Generalprobe: Die Mitglieder der Fröschebächli-Zunft übten gestern Abend ein letztes Mal für die kommenden Auftritte. Musikalisch begleitet werden sie vom Lachner Max Boschi. Bild Claudia Hiestand
Generalprobe: Die Mitglieder der Fröschebächli-Zunft übten gestern Abend ein letztes Mal für die kommenden Auftritte. Musikalisch begleitet werden sie vom Lachner Max Boschi. Bild Claudia Hiestand

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«Es ist eine Ehre, ein Frosch zu sein»

Zum 25. Mal ist die Fröschebächli-Zunft an der Fasnacht mit ihrer Schnitzelbank unterwegs und erfreut das Publikum mit originellen Texten und Melodien.

Die Schnitzelbänke der Freienbacher Fröschebächli-Zunft sind Garant für beste Unterhaltung. Das war schon immer so. Nicht unbedingt, weil sich die Frösche, wie sie im Volksmund liebevoll genannt werden,durch ausserordentliches gesangliches Talent auszeichnen. Zu den Aufnahmekriterien gehören nach Aussagen von Emil Höfliger, dem einzigen noch aktiven Gründungsmitglied, eher andere Eigenschaften: Geselligkeit, Humor, Trinkfestigkeit und gutes Aussehen. In Tat und Wahrheit sind ihre Schnitzelbänke deshalb so beliebt, weil die Frösche mit ihren Liedern ganze Geschichten erzählen. Die Pointe kommt immer am Schluss, manchmal erst nach minutenlangem Gesang. Es sind kleine Kunstwerke. Dargeboten von maximal 13 Männern,traditionellerweise in Frack und Zylinder gekleidet. «Die engen Platzverhältnisse in den Restaurants lassen keine höhere Mitgliederzahl zu», erklärt Zunftmeister Herbie Schuler «Deshalb müssen wir das Jahr durch auch strikt Diät halten und dafür sorgen, dass wir nicht in die Breite gehen. Sonst passen wir nicht mehr in die Restaurants.»


Die gleiche Gesinnung


Seit 25 Jahren touren die Frösche mit ihrer Schnitzelbank durch die Gemeinde Freienbach. Dabei sind sie jeweils in bester Gesellschaft. Die Guggenmusik The Geuferludis ist ebenso mit von der Partie wie die Bögnerei. Letztere haben die Gruppe Planlos abgelöst,die wiederum auf die Bächer Jammertaschen gefolgt war. Nachwuchssorgen kennen die Frösche nicht. Ein Platz in den Reihen der Zunft ist begehrt.Doch die Aufnahmekriterien sind streng, nicht jeder Kandidat wird nach dem Probejahr in den Verein aufgenommen. «Alle aktiven Frösche müssen Ja zu ihm sagen», erklärt Höfliger. «Wenn er auch nur bei einem einzigen Frosch durchfällt, wird er nicht Mitglied unserer Zunft.» Einer, der es geschafft hat, ist Beat Bandi. Die akutelle Fasnachtssaison ist seine vierte. «Wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt und haben die gleiche Gesinnung», sagt er. «Es ist speziell, gemeinsam für eine Sache unterwegs zu sein.» Diese Sache ist in den Vereinsstatuten definiert: der Erhalt und die Förderung der Freienbacher Fasnacht.


Mit Herzblut dabei


Die Fröschebächli-Zunft tut dies mit einer grossen Selbstverständlichkeit. «Frosch zu sein, ist eine Ehre», tönt es gestern Abend unisono. Es ist der Abend der Generalprobe. Die Frösche haben sich in ihrem Zunft-Keller am Pfyfferweg in Bäch eingefunden, gehen alle Lieder im Beisein von Handörgeler Max Boschi noch einmal durch und verpassen ihrem Vortrag den letzten Schliff. Die einen machen sich Notizen auf die Blätter mit den Liedtexten: Da noch eine Betonung vermerken, dort noch eine Pause kennzeichnen. Gesungen wird nicht nach Noten, sondern nach Gehör. Das funktioniert bestens – und klingt dank der sonoren Stimmen durchaus ansprechend.Auch wenn die Frösche an dieser Stelle bescheiden abwinken. Sie seien keine herausragenden Sänger, finden sie. Aber originell sind sie. Und mit Herzblut bei der Sache. Deshalb springt auch der Funke zum Publikum Jahr für Jahr.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Claudia Hiestand

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste
  • Musik

Publiziert am

07.02.2018

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