Bühne

«Meh Schnaps fur alli» in Lauerz

Grandioses Improvisationstheater mit der Theatergruppe Avantt am Kulturwochenende light in Lauerz.

Vor einem Jahr hat Lauerz sich gut organisiert am kantonalen Kulturwochenende beteiligt, mit einer Josef-Egli-Ausstellung, einem Ländlerzmorge, einem Kultur-Café, einer Stubete und einer Huwyler-Lesung. Das hat offenbar sehr gefallen, sodass nun die Freizeitkommission zu einem Kulturwochenende light eingeladen hat, unterstützt mit einem gesponserten Beitrag aus dem Verkauf von Egli-Bildern vor einem Jahr. Und es hat erneut funktioniert: Die Mehrzweckhalle war ausgebucht und das Publikum bester Laune. «Light» war das Programm allerdings nicht. In einem zweistündigen Auftritt bot die Theatergruppe Avantt ein Feuerwerk an Improvisation, Wortwitz, Slapstick, Komik und totaler Überraschung.

 

Fünf eingespielte Impro-Könnerinnen

Als sehr gewiefte und charmante Moderatorin war Simona Betschart tätig, am Keyboard sorgte Andreas «Achi» Achermann für Background und die Untermalung. Als Fünferteam auf der Bühne, sehr gut harmonierend, eingespielt und alle sehr kreativ, standen Jacqueline Beutler, Megi Togan, Micha Hartmann, Anna Zehnder und Petra Zurfluh im Einsatz. Seit 2012 bilden sie die Improvisations-Theatergruppe Avantt, die immer wieder grandiose Auftritte hinlegt und begeistert. Denn logischerweise ist jeder Auftritt anders und darum immer überraschend. Gespielt wurden elf Themenblöcke. Zum Beispiel eine Mission, um die Eigernordwand zu bewältigen. Oder, ohnehin schon bizarr, in einer Metzgerei zu versuchen, ein Meerschweinchen zur Strecke zu bringen. Eine Szene, die immer mehr in den Zeitraffer gedrängt wird. Witzig war auch das Rätselspiel, in dem ein Handlungsort erraten werden musste. In Lauerz kam natürlich die Schnapsbrennerei zum Zug. Die Szenen auf der Bühne lebten von wilden Einfällen, schnellen Wechseln – manchmal fast zu schnell für das Publikum – von der Kreativität der Spielerinnen und dem spürbaren Übermut im Ensemble. Ganz grosse Klasse hatte die bizarre Idee, Podologin werden zu wollen, trotz einer Fuss-Phobie. Oder als animierte Figuren aus dem Europa-Park nachgespielt wurden. Die fünf Schauspielerinnen entwickelten schnell auch ganz eigene Charakteren, die sich aber im Team immer wieder bestens ergänzt haben. Ebenso unterhaltend wie amüsant und witzig waren die Lokalbezüge, die fortlaufend im Programm auftauchten. Als es darum ging, Wünsche für Lauerz zu äussern, wurden eine Disco, «mehr Sonne», der fehlende Laden und weiteres auf die Bühne geworfen, gespielt wurden schliesslich Szenen in einem Lauerzer Café. Oder dann wurde für Lauerz Werbung betrieben mit dem «Bauernhof», der gar kein Bauernhof sei, dass es kein Segel, aber einen Sägel gebe oder ein ganzes Quartier dem Hasen gewidmet sei. 

 

Lauerzer Jahresmotto: «Meh Schnaps für alli»

Kumuliert war alles in Bezug auf das lokale Gewerbe. Es wurde versucht, eine möglichst schöne Birne in der Williams-Flasche zu kreieren, und alles lief auf den Werbesong «Meh Schnaps für alli» hinaus, als das Motto des Jahres für Lauerz gesucht worden ist. Realsatirisch war zum Abschied das Geschenk an die sieben Mitwirkenden: ein Päckchen mit Edelbrand.

 

Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

07.04.2025

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