Klarinette und Saxofon bleiben Thury Horaths Lieblingsinstrumente. Bilder: Ernst Immoos
Klarinette und Saxofon bleiben Thury Horaths Lieblingsinstrumente. Bilder: Ernst Immoos
Rund 1200 Kompositionen hat Thury Horath bereits geschrieben und er schreibt weiter.
Rund 1200 Kompositionen hat Thury Horath bereits geschrieben und er schreibt weiter.
Sechs Noten-Alben hat er schon beisammen. Hier entstehen immer wieder neue Kompositionen.
Sechs Noten-Alben hat er schon beisammen. Hier entstehen immer wieder neue Kompositionen.

Musik

50 Jahre Volksmusiker und 1200 Stücke komponiert

Der bald 71-jährige Thury Horath verschrieb sich über fünf Jahrzehnte der Volksmusik. Es wären noch mehr geworden, würde ihn nicht seit 2015 eine heimtückische Krankheit am Musizieren hindern. Nebst eigenen Formationen half der Klarinettist und Saxofonist bei den ganz grossen Ländlermusik-Koryphäen aus. Eine Leidenschaft ist geblieben – das Komponieren. Eben hat der Goldauer die 1200. Komposition geschrieben.

Der 71-jährige Thury Horath ist kein Mann der lauten Töne. Doch musikalisch zählt er zu den hochkarätigen Klarinette- und Saxofon-Spielern. Noch vielseitiger als seine beruflichen Tätigkeiten – er war Automechaniker, Wirt und technischer Kaufmann – ist das musikalische Wirken des Goldauers Thury Horath. Er lebte für und mit der Volksmusik, und seine musikalische Laufbahn startete er schon früh mit einer Blockflöte im Alter von vier Jahren. Schon bald entdeckte er das Talent zum Notenlesen, und im Alter von erst elf Jahren kam es zu den ersten Spielversuchen auf der Klarinette. Der Instrumentenmacher Charly Hofmann, Goldau, stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Horath erinnert sich: «Ich übte jeden Tag, obwohl mein Vater dagegen war und mich in keiner Weise unterstützte.» Der Klarinetten-Unterricht im Musikverein Goldau half dem 14-Jährigen weiter auf die Sprünge – mit 16 Jahren war er bereits Aktivmitglied, und ganze 25 Jahre schwor er dem Verein die Treue.


Erste Formation mit 19


Mit dem jungen Goldauer ging es weiter die «Tonleiter » hinauf: Mit 19 Jahren gründete er seine erste Formation Horath/Schneider/ Stöckli, und ein Jahr später (1968) kam es im Casino Zug bereits zum ersten offiziellen Auftritt. Ein Jahr später spielte Horath mit dem Akkordeonisten Adolf Schmidig für ein Jahr als Berufsmusiker im Hofbräuhaus auf Bermuda. Die beiden Goldauer erfreuten die Gäste und spielten nach den Wünschen der Tanzfreudigen: «Tangos, Wienermusik, amerikanische Songs und die damals aktuellen Schlager und Hits waren gefragt, Ländlermusik mussten wir selten spielen. Dieses Profijahr war eine kurzweilige, musikalisch lehrreiche Zeit.» Wieder zu Hause, erfolgte 1973 mit der Kapelle Horath-Nauer eine weitere Gründung, die nur von kurzer Dauer war. Mit neuen Partnern begann dann eine volkstümliche Allround-Laufbahn, welche von Hochzeiten über Radio-Aufnahmen, Fernseh-Auftritte, eigenen LPs und CDs bis hin zu verschiedenen Auslandauftritten und musikalischen Kreuzfahrten führte. Der Goldauer Bläser, welcher früher auch das Konservatorium besucht hatte, spielte daneben in den drei Formationen Kapelle Thury Horath, Trio Horath Kuhn und Duo Dölf Schmidig.


Bei bekannten Formationen dabei


Als Aushilfsklarinettist spielte er in verschiedenen Formationen – ebenfalls mit den damaligen Koryphäen wie den Ribarys, Kaspar Muther, Hans Aregger, Bruno Syfrig, Edy und Sepp Wallimann, René Wicky, Hugo Bigi, Kari und Walter Keiser, Armin Karrer und weitere. Zudem fand er 25 Jahre lang noch Zeit, im Musikverein Goldau Unterricht für Klarinette und Saxofon zu erteilen. 1995 bis 2015 durfte das Theaterorchester Arth von seinem Können profitieren. Das Jahr 2015 veränderte das Leben des Goldauer Musikers. Als er 2015 seine Tochter in Florida besuchte, befiel ihn eine bakterielle Blutvergiftung, von welcher er sich nicht mehr ganz erholen sollte: «Diese Krankheit setzte mich im ganzen Leben zurück. Als ich wieder Klarinette spielen wollte, war mein Ansatz verloren. Nach über 50 Jahren kam somit das Ende von öffentlichen Auftritten.»


Horath komponiert weiterhin


Eine weitere Leidenschaft, das Komponieren, kann Thury Horath weiterhin ausführen. Seit 1966 komponiert er Stücke in diversen Stilrichtungen. Das sechste Album ist im Eigenverlag erschienen, ein weiteres wird folgen: «Da immer wieder neue musikalische Ideen aufkommen, werde ich noch weitere Tänze niederschreiben», erklärt Horath. Aktuell hat Horath eben die 1200. Komposition geschrieben, mit dem Titel «Dr Immoos Ernst vom Bot» dem Schreibenden gewidmet. Damit ist er wohl einer der fleissigsten Volksmusik-Komponisten des Landes.


Bote der Urschewiz / Ernst Immoos

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

24.01.2019

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www.schwyzkultur.ch/YmVnSZ