blatt. Für die renommierte Glarner Stuhl- und Tischmanufaktur designte er eine Neuauflage vom «ess.tee.tisch». «Darauf bin ich besonders stolz, es war immer ein Traum von mir, für Horgenglarus ein Möbel zu entwerfen, denn Horgenglarus ist die beste Schweizer Möbelmanufaktur und eine super Referenz», schwärmt Hunziker. Er habe diesen Tisch perfektioniert. Dieser isthöhenverstellbar und wurde 1951 von Jürg Bally, einer der wenigen SchweizerTisch-Ikonen, entworfen. Das Original steht heute in der Designsammlung des Museums für Gestaltung in Zürich.

«Der helle Wahnsinn»

Eines der verrücktesten Projekte von Hunziker fand im Mai dieses Jahres statt. Im Vögele Kultur Zentrum in Pfäffikon wurden in der Ausstellung «Der helle Wahnsinn» Szenografien verschiedener Künstler vorgestellt: irre Menschen, Kunstwerke, Installationen und Objekte.«Immer wieder neue Wege gehen und jeden Tag das Rad neu erfinden. Das ist einfach mein Leben», umschreibt Hunziker eine seiner Lebenshaltungen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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  • Kunst & Design

Publiziert am

26.08.2014

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