Dagmar Gürtler beweist ihre Beweglichkeit im Spagat.  Bild Alessia von Euw
Dagmar Gürtler beweist ihre Beweglichkeit im Spagat. Bild Alessia von Euw

Bühne

«Ein Fest gibt es erst bei meiner Pension»

Dagmar Gürtler feiert ihr 30-Jahr-Jubiläum als Jazz-Tanzlehrerin und ist noch voll im Schuss. Anlässlich des Jubiläums ist demnächst eine Aufführung geplant.

mit Dagmar Gürtler sprach Alessia von Euw

Kann jeder tanzen?

Ja, tanzen kann jeder. Ob er im Takt ist, ist die zweite Frage. Ob er das kann, was die Tanzlehrerin vormacht, ist nochmals ein neuer Punkt. Aber jeder kann sich körperlich ausdrücken. Es kommt darauf an, was man erwartet und was das Ziel ist.

Verzweifeln Sie nie, wenn jemand das Vorgetanzte nicht kann?

In normalen Tanzstunden spielt das für mich keine Rolle. Jeder soll Freude am Tanz haben. Wenn wir aber für eine Aufführung proben und ich erkläre jemandem die Schritte gefühlte hundert Mal, dann verzweifle ich manchmal.

Wie wird man Tanzlehrerin?

Mein Weg begann mit dem Turnlehrer- Studium an der ETH mit dem Spezialfach Tanzen.Dann habe ich Weiterbildungen an verschiedenen Tanzkursen gemacht. Es gibt aber auch Tanzschulen, die Ausbildungen anbieten, um Tanzlehrerin zu werden. Man muss nicht unbedingt an die ETH.

Was begeistert Sie am Beruf?

Mir gefällt besonders, dass ich mit Menschen aus verschiedenen Altersstufen arbeiten kann. Die Kleinen sind herzig, lustig und manchmal auch chaotisch. Bei den etwas Älteren sieht man dann die Fortschritte. Die Erwachsenen kennen bereits alle Schritte und man kann schnell Tänze lernen.

Dieses Jahr ist ihr 30-Jahr-Jubiläum. Wie feiern Sie es?

Beim Schulschlussessen vor den Ferien wurde ich für das Jubiläum geehrt.Ein Fest mache ich aber erst dann, wenn ich pensioniert werde und lade alle meine Ehemaligen ein (lacht).Ich habe aber im Rahmen des Jubiläums eine Aufführung mit all meinen Schülern geplant. Sie findet am 16. und 17. September statt.

Was ist das Thema der Aufführung?

Das Thema ist «Holidays».Zuerst muss man sich die Ferien verdienen. Die Schüler müssen in die Schule und die Erwachsenen gehen arbeiten. Danach gehen die Ferien los. Zuerst bereisen wir Europa und gehen dann mit dem Kreuzfahrtschiff nach Asien, Afrika und Amerika. Zum Schluss kehren wir wieder in die Schweiz zurück, da uns das Heimweh plagt.

Gehen Ihnen nie die Ideen aus?

Als Inspiration für Schrittideen sehe ich mir manchmal Filme von alten Aufführungen oder Youtube-Clips an. Ausserdem gehe ich selber auch in Tanzkurse und lasse mich dort anregen.

Wie gestalten Sie die Choreografien?

Zuerst wähle ich ein Lied aus und versuche, dessen Schema zu erkennen. Je nachdem, mit welcher Gruppe ich den Tanz einstudieren will, muss ich den Schwierigkeitsgrad anpassen. Schliesslich höre ich mir das Lied gefühlte 100 Mal an und tanze im Wohnzimmer herum.

Kann man zu alt werden, um Tanzlehrerin zu sein?

Das frage ich mich auch (lacht). Im Jazz-Tanz gibt es nicht immer klar vorgegebene Schritte wie beispielsweise im Ballett. Daher muss man als Jazz-Tanzlehrerin immer in der Lage sein, vortanzen zu können. Ich möchte aber eigentlich so lange wie möglich tanzen und solange es meine Schüler gut finden.

Höfner Volksblatt (Alessia von Euw)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

14.07.2017

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www.schwyzkultur.ch/rm6EfB