Sybille Diethelm möchte eine Karriere als Konzert- oder Opernsängerin starten. Bild zvg
Sybille Diethelm möchte eine Karriere als Konzert- oder Opernsängerin starten. Bild zvg

Musik

Möchte die Klassik populärer machen

Die Schübelbachnerin Sybille Diethelm hat in München Opern- und Konzertgesang studiert. Nun ist sie zurück in der Schweiz und möchte die Klassik im Kanton Schwyz populär machen. Deshalb lädt sie am kommenden Sonntag zu einem Liederabend.

«Ich wollte schon immer auf die Bühne», gibt Sybille Diethelm unumwunden zu. Deshalb habe sie sich für die künstlerische und gegen die pädagogische Ausbildung entschieden. Nach der Matura in Nuolen studierte die Schübelbachnerin, die bereits als Achtjährige bei einer Operettensängerin in Siebnen Unterricht erhielt, zuerst Germanistik und Musikwissenschaften an der Universität Zürich. 2004 begann Sybille Diethelm das Gesangsstudium an der Zürcher Hochschule der Künste.

Umfassende Ausbildung

2006 wechselte sie an die Hochschule für Musik und Theater München und wurde in die Bayerische Theaterakademie August Everding aufgenommen. «Ich wollte meinen Horizont erweitern, denn die Welt der Oper ist international», erklärt Diethelm ihre Beweggründe, in Deutschland zu studieren. «In München ist die Ausbildung umfassender als in der Schweiz.» Es habe stets grosser Konkurrenzkampf geherrscht, und sie habe lernen müssen, sich zu beweisen. «In München weht definitiv ein anderer Wind als in Zürich», resümiert sie.

Ziel: Festes Engagement

Vor einem Jahr erhielt Sybille Diethelm die beiden Diplome als Konzertund Opernsängerin und absolviert derzeit noch ihr Aufbaustudium in München. Seit Kurzem wohnt sie aber wieder in Schübelbach. «Mein Heimweh war zu gross, deshalb bin ich zurückgekommen», gibt sie zu. «Mein Ziel ist ein festes Engagement in einem Opernhaus oder eine Karriere als Konzertsängerin. Und dies am liebsten in der Schweiz», sagt die Märchlerin. Der Markt für Opernsänger sei in der Schweiz grösser als man denkt. Trotz Heimweh würde sie aber ein Angebot aus dem Ausland nicht ablehnen. «Für ein Opern-Gastspiel oder eine Konzertreise würde ich ins Ausland gehen», präzisiert Diethelm.

Konzert-Solistin

Erste Opernpartien verkörperte die 29-Jährige in Glucks «Pilger von Mekka» und Purcells «The Fairy Queen» im Prinzregententheater in München. Als Konzert-Solistin sang sie Bachs «Johannes Passion» unter Helmuth Rilling in Stuttgart und Eisenach. Seit 2009 ist Sybille Diethelm Solistin im Bündner Konzert- und Opernensemble des «Festival Cultural Origen», und seit Frühling dieses Jahres ist die Ausserschwyzerin Preisträgerin des Migros-Gesangswettbewerbs. «Langsam, aber sicher schlage ich in der Schweiz sängerisch wieder Wurzeln », freut sich Diethelm. Sie sei zurzeit dabei, eine Agentur zu suchen, die sie auf dem Sängermarkt vertritt und ihr Rollen vermittelt. Im Dezember geht sie mit der Theaterakademie München auf eine zehntägige Vorsing-Tournee in der Schweiz, Deutschland und Österreich.

Liederabend im Kloster

Vorher aber tritt sie in Einsiedeln auf. Zusammen mit der Pianistin Fabienne Romer aus Schmerikon lädt sie am 6. November um 17 Uhr zu einem Liederabend im Grossen Saal des Klosters. Zu hören sein werden romantische Werke von Franz Schubert, Robert Schumann und Richard Strauss. «Das klassische Lied ist im Kanton Schwyz noch nicht so populär, dies möchte ich ändern», führt Sybille Diethelm aus. Sie träumt davon, eine eigene Konzertreihe aufzubauen. Apropos Traum: Welches wäre denn ihre absolute Lieblingsrolle? «Ich würde gerne die Sophie in Strauss’ ‹Rosenkavalier› spielen», schwärmt Diethelm.

Vorbereitet für die Zukunft

Darauf, dass es mit einer Gesangskarriere nicht klappen könnte, ist die Sopranistin vorbereitet. Sie schliesst im kommenden Jahr das Studium der Musikwissenschaft und Germanistik ab. Da sie eine Sprechausbildung hat, könnte sie sich durchaus vorstellen, im Fernsehen oder Radio zu arbeiten. «Auch eine Arbeit im Bereich Dramaturgie wäre später etwas für mich – doch zuerst will ich selbst auf der Bühne stehen.»

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

02.11.2011

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