Vom Versicherungsvertreter zum Casanova: Die  Theatergesellschaft Euthal unterhält mit einem Lustspiel von Andreas Wening. Bild Angela Suter
Vom Versicherungsvertreter zum Casanova: Die Theatergesellschaft Euthal unterhält mit einem Lustspiel von Andreas Wening. Bild Angela Suter

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Vom Versicherungsvertreter zum Casanova

Die Theatersaison in unserer Region startete wie gewohnt in Euthal. Die elf Schauspieler überzeugten das Publikum der ersten drei Aufführungen.

Seit Mitte August probten die Schauspieler zweimal wöchentlich. Zu den rund 25 Abenden kam ein Probenweekend hinzu: «Es ist sehr wertvoll, wenn man zwei Tage miteinander arbeiten kann. Und schon damals waren die Protagonisten textsicher, was das Üben vereinfacht », meint Josef Walker, Vizepräsident der Theatergesellschaft Euthal.

 

«Es war absolut lustig und unvergesslich!»

Am Samstag war es dann so weit und das Spielvolk konnte sein Stück dem Publikum präsentieren. Am Nachmittag gabs eine Art Hauptprobe in Form der Kinderaufführung. Am Abend folgte die Premiere mit den geladenen Gästen von nationalen, kantonalen und regionalen Politikern bis zu einigen Delegationen von den Dorfvereinen. Regierungsrat Sandro Patierno besuchte das Euthaler Theater zum ersten Mal und war begeistert: «Es war absolut lustig und unvergesslich!» Präsident Daniel Kälin begrüsste die Anwesenden mit dem obligaten Witz, der hier noch nicht verraten sei. Danach kam das wunderbare Bühnenbild zum Vorschein, das aus den Händen von Roland Hensler und seinem Team stammt. Er ist zufrieden mit der Kulisse: «Regisseurin Gabi Kälin hatte genaue Vorstellungen, auch wie viele Türen und Fenster es haben muss. Das setzte ich dann um, kaufte Möbel, Farben und vieles mehr.» Nach der Spielsaison darf das Bühnenbild bis zur nächsten Saison im Personalraum der Silac AG stehen bleiben. Das Stück handelt von Christian und Vera Müller. Vera ist von ihrer Ehe entsetzlich enttäuscht. Die lebenslustige Frau träumt von Reisen, Partys und ausgelassenem Vergnügen. Allerdings scheint sie hierzu mit ihrem Ehemann Christian die falsche Wahl getroffen zu haben. Eines Tages lädt Vera ihre ehemalige Schulfreundin Simone mit ihrem esoterisch angehauchten Lebensgefährten Adrian zu sich ein. Als dieser von seiner Fähigkeit erzählt, Leute in ihr vorheriges Leben zurückführen zu können, überredet Vera den skeptischen Christian zu diesem Experiment. So wird der langweilige Christian, in sein vorheriges Leben zurück gependelt, in dem er niemand Geringeres war als Giacomo Casanova. Er macht seinem Ruf alle Ehre und verführt die Frauenwelt, was seiner Frau natürlich nicht gefällt. In ihrer Verzweiflung rächt sich Vera an ihrem Christian königlich … 

 

Regisseurin sehr zufrieden

Regisseurin Gabi Kälin hatte das Stück überarbeitet, herrliche Sprüche eingefügt und ihren Spielern auf den Leib geschrieben. Sie war nach der Premie-re sehr zufrieden: «Die strenge Probenzeit hat sich ausbezahlt! Jeder einzelne hat sich voll ins Zeug gelegt. Sie haben das super gemacht und jeder lebt seine Rolle!» Das Stück kam beim Publikum sehr gut an, alle haben viel gelacht und es gab oft Szenenapplaus. Das Stück sei dank-bar, da jede Rolle seine Lacher habe, meint Josef Walker und ergänzt: «Die Rollen sind sehr ausgeglichen, keiner fällt ab. Es ist einfach ein allgemein dieniges Stück und sehr kurzweilig.» Gibt es am Ende der gut zweieinhalbstündigen Aufführung eine Rückführung in das alte, langweilige Leben des Ehepaars Müller? Wer die Auflösung der lustigen Geschichte erleben möchte, hat noch bei weiteren 17 Aufführungen bis Anfang Dezember die Gelegenheit. Aber Achtung: Es hat nicht mehr viele Plätze! Reservationen unter www.theater-euthal.ch.

 

Einsiedler Anzeiger / Angela Suter

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne
  • Volkstheater

Publiziert am

24.10.2023

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