Abschluss eines wunderbaren Konzertsonntages: Die Etzel-Kristall auf der Baumeli-Bühne. Bild Kurt Fässler
Abschluss eines wunderbaren Konzertsonntages: Die Etzel-Kristall auf der Baumeli-Bühne. Bild Kurt Fässler

Musik

Da sind Vollblutmusiker am Werk

Blasmusik vom Feinsten bekamen die zahlreich aufmarschierten Zuhörer und Zuhörerinnen am letzten Sonntag geboten. Fast sechs Stunden lang wurde im Unteriberger Baumeli konzertiert.

Das Blaskapellentreffen Etzel-Kristall vom Sonntag, 25. März, im Baumeli in Unteriberg ist nicht mehr wegzudenken. Diese Musiker verstehen es aber auch, immer wieder ein Programm so zusammenzustellen, dass die feinen Nuancen der einzelnen Musikkapellen zur Geltung kommen. Dabei wird ab 11 bis fast 17 Uhr von jeder Formation während einer Stunde gespielt. Trotz schönstem Wetter war am Sonntag der Baumelisaal sehr gut besetzt.

Böhmisch-Mährisch ist Trumpf

Schon beim Eröffnungsmarsch «Prerovanka» war jedermann sofort klar: Hier sind Vollblutmusiker am Werk. Schlicht und einfach in schwarzer Hose und weissen Hemden standen sie auf der Bühne. Die Blaskapelle Vernovana (übersetzt «die Widmung») wurde im Jahre 2005 in reiner Blechbesetzung gegründet. Die 14 Musikanten wohnen im Raum Emmental, Mittelland, Berner Oberland und pflegen hauptsächlich böhmisch-mährische Blasmusik. Das Programm war vielfältig mit Polkas, Walzer und Märschen durchsetzt, die Einsätze beeindruckend exakt und sympathisch. Zu Recht wurde am Schluss, nach einer Stunde, Zugabe gewünscht, die mit einem ganz speziell subtilen Beginn eines schmissigen Marsches beendet wurde.

Knackig und frisch

Die Egnacher Musikanten nahmen es etwas gemütlicher. Ihr Logo sei der Apfel: Er stehe für Mostindien, und ihre Spielart sei dementsprechend knackig und frisch! Sie entstanden aus einer Kleinbesetzung der Musikgesellschaft Neukirch-Egnach. 1995 wurde beschlossen, regelmässig zu proben und Auftritte zu machen. Bei einem Besuch in Sobeslav von 2004 und 2006 wurde die Handvoll Teilnehmer vom original-böhmischen Virus angesteckt. Mit leichtem Hüftschwung verstand es Felix Dörflinger hervorragend, das böhmische Virus an seine 15 Musikanten weiterzugeben. Ihre Stücke wie Mährische Polka, Auf und Ab, die lustigen Burschen oder auf der Vogelwiese wurden mit Applaus aufgenommen und auch von ihnen wurde eine Zugabe gewünscht.

Beliebteste Blaskapelle…

Ein Höhepunkt des sonntäglichen Musikkonzertes war sicherlich die Blaskapelle Heidiland. Sie wurde im Jahre 2005 gegründet und steht seither unter der musikalischen Leitung von Markus Hobi. Sie spielen ohne Dirigent, dafür in original mährischer Besetzung. Im Jahr 2007 erreichten sie nach der Umfrage «Beliebteste Blaskapelle der Schweiz» den 2. Platz und 2010 erspielten sie sich am Eidgenössichen Blaskapellentreffen in Oensingen den 3. Rang. Man war also gespannt, was die Sarganser zu bieten hatten. Schon beim ersten Stück «Antoon Polka» war klar, dass die 14 Musiker aussergewöhnlich begabt sind und viel Musik im Blut haben. Nur einige seien hier erwähnt: «Power of Love» mit einem feinen Trompetensolo in Begleitung von den Hörnern, Bass und Posaunen; einen frappanten Rhythmuswechsel erheischte «Es ging ein Jäger durch den Forst», das Trompeterfeuerwerk beeindruckte so stark, dass wiederum um Zugabe gebeten wurde. Bei der «Instrumentenparade» waren vor allem die Soli der Trompeten in den höchsten Lagen oder der Klarinetten, die weich von den Posaunen begleitet wurden, musikalische Leckerbissen.

Etzelkristall zum Schluss

Den Abschluss des Blaskapellentreffens machte – wie könnte es anders sein – die Blaskapelle Etzel-Kristall. Sie bot im wahrsten Sinne des Wortes ein feines Konzert unter der bewährten Leitung von Toni Gräzer. Schon die Aufstellung auf der Bühne war sehr schön und dass in der Mitte das Schlagzeug platziert war, hatte seinen Grund. Mit dem «Böhmischen Schlagzeugmarsch» kam das Instrument voll zur Geltung, was grossen Applaus einbrachte. Mit «Flinken Zungen» bewiesen die Posaunisten, dass Unmögliches möglich wird. Tränen in den Augen sah man da und dort beim Trompetensolo «Silberfäden»! Unglaublich die Fertigkeit des Tenorhornes bei «Andi spielt auf». Einen Leckerbissen der besonderen Art boten die beiden Klarinettisten mit «Dudacka» und eine weitere Spitzendarbietung riss das Publikum förmlich von den Sitzen mit dem Trompetensolo von Marcel Kälin. Aber alles hat ein Ende. So verkündete Bruno Brem, der Präsident der Etzel

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

27.03.2012

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