Solche Szenen wurden 1977 gefilmt (im Uhrzeigersinn): Die Festgemeinde..., Schüler, welche die Schlacht nachspielten, und die Roten Schwyzer. Bilder pd
Solche Szenen wurden 1977 gefilmt (im Uhrzeigersinn): Die Festgemeinde..., Schüler, welche die Schlacht nachspielten, und die Roten Schwyzer. Bilder pd
... die Roten Schwyzer ...
... die Roten Schwyzer ...
.. Schüler, welche die Schlacht nachspielten. Bilder pd
.. Schüler, welche die Schlacht nachspielten. Bilder pd

Film

Langjahrs Morgarten-Film kommt restauriert ins Kino

Erich Langjahr hat mit dem Film «Morgarten findet statt» ein Zeitdokument geschaffen. Zum Morgarten- Jubiläum kommt es digitalisiert ins Kino.

Mit Erich Langjahr sprach Silvia Camenzind

Warum realisierten Sie im Jahr 1978 den Film «Morgarten findet statt»?

Die Idee, die Innerschweiz bilderbuchartig in einer Reihe von Filmen zu erforschen, hatte mich schon lange fasziniert. 1976 habe ich einen Vorschlag mit sieben Filmthemen entworfen und den Kantonsregierungen von Zug und Schwyz unterbreitet. Aus dieser Konzeptidee habe ich dann den Film «Morgarten findet statt» als Erstes angepackt.

Was war Ihre Motivation?

Mich hat dasThema Freiheit interessiert. Als dann die beiden Kreiskommandos von Schwyz und Zug, die Organisatoren der Gedenkfeier, positiv diesem Projekt gegenüberstanden, habe ich den Mut gefasst, diesen Film anzugehen. Ich habe den Kulturkommissionen von Schwyzund Zug ein Finanzierungsgesuch gestellt. Beide Kantone haben sich am Projekt beteiligt. Dazu ist zu sagen, dass in beiden Fällen noch nie davor ein Filmprojekt finanziell unterstützt worden war. Somit hat mit dem Morgarten-Film die kantonale Filmförderung ihren Anfang genommen.

Was waren die Herausforderungen des Projektes?

Ein grosser Teil des Filmes stellt im volkskundlichen Sinne die Morgarten- Schlachtfeier dar.Die Dreharbeiten waren eine riesige Herausforderung, da wir ja alles festhalten wollten, was sich am Jahrestag der Schlacht, dem 15. November, auf Schwyzer und Zuger Seite ereignete. Wir waren insgesamt vier Filmteams, die sich auf die Ereignisse verteilten. Wir haben beispielsweise fast alles Filmlicht in Zürich gemietet, das erhältlich war, da wir ja nicht Zeit hatten, Lampen zu dislozieren. Es mussten gleichzeitig die grosse Festhütte auf Zuger Seite, die Restaurants Krone, Bären, Post und Adler in Sattel und die Garagen in der Schornen ausgeleuchtet werden. Wir hatten schon im Vorfeld des Ereignisses vom 15. November alle Verantwortlichen über die Dreharbeiten informiert, und die Teilnehmer der Festgemeinde, der Schützenvereine und so weiter wurden gebeten, nicht in die Kameras zu schauen während des Drehens.

Der Film startet auf dem Schwyzer Hauptplatz. Kein Auto ist parkiert. Wie haben Sie das geschafft?

Mithilfe des Polizeikommandos von Schwyz ist es gelungen, den Platz während der Dreharbeiten von Autos frei zuhalten, bis auf ein einziges Auto, welches abgeschleppt werden musste.

Die Roten Schwyzer machen sich auf den Weg nach Morgarten. Gab es damals so viele rote Kostüme?

Es gab tatsächlich nicht genügend Rote-Schwyzer-Kostüme in Schwyz für die 20 Kavallerie-Reiter, die mit machten. Der Kavallerieverein von Schwyz war sehr kooperativ. Der Tätschmeister hat uns geholfen, die restlichen Kostüme im Zeughaus Bern zu organisieren.

Sie und Beni Müller waren die Regisseure. Wie haben Sie sich die Aufgaben geteilt?

Die Vielzahl der Ereignisseam15.November erforderte eine minutiöse Planung, da ja alles an einem Tag gefilmt werden musste. Alleine hätte ich diese Regiearbeit nicht geschafft. Wir mussten die Wirklichkeit mit einem Plan so in den Griff bekommen, dass uns nichts entgehen konnte. Wir waren ein Team von 18 Leuten. Wir durften uns in einem Gebäude hinter dem Hotel Krone einquartieren,das uns die Familie Schnüriger zur Verfügung gestellt hatte.

Nun wurde der Film zum Jubiläum 700-Jahr-Morgarten restauriert. Was bedeutet Ihnen das?

Wie erwähnt ist dieser Film die erste Innerschweizer Filmproduktion mit kantonaler Förderung. Das Budget war allerdings sehr bescheiden. Darum wurde der Film mit einem günstigen Material gedreht, welches über die Jahre sehr gelitten hat. Dies machte eine Restaurierung unumgänglich. Es ist alles andere als selbstverständlich, dass Memoriav, der Kulturgüterschutz vom Bund, sich mit einem grossen Betrag an der Restaurierung und Digitalisierungbeteiligt hat. Aber auch die Kantone Schwyz, Luzern und Zug sowie einige Stiftungen haben sich an den Kosten beteiligt, um so den Film für die Nachwelt zu erhalten. Dieser kulturelle Schulterschluss hat mich sehr gefreut.

Der Film gilt als Zeitdokument. Leben die damals Mitwirkenden noch?

«Morgarten findet

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Film

Publiziert am

14.10.2015

Webcode

www.schwyzkultur.ch/QcHURj