«Man kann extrem viel von sich selber hineinstecken.» Christian Davatz, angehender Grafiker
«Man kann extrem viel von sich selber hineinstecken.» Christian Davatz, angehender Grafiker
«Zweischneidig, simpel und klar», so beschreibt der Grafikschüler Christian Davatz seinen «Denkzettel zum Jahreswechsel». Bilder pd
«Zweischneidig, simpel und klar», so beschreibt der Grafikschüler Christian Davatz seinen «Denkzettel zum Jahreswechsel». Bilder pd

Kunst & Design

Plakat von Lauerzer Grafikschüler hat die Jury überzeugt

Grosse Ehre: Der «Denkzettel zum Jahreswechsel» von Christian Davatz wird in der ganzen Deutschschweiz ausgestellt.

Seit über zehn Jahren präsentiert die Fachklasse Grafik des Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrums Luzern in Zusammenarbeit mit dem Werbeunternehmen APG/SGA AG jeweils im Januar die Plakatserie «Denkzettel zum Jahreswechsel». Für die aktuelle Serie haben rund 60 Schüler zahlreiche Plakatentwürfe zum Thema «Chancen und Risiken» erstellt.

«Das freut mich total»

Der angehende Grafiker Christian Davatz aus Lauerz gehört zu den zehn Glücklichen, deren «Denkzettel» von der Expertenjury ausgesucht wurden und ab heute bis am 23. Januar in Weltformat auf dem Luzerner Theaterplatz ausgestellt sind. Darüber hinaus werden die Plakate in der ganzen Deutschschweiz auf APG-Plakatwänden zu sehen sein. «Das freut mich natürlich total, ich bin happy», strahlt der 27-Jährige. Es sei auch eine gute Referenz, wenn das eigene Plakat in der ganzen Stadt ausgehängt ist.

Die zwei Seiten des Vertrauens

Sein Bild «Blindes Vertrauen» stellt dar, wie schön es ist, den Kopf auszuschalten, im Vertrauen darauf, dass die anderen wissen, was sie tun. Doch Davatz will auch die Schattenseite des blinden Vertrauens aufzeigen: Denn wer blind vertraut, gibt dadurch die Verantwortung ab und geht unbewusst ein Risiko ein. Das musste er auch schon am eigenen Leib erfahren: «Schlüsselerlebnis für mein Sujet war wahrscheinlich, dass ich einmal blind den Leuten nachgelaufen bin und dabei fast überfahren wurde», erzählt Davatz. Die Idee für das Konzept des Plakats auszuarbeiten, sei jedoch ein längerer Prozess gewesen, der etwa drei Wochen dauerte, erzählt Davatz. Es musste viel entwickelt und ausprobiert werden. Dies sei auch der schwierigste Teil der Arbeit gewesen: «Die grösste Herausforderung ist eigentlich, aus ganz, ganz vielen Ideen eine auszusuchen und danach dran zu bleiben und sich auf diese Auswahl zu beschränken.»

«Es steckt einiges mehr dahinter»

«Ganz zufrieden bin ich eigentlich nie», meint Davatz. Es gäbe immer noch etwas zu verbessern. Doch schlussendlich stimme das Ergebnis für ihn. Die Jury habe überzeugt, dass sein Plakat eines der wenigen ist, bei welchemnur mit Typografie gearbeitet wurde, erklärt Davatz. Ihm persönlich gefalle vor allem, dass sein Plakat einfach aussieht, aber gleichzeitig sehr viel dahinterstecke, was der Betrachter gar nicht unbedingt sieht. «Ich habe Mittel und Methoden angewendet, damit man das Bild schnell versteht», erklärt er. Die Raffinesse von zwei Ebenen sieht man erst auf den zweiten Blick.

«Einzige Grenze ist Vorstellungskraft»

Man merkt schnell, dass Grafiker für Davatz nicht nur ein Beruf, sondern eine Leidenschaft ist. «Ich war schon immer gerne kreativ», schwärmt der gelernte Koch. Doch das sei beim Kochen zu kurz gekommen, so suchte er sich etwas, wo er die Kreativität ausleben und auch davon leben kann. «Als Grafiker kann man extrem viel von sich selber in etwas hineinstecken», sagt Davatz. Er schätze ausserdem die Vielfältigkeit im Grafikerberuf: «Die einzige Grenze ist die Vorstellungskraft.» Es gebe ständig etwas Neues und für jedes Problem eine andere Lösung: «Es ist einfach sehr lebhaft.»

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Kunst & Design

Publiziert am

09.01.2015

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