In der vollen Mehrzweckhalle vermochte die Musikgesellschaft Egg mit ihrem Jahreskonzert zu überzeugen. Bilder Franz Kälin
In der vollen Mehrzweckhalle vermochte die Musikgesellschaft Egg mit ihrem Jahreskonzert zu überzeugen. Bilder Franz Kälin
In der MG Egg ist Frauen-Power angesagt. Vor allem die drei Solistinnen Sibylle Suter, Fabienne Schelbert und Luzia Gyr spielten meisterhaft.
In der MG Egg ist Frauen-Power angesagt. Vor allem die drei Solistinnen Sibylle Suter, Fabienne Schelbert und Luzia Gyr spielten meisterhaft.

Musik

Gute Musik vom Fusse des Etzels

Am vergangenen Samstag fand das Jahreskonzert der Musikgesellschaft Egg in einer vollbesetzten Mehrzweckhalle statt. Ideenreich zeigten sich die Egger in der Wahl der Stücke.

Was am letzten Samstag, 14. Mai, in der Mehrzweckhalle in Egg geboten wurde, war ein wahrer Fortschritt. Spielte vor einigen Jahren eine der Viertel-Harmoniemusiken irgendwo in Einsiedeln auf, hiess es bald einmal: Es ist ja nur eine Viertelsmusik. Inzwischen muss solche Aussage korrigiert werden. Was die Musikanten am Etzel anlässlich ihres Jahreskonzertes boten, war nicht nur unterhaltsam, es war ein Programm, das überraschend gut vorgetragen wurde.

Toller Sound

Dirigent Moritz Schönbächler brachte es fertig, dass die Egger Bläser einen für sie nicht gerade gewohnt zu spielenden Sound zu meistern wussten. Es sei hier erlaubt, darauf hinzuweisen, dass vielleicht da und dort die Farbe der Dynamik einen etwas deutlicheren Anstrich ertragen würde. Bekanntlich kommen die Amerikanermärsche oft intensiv klingend daher, dennoch besteht hier die Möglichkeit, im Auf- und Abklingen das jeweilige Stück lebendiger zu machen. Dies nicht als Kritik, sondern als Hinweis.

Vollbesetzte Mehrzweckhalle

Der seit rund 15 Jahren als Präsident wirkende Pius Dörig stellte in der vollbesetzten Mehrzweckhalle fest, dass sich neben die Egger Besucher auch viele Delegationen von befreundeten Formationen gesetzt hatten. Den Gästen wurde ein volksnahes Programm mit Musik, Theater, Tombola und der Möglichkeit zum Tanz geboten. Entsprechend war auch die Stimmung im Saal. Die triste Laune überliess man draussen im Regen den Eisheiligen. Fredy Stössel brachte den Konzertbesuchern die zu hörende Musik mit allerlei Informationen näher. Hier ein paar Rosinen aus dem Programm. Mit dem weit herum bekannten Marsch «The Stars and Stripes Forever», 1896 komponiert vom amerikanischen Komponisten John Philip Sousa (1854 bis 1932), eröffneten die Musiker das Programm. Zum Namen Sousa existiert die Legende, dieser rühre von der Abkürzung S. O. USA her. Dieses, wenn auch falsche, Gerücht hält sich auch heute noch hartnäckig. 1987 erklärte Präsident Ronald Reagan auf Beschluss des Kongresses die Komposition zum Nationalmarsch. Mit diesen Takten vermochten die Egger Musikanten den Abend richtig schmissig zu eröffnen. Die Annen-Polka von Johann Strauss kennt man im Allgemeinen von der Philharmonie her. Es überrascht etwas, wie auch die Blasmusik Anna zum Polka tanzen bringen kann. Beschwingt führten es die Bläser vor.

Schreibmaschinen-Solo

«The Typewriter» von Leroy Anderson ist wohl wegen seiner Originalität ein gern gehörtes Stück. Antoine Michielse meisterte den Titel gebenden Part voller Konzentration. Schade war nur, dass die Schreibmaschinenanschläge nicht verstärkt waren. Trotzdem forderten die Zuhörer eine verdiente Zugabe.

Meisterhafte Solistinnen

Zum «Saxophone Jubilee» stellten sich die drei Solistinnen Sibylle Suter, Fabienne Schelbert und Luzia Gyr vor dem Korps auf und trugen ihren Part geradezu meisterhaft vor. Die Klänge kamen so beschwingt daher, als ob sie zum Tanze einladen wollten. Unwillkürlich erinnerte man sich an den Altmeister Martin Beeler. Auch hier kam die Aufforderung zu einer Zugabe mehr als berechtigt. Es konnte als kleine Besonderheit beobachtet werden, dass in der Eggermusikgesellschaft das Holz- und Saxophonregister bis auf eine Position durchwegs von Musikantinnen besetzt ist. Bei der Komposition «Total Toto» dominiert die grosse Trommel. Dazu verstärkten die fanfarenähnlichen Trompeten-Einsätze den Eindruck, als ob eine Elefantenherde durch die afrikanische Steppe ziehen würde. Einem überzeugten Dank gleich kam nach dem offiziellen Programm der ein Supplement fordernde Beifall des begeistert mitgehenden Publikums. Mit sichtlicher Freude nahmen die eine gute Stimmung im Korps zeigenden Musikanten vom Fusse des Etzel die Aufforderung an.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

Kontakt

Kategorie

  • Musik

Publiziert am

17.05.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/rr1NaN