Verlockendes Angebot: Das Angebot der Milliardärin Claire Zachanassian (Jana Schönbächler, in der Mitte) bringt ein Dorf in Aufruhr. (Bild Thomas Weins)
Verlockendes Angebot: Das Angebot der Milliardärin Claire Zachanassian (Jana Schönbächler, in der Mitte) bringt ein Dorf in Aufruhr. (Bild Thomas Weins)

Bühne

Bitterböse Komödie feiert Premiere

Heute Abend laden die Gymischüler zur Premiere ihres Stücks «Der Besuch der alten Dame» in den Theatersaal ein. Ist der Mensch käuflich? – Dieser Frage gehen die Theaterschüler in der Dürrenmatt- Komödie auf den Grund.

Von der Komödie «Der Besuch der alten Dame» waren die Gymischüler des Freifachs Theater von Anfang an begeistert. «Die Schüler haben sich verliebt in das Stück», erzählte die Regisseurin Bettina Dieterle. Seit Mai proben die über 20 Spieler intensiv. Neben den wöchentlichen Proben trafen sie sich auch zu Blocktagen und einer Lagerwoche. Die Schauspielerin und Regisseurin arbeitete mit den begeisterten Gymnasiasten am Text, den Rollen, der Darstellung. Jetzt sind sie bereit. Heute Abend um 20.00 Uhr lädt die Gruppe zur Premiere der Dürrenmatt- Komödie in den Theatersaal des Gymnasiums Immensee.

Komödie zum Nachdenken

Das Publikum darf eine Komödie erwarten, die grotesker nicht sein könnte. Bitterböse ist der Drei-Akter, und doch näher am Leben als man sich wünscht. Als junge Frau verlässt Klara Wäscher ihren Geburtsort. Nach 45 Jahren kehrt sie als Milliardärin Claire Zachanassian nach Güllen zurück: dem «erbärmlichsten Nest auf der Strecke Venedig–Stockholm», wie das Städtchen im Theaterstück beschrieben wird. Im Gepäck hat die alte Dame ein verlockendes, aber bitterböses Angebot. Sie schenkt Güllen eine Milliarde. Daran knüpft sie diese eine Bedingung: «Ich kaufe mir dafür die Gerechtigkeit.» Die Güllener werden auf eine harte Probe gestellt. Lassen sie sich auf den Deal ein? Werden sie für den Reichtum über einen Dorfbewohner und sein Leben urteilen? Sind Menschen käuflich? Wie weit geht die Menschheit für Geld? Mit diesen Fragen wird man im Stück konfrontiert. Der Autor Friedrich Dürrenmatt gibt darauf Antworten, die erschrecken, betroffen machen und zum Nachdenken anregen.

Zwei Erfahrene in den Hauptrollen

Die zwei Hauptrollen Claire Zachanassian und Alfred Ill werden von den erfahrenen Sechstklässlern Jana Schönbächler und Juri Dossenbach dargestellt. Für beide ist es die letzte Aufführung, weil sie im Sommer ihre Matura machen. «Es ist zu meinem absoluten Lieblingshobby geworden », beschreibt Juri das Theaterspielen. UndJana ist sich sicher, viel gelernt zu haben. «Ich habe mich in der Sprache sehr verbessert.» Und auch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Leuten habe ihr viel gebracht. Beide sehen ihre letzte Rolle als grosse Herausforderung.

Düstere Weltvorstellung

«Die Rolle ist nicht nah bei mir», erklärt die 18-Jährige, welche eine alte Dame mit viel Lebenserfahrung darstellt. Juri Dossenbach fand es schwierig, diese unterschiedlichen Emotionen und Gefühle in der Figur des Alfred Ill zu verkörpern. Aber gerade für ihn bedeutet dieses Stück etwas Besonderes. Denn es war Juri Dossenbachs Wunsch, ein Stück von Dürrenmatt zu spielen: «Mir gefällt sein trockener Humor und die düstere Weltvorstellung.» Genau das sind zwei Merkmale von Dürrenmatt, die er auch in dieser Komödie einfliessen lässt. Das Publikum darf auf einen interessanten, schauspielerisch hochwertigen und nachdenklichen Theaterabend gespannt sein.

Aufführungen

- 26.10.2010, 20 Uhr

- 28.10.2010, 20 Uhr

- 29.10.2010, 20 Uhr

- 30.10.2010, 20 Uhr

- 04.11.2010, 14:30 (Schüleraufführung)

- 05.11.2010, 20 Uhr

- 06.11.2010, 20 Uhr (Derniere)
Ort

Gymnasium Bethlehem, Immensee

Reservation

T 041 854 81 81
(während Bürozeiten)

Weitere Infos

www.gymnasium-immensee.ch

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

26.10.2010

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www.schwyzkultur.ch/HQ4PsN