Willy Honegger gehörte vor 41 Jahren als Klarinettenlehrer zu den ersten Lehrpersonen an der neu gegründeten Musikschule Freienbach, bevor er 18 Jahre später nach diversen anderen beruflichen Engagements die Leitung derselben übernahm. Bild Claudia Hi
Willy Honegger gehörte vor 41 Jahren als Klarinettenlehrer zu den ersten Lehrpersonen an der neu gegründeten Musikschule Freienbach, bevor er 18 Jahre später nach diversen anderen beruflichen Engagements die Leitung derselben übernahm. Bild Claudia Hi

Musik

«Ich schöpfe gern aus dem Vollen»

Ende August geht Willy Honegger, Leiter der Musikschule Freienbach, in Frühpension. Der umtriebige Profimusiker will künftig sein ganzes kreatives Potenzial ausleben und sich seiner Passion – dem Komponieren, Arrangieren und Dirigieren – widmen.

Mit Willy Honegger sprach Claudia Hiestand

Claudia Hiestand:Die Musikschule Freienbach besteht seit etwas mehr als 40 Jahren, die letzten 16 Jahre haben Sie sie massgeblich geprägt. Wie ist Ihnen das gelungen?

Willy Honegger:Ich konnte von meinem Vorgänger viel Bewährtes übernehmen und ausbauen. Ausserdem liess man mir für die Weiterentwicklung viele Freiheiten, was ich sehr schätzte. Der Gemeinderat, die Steuergruppe Musik und die Kulturkommission haben mir ihr Vertrauen geschenkt. Sie merkten wohl rasch, dass ich einer bin, der anpackt und aufgrund meiner langjährigen Erfahrung weiss, wie man eine Musikschule erfolgreich führt.

Zu Recht. Die Musikschule Freienbach ist inzwischen die grösste im Kanton Schwyz.Wie haben Sie das hingekriegt?

Ich habe ein sehr grosses Netzwerk.Das hat mir ermöglicht, immer wieder hervorragende Musiker als Lehrpersonen an unsere Musikschule zu holen. Wir verfügen über einen ausgezeichneten Lehrkörper. Das beschert uns natürlich einen guten Ruf. Wir haben Schüler aus anderen Gemeinden und umliegenden Kantonen, die von uns überzeugt sind.

Das allein macht noch keine gute Musikschule aus. Was ist Ihr Geheimrezept?

Ich bin davon überzeugt, dass man in der Position eines Schulleiters als dienende Person unterwegs sein muss. Ich habe dafür gesorgt, dass meine Musiklehrpersonen ideale Bedingungen vorfinden, damit sie ihren Unterricht mit Freude und Motivation erteilen und ihr Bestes geben. Wir als Team setzen uns ja für einen Inhalt ein, nämlich für Kunst und die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Dem gilt es sich immer wieder unterzuordnen. Man darf Lehrpersonen nicht nur Vorschriften machen, sondern muss sie individuell abholen.

Ein konkretes Beispiel bitte.

Wenn beispielsweise Elena Schnider mit ihren Ballettgruppen eine Vorführung plante, habe ich für sie die Musik geschnitten. Sie teilte mir mit, welche Stücke sie in welchem Tempo und von welcher Dauer braucht. Ich war dann der Dienstleister, und das war in meinen Augen auch der viel spannendere Aspekt meines Jobs.

Sie meinen spannender als der administrative und organisatorische Teil.

Genau. Das gehört natürlich auch zu den Aufgaben eines Musikschulleiters, aber es war nicht unbedingt das, was mich erfüllte. Ich habe darum immer wieder Tätigkeitsbereiche gesucht, die über die reine Schulleitung hinausgehen, weil ich ein Mensch bin, der gern aus dem Vollen seines Könnens schöpft. Allerdings musste ich erkennen, dass sich die politisch Verantwortlichen nicht immer für meine anderen Fähigkeiten wie Komponieren, Arrangieren und Dirigieren interessierten.

Für Sie hingegen hat gerade das einen grossen Stellenwert in Ihrem Leben.

Ja! Für mich war und ist das mein Lebenselixier. Im Geist bin ich ein freier Musiker. Managen stand für mich nie im Mittelpunkt. Ich will kreativ sein. Mein kreatives Denken floss jedoch auch in die Leitung der Schule ein.

Sie haben nicht nur Bestehendes erhalten, sondern auch viel Neues angerissen, beispielsweise die Musikwoche Crescendo.

Die Musikwoche Crescendo war eine tolle Sache. Sie lief unter dem Patronat der Kulturkommission, aber dort hatte ich ja ebenfalls Einsitz und konnte deshalb Synergien nutzen. Die Musikschule und die Musikvereine in der Gemeinde profitierten indirekt stark von der Musikwoche Crescendo.Indem wir einige Musikschullehrpersonen einbanden, konnten wir zeigen, welch hochkarätige Musikerinnen und Musiker sich in unseren eigenen Reihen befinden. Die mitwirkenden ortsansässigen Musikvereine machten ebenfalls auf sich aufmerksam und erhielten einen Ansporn, selber eigene grosse Anlässe durchzuführen.

Dann war Ihr Mitwirken in der Kulturkommission ein Kalkül, um die Musikkultur in der Gemeinde Freienbach fördern zu können?

Die Kulturkommission verlieh der Wertigkeit der Musik in den letzten Jahren immer mehr Gewicht. Mir lag es sehr am Herzen, die vorhandenen Musikanlässe durch weitere Events zu bereichern. Das war ein grosser Spassfaktor für mich, da bin ich jeweils richtig aufgeblü

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

09.08.2016

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www.schwyzkultur.ch/GTGYQL