Ramona Wirth zeigt, was sie entdeckt: Wahrnehmungen aus der Natur. Bild: ramona-wirth.ch
Ramona Wirth zeigt, was sie entdeckt: Wahrnehmungen aus der Natur. Bild: ramona-wirth.ch

Kunst & Design

«Augen auf! Die Natur ist wunderbar»

Sie ist 25 Jahre jung und «angefressen» vom Fotografieren: Ramona Wirth aus Pfäffikon. Zurzeit kann man ihre Naturfotografien im Erdgeschoss des Spitals Lachen sehen und erwerben.

mit Ramona Wirth sprach Johanna Mächler

Können Sie vom Fotografieren leben?

Das wäre mein Traum (strahlt übers ganze Gesicht). Aber nein, nein. Ich arbeite bei der Post, das Fotografieren ist mein Hobby, mehr noch, meine Leidenschaft.

Warum?

Ich weiss nicht genau, wo es angefangen hat. Ich war in meiner Familie schon immer die Fotografin. Als ich eines Tages von einer Reise nach Sri Lanka zurückkehrte, brachte ich Hunderte von Fotos mit. Eigentlich reiste ich dorthin, weil ich meinen eigenen Wurzeln nachgehen wollte. Doch was ich mit nach Hause brachte,waren diese Bilder.

Die dann den Ausschlag für Ihre erste Ausstellung gaben.

Ja. Das war Neuland für mich. Es folgten weitere Ausstellungen.Als besondere Ehre erachtete ich es, im Hotel «Seedamm Plaza» in Pfäffikon ausstellen zu dürfen, wo auch der grosse Künstler Carl-W. Röhrig ausstellte, den ich sehr bewundere.

Die Ausstellung im Spital Lachen zeigt vor allem Landschaftsbilder. Ist das nicht etwas langweilig für eine 25 Jahre junge Frau?

Im Gegenteil.Wer sich in der Natur umschaut, kann immer etwas entdecken. Deshalb möchte ich zeigen, was ich sehe. Ich bearbeite meine Bilder kaum. Eigentlich habe ich eine Botschaft. Ich möchte den Menschen schlicht sagen: Augen auf! Die Natur ist wunderbar.

Was fotografieren Sie sonst noch?

Eigentlich alles, aber je gestellter die Sujets sind, desto weniger interessant. Tiere sind deshalb interessanter als Menschen, weil sie immer authentisch sind. Aber selbstverständlich freue ich mich über jeden Auftrag.

Welche Ausbildungen in Fotografie haben Sie gemacht?

Ich habe einige Fotokurse besucht.

Reicht das, um Karriere zu machen?

Hmm ... hmm ... Karriere mit Fotografieren, das traue ich mir nicht zu. Ich muss auch realistisch sein. Jeder fotografiert heutzutage. Im Internet findet man sehr gute Fotografen.

Was ist für Sie eine gute oder sagen wir perfekte Fotografie?

Ein Bild, das berührt, das ein Gefühl auslöst, so dass der Betrachter einen Moment hängenbleibt. Ein wirklich gutes Bild hat einen emotionalen Wert, egal, ob es in einer Luxuswohnung hängt oder in einem bescheidenen Heim.

Sie suchen für Ihre Naturbilder den bestimmten Moment, die besondere Stimmung.

Ja, Lichtstimmungen, Nebelschwaden, aufsteigende Dämpfe wie jene, als ich nach einem kurzen Hagelschlag im Schwerziwald fotografierte. Ich versuche, Naturerscheinungen festzuhalten, die etwas Mystisches ausstrahlen. Und ich rücke gern ein Detail ins Zentrum, eine Blume oder eine Biene.

Deshalb wirken Ihre Bilder auch oft melancholisch.

Schön, dass Sie das sehen.

Ausstellung im Spital Lachen, Erdgeschoss, noch bis Ende August. Öffnungszeiten des Spitals beachten. Mehr Infos über Fotos und Bücher von Ramona Wirth auf www.ramona-wirth.ch.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Johanna Mächler)

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

12.07.2016

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