Luca Koch ist ein musikalischer Allrounder und fühlt sich in vielen Genres zu Hause. Bild Julia Rechsteiner o
Luca Koch ist ein musikalischer Allrounder und fühlt sich in vielen Genres zu Hause. Bild Julia Rechsteiner o

Dies & Das

Musik

«Möchte Vielfalt beibehalten und mich nicht spezialisieren»

Er ist ein Hansdampf in allen Gassen: Student an der Hochschule Luzern – Musik, Dirigent des Männerchors Frohsinn Altendorf, Sänger, Rapper, Komponist, Schauspieler und Blogger: Luca Koch aus Vorderthal.

Luca Koch ist ein musikalischer Allrounder. Er singt, komponiert und dirigiert und fühlt sich nicht nur im Jazz, sondern auch in der Klassik, im Electro Pop und im Hip Hop zu Hause. Daneben steht er auch als Schauspieler auf der Bühne. Aufgewachsen in Vorderthal, wohnt der 22-Jährige inzwischen in Luzern, wo er an der Hochschule Luzern – Musik Jazz Gesang studiert. Als Kind hat Luca Koch Saxofon gespielt. Weil seinem Sek-Lehrer seine Singstimme gefiel, nahm Koch an der Kanti Nuolen Gesangsunterricht bei Konrad von Aarburg, seines Zeichens Chorleiter der Zürcher Sängerknaben. Lange wusste der Vorderthaler nicht, ob er Bildende Kunst oder Musik studieren soll. «Ich habe als Kind viel gemalt. Für die Musik habe ich mich entschieden, weil ich ein sozialer Mensch bin und man in der Musik meist mit einer Band oder einem Ensemble auf der Bühne steht», blickt Koch zurück.

Drang nach Freiheit und Gleichberechtigung



Nach der Matura besuchte er das Pre-College an der Zürcher Hochschule der Künste und wechselte danach nach Luzern, wo er im nächsten Jahr seinen Bachelor macht. Obwohl er gerne in alle musikalischen Genres eintaucht, hat er sich für das Studium in Jazzgesang entschieden. «Ich habe ein grosses Mitteilungsbedürfnis und möchte mich überall ausdrücken», fasst Luca Koch zusammen. «Und jedes Genre bringt einen anderen Ausdruck mit sich.» Er fände es spannend, heute Hip Hop, morgen Metal und übermorgen Klassik zu singen. Jazz studiert er, «weil ich die Freiheit des Jazz geniesse». Der Sänger sei nicht nur Frontmann, sondern könne auch in den Hintergrund treten und die Musiker begleiten. Zudem gelte Jazz als Revolutionsmusik mit dem Drang nach Freiheit und Gleichberechtigung – etwas, das Luca Koch sehr am Herzen liegt. Als Sänger und Rapper der Hip Hop Band Brassmaster Flash durfte der junge Vorderthaler bereits am Zermatt Unplugged sowie an der Fête des Vignerons auftreten. Brassmaster Flash besteht aus Jazz-Studenten, grösstenteils von der französischen Seite des Röstigrabens stammend. «Ein ehemaliger Studienkollege aus Fribourg hat mich in die Band geholt», erklärt er. Seit dem Frühling dirigiert er den Männerchor Frohsinn Altendorf. Ein 22-jähriger Dirigent und ein Chor, dessen Mitglieder alle doppelt bis dreimal so alt sind wie der Dirigent – das braucht Offenheit von beiden Seiten. «Ich denke, es ist für uns alle sehr bereichernd», sagt Koch. Er wolle ein gutes musikalisches Niveau erreichen, sich aber nicht in ein Korsett zwingen lassen. Wichtig ist für ihn die Freude am Singen: «Durch die Freude steigt das musikalische Niveau.»

«Ich sehe mich als Künstler»



«Ich bin nicht der typische Sänger, ich sehe mich als Künstler», resümiert der junge Märchler. «Die Stimme ist mein Medium.» Er beschränke sich nicht nur auf das Singen, sondern befasse sich auch mit der Klangerzeugung, also mit Beatboxen, Kehlkopfgesang und Obertongesang. Luca Koch ist ein richtiges Energiebündel und ein Hansdampf in allen Gassen. So erstaunt es nicht, dass er nebst dem Singen und dem Dirigieren auch eine Stellvertretung als Gesangslehrer und Jugendchorleiter an der Musikschule Oensingen übernommen hat und den Musikblog der Hochschule Luzern betreibt. Seine künstlerische Ader lebt er zudem bei Projekten mit Tänzern und Improvisationen aus. Sein Ziel? «Dass sich meine Künste treffen und ich mich mit Musik, Tanz, Schauspiel und Bildender Kunst ausdrücken kann.» Koch hält fest, dass er seine Vielfalt beibehalten und sich nicht spezialisieren möchte. «Ansonsten versauere ich», sagt er. Er wolle in der Gesellschaft Platz schaffen für Verletzlichkeit, «vor allem in der heutigen Welt von Social Media und Selbstinszenierung, wo eine surreale Blase vom perfekten Leben produziert wird».

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Irene Lustenberger

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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  • Musik

Publiziert am

13.11.2019

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