Im Narrenpintli liess es sich gemütlich verweilen. Bild André Bissegger
Im Narrenpintli liess es sich gemütlich verweilen. Bild André Bissegger

Brauchtum / Feste

37. Höfner Narrenfahrer liessen sich im Glarnerland verzaubern

Heiterkeit und ausgelassene Stimmung waren Programm an der gestrigen Narrenfahrt. Über 450 Bööggen aus nah und fern liessen sich ins «Zauberland» entführen, das sich nach langem Rätseln als Näfels entpuppte.

Wer gedacht hatte, hinter «Zauberland» könne nur Feusisberg – die Heimat von Peter Marveys Magic-House – stecken, irrte. Die diesjährige 37. Narrenfahrt führte nach einem Umweg über Rapperswil,Wattwil und Rorschach ins Glarnerland, genauer gesagt nach Näfels. Dies erfuhren die 455 einfallsreich verkleideten Narren jedoch erst nach der rund dreistündigen Zugfahrt. Das Geheimnis um den Zielort wurde heuer besonders gut gehütet, kannte doch nicht einmal André Föllmi, seinerseits Präsident der organisierenden Fasnachtsgesellschaft Fidelitas Wollerau, das Ziel der Reise. «Ich muss eingestehen, ich dachte wirklich, wir fahren nach Lachen», gab er nach der Ankunft zu.

Von weit her angereist

Wohin auch immer, Höhepunkt der Höfner Narrenfahrt ist ohnehin die Fahrt mit dem bunt dekorierten Zug. Trotz der engen Platzverhältnisse und Staus in den Gängen feierten die Bööggen ausgelassen. Nonnen, Bananen, Cowboys, Eskimos, NSA-Agenten und passend zum Zielort natürlich auch einige Zauberer und Hexen tummelten sich in den sieben Waggons, trieben ihre Spässe, lachten und verteilten Süssigkeiten oder den einen oder anderen Schnaps. Da kamen die Biberli gerade gelegen, die SOB-Mitarbeiter den Narren aushändigten.

Längst nicht alle Teilnehmer stammten aus den Höfen. So manche nahmen einen weiten Weg auf sich, um an der Narrenfahrt dabei zu sein. So etwa ein Thurgauer, der noch vor dem Morgengrauen zu Hause losfuhr, um den Zug in Wollerau zu erwischen. Ebenfalls dabei waren 20 Fasnächtler aus Urdorf, die sich das Spektakel nicht mehr entgehen lassen wollen, seit ihre Heimat vor zwei Jahren als Zielort auserwählt wurde. Die weiteste Anreise hatte aber wohl die Narrenzunft Schärmies Mietersheim, die als deutsches Partnerteam der Fidelitas einen Ehrenplatz in der ersten Klasse hatte.

Das Tanzbein geschwungen

Am Bahnhof Näfels-Mollis angekommen machte sich die Narrenschar auf den Weg in die Lintharena SGU Näfels, wo die Feier weiterging. Noch bevor die Konfetti-Suppe und das obligate Ghackets mit Hörnli serviert werden konnten, begannen sie bereits neben den Tischen zu tanzen. Bei Schlager und Ländler von Alleinunterhalter Meiri blieb niemand ruhig sitzen.

Gastgeberin war – bereits zum zweiten Mal – die Fasnachtsgesellschaft Niederurnen. Deren Präsident BrunoWeber erhielt von den Höfnern nicht nur eine Wollerauer Hexe im Miniaturformat, sondern auch ein grosses Dankeschön dafür, dass sein Club so kurzfristig eingesprungen ist. «Nachdem Langenthal als Zielort abgesprungen war, stand die Narrenfahrt lange auf wackligen Beinen», meinte Föllmi. Man habe sich gar überlegt, drei oder vier Stunden Zug zu fahren und dann wieder nachWollerau zurückzukehren. Diese Notlösung konnte heuer zwar nochmals umgangen werden, dennoch rief der Fidelitas-Präsident die versammelten Bööggen auf, Ideen für künftige Jahre einzubringen. Die Suche nach einer geeigneten Halle sei immer wieder eine Herausforderung, betonte er.

Feiern im «Fasnachtsdörfli» Als es draussen schon dunkel war, machte sich die Narrenschar wieder auf denWeg zum Narrenzug, der sie – dieses Mal ohne Umwege – zurück nach Wollerau führte. Im «Fasnachtsdörfli » liessen die Narrenfahrer den ersten Fasnachtstag noch bis in die Morgenstunden ausklingen.

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

07.01.2014

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