So sieht es aus: Diese Pläne von Bryan Thurston zeigen die Ostfassade.
So sieht es aus: Diese Pläne von Bryan Thurston zeigen die Ostfassade.
Die Westfassade soll gemäss Bryan Thurston so aussehen.
Die Westfassade soll gemäss Bryan Thurston so aussehen.

Dies & Das

«Idee ist durchaus prüfenswert»

Im Jahr 2010 hat der Architekt Bryan Thurston seine Alternative zum Zumthor-Bau auf der Ufnau präsentiert. Jetzt, wo das Bundesgericht Zumthors Projekt für nicht bewilligungsfähig erklärt hat, könnte Thurstons Vision allenfalls ins Spiel kommen.

«Es gibt im Leben nie nur eine Lösung», sagt Architekt Bryan Thurston. Deshalb hat er schon vor drei Jahren ohne Auftrag einen neuen Vorschlag für das Sommerrestaurant auf der Insel Ufnau skizziert. Und er ist überzeugt, dass sein Projekt den Leuten gefällt. «Ich bin kein Stararchitekt », erklärt er, «aber es ist mein Anliegen, lebendige, wohlproportionierte Architektur zu kreieren.» Er habe daher nicht die alte Architektur auf der Insel kopieren, sondern etwas erstellen wollen, das den Bedürfnissen eines modernen Gastronomiebetriebs gerecht werde, ohne dabei das Landschaftsbild auf der Ufnau zu zerstören. Thurston bezeichnet seinen Vorschlag als «bescheiden, aber mit vibrierendem Esprit» (siehe Kasten).

Gutachten notwendig

Raimund Rodewald, Vertreter der Öffentlichkeit im Zentralvorstand des Schweizer Heimatschutzes, kennt die Skizzen von Bryan Thurston. «Er hat sie mir bereits früher unterbreitet, und ich habe sie auch dem Kloster empfohlen», erklärt Rodewald. Er persönlich findet die Idee durchaus prüfenswert, weist jedoch darauf hin, dass gemäss Bundesgerichtsurteil ein Neubau ausgeschlossen ist. «Auch Thurstons Projekt ist mehr als ein reiner Ersatzbau für den Anbau am Gasthaus», so Rodewald. «Das Bundesgericht verweist in seinem Urteil darauf, dass betreffend Abriss des Anbaus ein Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege fehlt.» Das Gericht lasse also durchschimmern, dass eine eventuelle bauliche Veränderung auf der Insel – in welcher Form auch immer – von der Zustimmung dieser Kommission abhängig sei. Ebenfalls entscheidendes Zünglein an der Wage dürfte der Verein Ufenau ohne Neubau sein. Dieser setzt sich vehement gegen einen Neubau auf der Insel Ufnau ein und hat den einspracheberechtigten Umweltschutzverband Aqua Viva erfolgreich dazu gebracht, vor Bundesgericht gegen Zumthors Neubau zu kämpfen. Was hält der Verein von Thurstons Idee? Denn auch sie setzt den Abriss des mehr als 70-jährigen Anbaus voraus.

Rechtzeitig alle ins Boot holen

Werner-Patrick Pfenninger, Präsident des Vereins Ufenau ohne Neubau, dazu: «Der 1939er-Anbau muss zuerst aus denkmalpflegerischer Sicht beurteilt werden. Sollte die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege zum Schluss kommen, dass er ohne Auflagen abgebrochen werden kann, würden wir uns selbstverständlich und ernsthaft mit dem Projekt von Bryan Thurston oder auch mit weiteren Varianten auseinandersetzen.» In einem zweiten Schritt sei zu prüfen, ob die Skizzen mit den Bestimmungen des Moorlandschaftsschutzes und weiteren relevanten Vorschriften zu vereinbaren seien. «Letztlich ist es nicht an uns, Thurstons Projekt zu beurteilen», so Pfenninger. «Sollte die Bauherrin dieses Projekt tatsächlich in Betracht ziehen, wären die entsprechenden Kommissionen, Verbände und Interessengruppen rechtzeitig um Beurteilung anzufragen.» Das Kloster Einsiedeln liess über Markus Ruoss, Pressesprecher in Sachen Ufnau, ausrichten, das Projekt Ufnau ruhe zurzeit. «Das Kloster wird das Thema zu gegebener Zeit und mit grösster Sorgfalt wieder aufnehmen», so Ruoss. «Das braucht aber Zeit. Es wird keine schnellen Entscheidungen geben.»

Neubau aus Holz mit begrüntem Flachdach

Architekt BryanThurston schlägt konkret vor, den Anbau aus dem Jahr 1939 am «Haus zu den zwei Raben» abzureissen und dort einen neuen Anbau zu erstellen. Thurstons Pläne beinhalten unter anderem ein filigranes Vordach an der Ostseite des «Hauses zu den zwei Raben». Dort sollen auch die Zugänge zu einem ebenerdigen Invaliden-WC und zu den WCs unter dem Neubau sowie die Essens- und Getränkeausgabe zu stehen kommen. Die Gartenwirtschaft bleibt unter den jetzigen Platanen, jedoch sieht Thurston neue Tische und Stühle vor. An der Nordseite des «Hauses zu den zwei Raben» ist der eigentliche Neubau aus Holz mit einem begrünten Flachdach vorgesehen. Wichtigste Bestandteile des Neubaus sind die grosse, zentral gelegene Küche und das Restaurant, das über die Wintermonate in Betrieb sein soll. Die nordseitigen Fenster reich

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Dies & Das

Publiziert am

27.01.2012

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www.schwyzkultur.ch/rfYHmh