Aus nah und fern reisten die Slam Poetinnen und Poeten an. Der Sieg ging nach Ostermundigen an Andreas Kessler (Mitte). Bild Nicole Reichmuth
Aus nah und fern reisten die Slam Poetinnen und Poeten an. Der Sieg ging nach Ostermundigen an Andreas Kessler (Mitte). Bild Nicole Reichmuth

Literatur

Akrobatik mit 26 Buchstaben

Am Samstag lud die Kulturkommission Wollerau zum Poetry Slam in die Aula der MPS Riedmatt in Wollerau.

Bereits zum neunten Mal fand der moderne Dichterwettstreit vergangenes Wochenende in Wollerau statt. Ziel des Wettbewerbs, besser unter dem Ausdruck Poetry Slam bekannt, ist es, das Publikum mit einem eigens verfassten Text von sich zu überzeugen und dadurch den Siegerpreis, eine Flasche Schnaps, zu gewinnen. Dabei dürfen weder Requisiten verwendet, noch die Zeitlimite von sechs Minuten überschritten werden. Die Punktezahl der Publikumsjury entscheidet jeweils über das Ausscheiden beziehungsweise den Einzug ins Finale.


Poetische Vielfalt


Aus nah und fern reisten die insgesamt sieben Slam Poetinnen und Poeten an, um ihr Können unter Beweis zu stellen und dem Publikum Kultur zu gönnen. Die dargebotenen Texte zeigten dabei eine breite Palette an Themen, die in perfekter Dichtkunst sowohl Literatur als auch Comedy miteinander verbanden. Egal ob politische Angelegenheiten, verzwickte Gedankengänge oder skurrile Alltagssituationen aufgrund von Generationenkonflikten, egal ob Hochdeutsch, Bündner-, Basler- oder Berndeutsch – für jeden Geschmack war etwas dabei.


«Spontan» zum Sieg


Die fünfköpfige Publikumsjury, welche durch Moderatorin Sarah Altenaichinger erkoren wurde, wählte Keembara, Sven Hirsbrunner und Andreas Kessler in die Finalrunde. Letzterer konnte schliesslich mit seinem Text «Spontan», welcher die Schwierigkeit des «Spontanseins» in all seinen Facetten aufzeigte, punkten. Aufgrund des traditionellen Entscheides durch die Publikumslautstärke konnte der Berner schliesslich den Sieg sowie den hart umkämpften Quittenschnaps mit nach Hause nehmen. Nach der rund zweistündigen Show ging ein witziger, wortgewandter und geistreicher Abend zu Ende.


Meisterschaften in Berlin


Doch nicht nur in Wollerau konnte die Kunst des Poetry Slams genossen werden. Zur gleichen Zeit fand in Berlin das Einzelfinale der deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften, kurz SLAM2019, statt. Für die Schweiz starteten zahlreiche Slammerinnen und Slammer, darunter auch die Moderatorin des Abends, Sarah Altenaichinger. Die SLAM2019 stellte einen Höhepunkt dar: Einerseits traten insgesamt über 150 Poetinnen und Poeten an, andererseits wurden 25 Jahre Poetry Slam im deutschsprachigen Raum gefeiert.


Höfner Volkbsblatt und March Anzeiger / Nicole Reichmuth

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

29.10.2019

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www.schwyzkultur.ch/Xp51Xq