Sunita Abplanalp hat mit ihrem Geigenspiel schon zahlreiche Preise gewonnen. Die Immenseerin übt täglich drei Stunden mit ihrem Instrument. Bild Edith Meyer
Sunita Abplanalp hat mit ihrem Geigenspiel schon zahlreiche Preise gewonnen. Die Immenseerin übt täglich drei Stunden mit ihrem Instrument. Bild Edith Meyer

Musik

«Ruhm ist ein schöner Nebeneffekt»

Sunita Abplanalp hat schon über 100 Konzerte gegeben. «Man ist ein Exot, wenn man Geige spielt», sagt die 19-Jährige. Mit Talent, Bestnoten und Fleiss kommt sie jetzt ihrem Traum, Solistin zu werden, immer näher.

Es hätte auch Klavier sein können, doch Sunita Abplanalp entschied sich für die Geige. Die heute 19-Jährige sitzt im Musikzimmer am Flügel und erzählt: «Mit drei Jahren stellte man bei mir ein ausgeprägtes Musikgehör fest.» Ihr Talent wurde schnell erkannt und mit allen Mitteln gefördert. «Die erste Violine drückte mir meine Mutter in die Hand, als ich fünf Jahre alt war.»

Handwerk wichtiger als Talent

Als kleines Mädchen erhielt sie Unterricht nach der Suzuki-Methode bei Peter Rüttimann in Meggen. Nun setzt Sunita Abplanalp ihre Musikerkarriere an der Hochschule Luzern fort. Die Violinistin hat schon viel erreicht. Sie hat ihr Studium Bachelor of Arts in Music an der Hochschule in Luzern unter der Obhut der Geigerin Ina Dimitrova erfolgreich abgeschlossen. Gleichzeitig meisterte sie ihren Matura- Abschluss mit der Bestnote 5,46. Sunita Abplanalp zeigt sich bescheiden, blickt auf den Zugersee: «Hier finde ich nicht nur Ruhe, sondern auch zu mir selbst.» Ihr eigentlicher Lebensmittelpunkt wird aber wieder die Hochschule Luzern sein. Dort startet sie in zwei Wochen den Studiengang Master of Arts in Music mit Vertiefung Solo Performance. Und wie schafft man es, zu den Besten zu gehören? «Über den Schlaf wird man nicht besser. Auch ich muss üben, üben, üben. Mit den Jahren ist das Handwerk sogar wichtiger als das Talent.»

Über 100 Konzerte gegeben

Sunita Abplanalp hat schon über 100 Konzerte gegeben. «Man ist ein Exot, wenn man Geige spielt, aber damit kann ich umgehen.» Verpasst habe sie nichts im Leben, im Gegenteil: «Ich habe Einblick in andere Welten erhalten.» Sunita Abplanalp führt aber auch ein ganz normales Leben. Sie fährt Ski, joggt, spielt Tennis und macht Eiskunstlauf. Sunita Abplanalp beschreibt sich selbst als extrovertiert, einfühlsam, sozial, temperamentvoll und aufbrausend. «Ein gefühlskalter Mensch könnte keine Musik machen.» Auf ihre Zukunftspläne angesprochen, weiss Sunita Abplanalp genau, was sie will: «Mein grösster Traum ist es, den Sprung als Solistin zu schaffen.» Doch sie wisse, dass es Tausend andere Talente gebe. Jemand, der es auf die ganz grossen Bühnen geschafft hat und ihr gefällt, ist Geigerin Hilary Hahn. Die Amerikanerin zählt weltweit zu einer der massstabsetzenden Musikerinnen. «Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein», ist Abplanalp überzeugt. In diesem Sinn hat ihr ein Konzert regelrecht Glück gebracht. Ihr Auftritt begeisterte eine Privatperson dermassen, dass sie eine Violine als Leihgabe erhalten hat.

Kennt keinen Druck

Das wertvolle Instrument wurde 1842 vom Franzosen Jean-Baptiste Vuillaume gebaut und von Abplanalp mit Hingabe gespielt. Sie mache nicht Musik, um im Mittelpunkt zu stehen. «Ruhm ist ein schöner Nebeneffekt. Mir ist es wichtig, dass das Publikum in meine Welt eintauchen kann und sich von mir inspirieren lässt.» Und wie fühlt sie sich, wenn sie kritisiert wird? «Es braucht ein gesundes Selbstvertrauen und Objektivität, dann kann man damit umgehen.» Gestärkt habe sie der Rückhalt der Familie. «Ich hatte nie den Druck von zu Hause, dass ich üben muss.»

Die Immenseerin Sunita Abplanalp war 2005 die jüngste Preisträgerin des Bündner Jugendmusikwettbewerbs. An diesen ersten grossen Erfolg reihte sich ein Wettbewerbserfolg an den anderen. Unter anderem wurde sie 2008 am Zentralschweizer Jugendmusikwettbewerb mit der Violine mit dem 1. Preis, Prädikat «Höchstleistung», ausgezeichnet. Am gleichen Wettbewerb erhielt sie mit dem Klavier den 2. Preis mit Prädikat «Ausgezeichnet ». 2011 erreichte Sunita am gleichen Wettbewerb erneut den 1. Preis mit dem Prädikat «Höchstleistung».

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

27.08.2014

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