Illgau ehrte «Nühus-Toni»: Konrad Bürgler, der Präsident der Kulturkommission (rechts), überreichte Toni Bürgler den Anerkennungspreis 2010 der Gemeinde Illgau. Links erkennt man Tonis Frau Margrit und Tochter Sandra. (Bild: Guido Bürgler)
Illgau ehrte «Nühus-Toni»: Konrad Bürgler, der Präsident der Kulturkommission (rechts), überreichte Toni Bürgler den Anerkennungspreis 2010 der Gemeinde Illgau. Links erkennt man Tonis Frau Margrit und Tochter Sandra. (Bild: Guido Bürgler)

Musik

Illgauer-Preis für Toni Bürgler

Überraschung für den Musiker und Ländlerkomponisten Toni Bürgler aus Ibach: Am Sonntag wurde der Begründer des Illgauer-Ländlermusik-Stils mit dem Anerkennungspreis seiner Heimatgemeinde Illgau ausgezeichnet.

Dieses Wochenende kann in Ibach der bekannte Ländlermusiker und Komponist Toni Bürgler seinen 75. Geburtstag feiern. Bereits einige Tage zuvor wurde er von der Kultur- und Sportkommission der Gemeinde Illgau mit dem Anerkennungspreis der Gemeinde Illgau ausgezeichnet. Toni Bürgler zeigte sich überrascht und sehr erfreut über den Anerkennungspreis seiner Heimatgemeinde.

Musikant mit Leib und Seele

Toni Bürgler wurde am 14. November 1935 im Bergheimet «Nühus» geboren. Daher ist er auch unter dem Namen «Nühus-Toni» bekannt. Seit 1943 spielt er Schwyzerörgeli, seit 1955 chromatische Handorgel und ab 1964 Flaschenklavier, das er selber erfunden hat. Seit 1958 lebt der ehemalige Schneidermeister, Zeughausangestellte und Sigrist mit seiner Familie in Ibach. Seine ersten Musikkollegen waren seine Brüder Balz (Handorgel) und Fridel (Bass), später trat Toni mehrere Jahre mit dem legendären Schwyzerörgeler Josef Betschart («Bödler sen.») auf. Grosse Erfolge feierte Toni Bürgler mit dem Trio Bürgler (1964–1979) sowie mit der Kapelle Illgauergruess, die er 1970 mitgegründet hatte und in der er bis 1979 mitspielte. Ab 1979 musste Toni gesundheitlich kürzertreten und trat nur noch sporadisch mit verschiedenen Ländlermusikanten auf. Immer aktiv blieb er jedoch als Komponist. Seine bisher 61 Tänze – darunter einige Hits wie «Gyrs-Wunsch» oder «Casino-Walzer» – sind auf verschiedenen Tonträgern verewigt. Im Jahr 2006 wurde Bürgler mit dem Anerkennungsbild der Gemeinde Schwyz ausgezeichnet, was ihn sehr freute. Im Frühling 2009 hatte Toni Bürgler letztmals auf dem Schwyzerörgeli musiziert. Seither ist dies wegen gesundheitlicher Probleme (Schlaganfall) leider nicht mehr möglich.

Im «Sigristenhaus» überrascht

Toni Bürgler entwickelte ab 1955 – ohne dass es ihm damals bewusst war – eine spezielle und sehr tänzige Spielart, die später von zahlreichen jüngeren Musikanten übernommen wurde. Daher gilt Toni als Begründer des Illgauer-Ländlermusik-Stils. Der Illgauer-Stil ist heute in der ganzen Deutschschweiz verbreitet und steht für lüpfige und exakt gespielte Ländlermusik. Sehr populär sind auch Toni Bürglers Kompositionen, zahlreiche Kapellen spielen Tänze aus der Feder des Altmeisters. Das grosse Schaffen von Toni Bürgler ist auch der Kultur- und Sportkommission der Gemeinde Illgau nicht verborgen geblieben. Sie nahm deshalb den 75. Geburtstag von «Nühus-Toni» zum Anlass, um ihn mit dem Anerkennungspreis der Gemeinde Illgau zu ehren. Toni und seine Familie wurden am letzten Sonntag im Restaurant Sigristenhaus überrascht. Konrad Bürgler, der Präsident der Kulturkommission, hielt die Laudatio. Er fragte in die Runde: «Welche Gemeinde in der ganzen Schweiz hat einen eigenen Musikstil? Es ist Illgau. Dies macht uns stolz, und wir haben es dir, Toni, zu verdanken und wissen das sehr zu schätzen.» Sichtlich erfreut nahm Toni Bürgler die Urkunde in Empfang, worin es unter anderem heisst: «‹Nühus Toni› hat sich als hervorragender Musiker Zeit seines Lebens für die Illgauer-Volksmusik eingesetzt und gilt als Begründer des inzwischen landesweit bekannten Illgauer-Ländlermusik-Stils. Dieser Preis soll seine grosse und uneigennützige Arbeit ehren und würdigen.» Etwa zwei Dutzend Illgauer Ländlermusikanten gratulierten auf musikalische Art und spielten in abwechselnden Formationen zwei Stücke, darunter zahlreiche Toni-Bürgler-Kompositionen. Der Vortrag seines Grosskindes Loraine auf dem Flaschenklavier und drei Tänze – gespielt von allen anwesenden Musikanten – rundeten die schlichte Feier und das gemütliche Musizieren ab.

Offizielle Feier

Die offizielle Geburtstagsfeier findet am Samstagabend, 13. November, im Restaurant Rose in Ibach statt. Alle Interessierten sind eingeladen. Keine Platzreservation.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

09.11.2010

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