Zog viel Publikum an: Der Film über das «Iischnä» auf dem Lauerzersee aus dem Jahre 1937. Bilder Peter Rickenbacher
Zog viel Publikum an: Der Film über das «Iischnä» auf dem Lauerzersee aus dem Jahre 1937. Bilder Peter Rickenbacher

Film

«Iischnä» in Seewen gezeigt

Filmsequenzen aus den 30er- Jahren zeigen das «Iischnä» auf dem Lauerzersee. Das Material wurde am Donnerstag erstmals gezeigt.

Noch vor 50 Jahren waren Kühlschränke in Haushaltungen und in Gewerbebetrieben die Ausnahme. Wer Nahrungsmittel haltbar machen wollte, bediente sich dazu natürlicher Kältequellen. Hiezu gehörte Eis, das bis weit in die Sommermonate für die Kühlung herbeigezogen wurde. Das gefrorene Wasser wurde auch im Lauerzersee gewonnen. Sobald der zugefrorene See es erlaubte, wagten sich «Iischner» auf das Natureis und ernteten dieses. Das war eine im wahrsten Sinne des Wortes «coole» Sache. Leider existieren nur wenige Unterlagen und Fotografien über diesen verloren gegangenen Broterwerb.

Filmmaterial erstmals gezeigt

Zu den wenigen Zeitdokumenten gehört eine Filmsequenz des Hobbyfilmers Jonas Bühler aus Flüelen. Er hat – nebst anderen Motiven – die Mannen bei ihrer Tätigkeit auf dem gefrorenen Lauerzersee gefilmt, vermutlich im Winter 1936/37. Dieser tonlose Schwarz-Weiss-Film wurde am Donnerstag erstmals im Gasthaus Kreuz in Seewen ausgestrahlt. Der Gastwirt Peter Rickenbacher hat das Filmdokument aus dem Staatsarchiv Uri beschafft und es dem interessierten Publikum abgespielt. Trotz genauem Hinschauen der vielen grau melierten Zuschauer erkannte niemand einen gezeigten «Iischner». Aber über die Erinnerungen an die kalte Tätigkeit auf dem See und am nahen Ufer wurde im Anschluss an die Filmvorführung noch ausgiebig diskutiert.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Film

Publiziert am

10.03.2012

Webcode

www.schwyzkultur.ch/GNx24J