Japanesen planen: Schon 2022 wieder Fasnachtsspiel  - 1
Japanesen planen: Schon 2022 wieder Fasnachtsspiel  - 1
Bilder C. Zürrer
Bilder C. Zürrer

Bühne

Japanesen planen: Schon 2022 wieder Fasnachtsspiel

Die Japanesengesellschaft Schwyz will auf einen kürzeren Spielrhythmus wechseln.

Vor einem Jahr steckte die Japanesengesellschaft Schwyz im Spielfieber. Nach erheblichen Schwierigkeiten im Vorfeld wurde im Februar 2019 ein Fasnachtsspiel nach neuem Konzept und mit neuen Ideen inszeniert. Gezeigt wurden acht Aufführungen, die von zeitgemässer Musik, erfrischender Choreografie, verblüffendem Lichtdesign und witzigen Pointen geprägt waren. Als Autor zeichnete erstmals Roger Bürgler, für die Regie Urs Kündig. Der Japanesengesellschaft gelang damit die Befreiung von überkommenen Formen. Man löste sich von den starren Regeln des früheren Japanesenspiels weitgehend und fand zu einem Fasnachtsspiel, das einmalig in der ganzen Schweiz unter freiem Himmel gespielt wird.

Spielbeschluss für 2022 wird vorgelegt


Nach diesem Start mit einer neuen Spielanlage soll es nun definitiv in diese Richtung weitergehen. Der bevorstehenden Reichsversammlung der Japanesengesellschaft wird beantragt, im Jahr 2022 bereits das nächste Fasnachtsspiel aufzuführen. Zuletzt hatte sich ein Spielrhythmus von bis zu sechs Jahren eingebürgert. Wie Präsident Karl Schönbächler, Schwyz, amtierender Hesonusode XCVIII., erklärte, habe diese lange Zwischenphase dazu geführt, dass man jedes Mal mit einer neuen Organisation faktisch wieder von vorne habe beginnen müssen. «Fünf Jahre bis zum nächsten Spiel sind zu lang, drei Jahre sind vernünftig», erklärte Schönbächler. Der Kronrat stehe hinter diesem Rhythmus und werde darum der Generalversammlung den Spielbeschluss und den Antrag auf eine Bevorschussung und damit das Startkapital stellen. «Es machen auch alle wieder mit», stellte Schönbächler in Aussicht. Auch er selber werde sich nochmals als Präsident und damit Hesonusode zur Verfügung stellen. An der Reichsversammlung solle jedoch neu ein Stellvertreter gewählt werden, der ihm zur Seite stehen werde. Mit diesem gesteigerten Rhythmus will die Japanesengesellschaft auch dokumentieren, dass man an der grossen Tradition der Spiele festhalten wird. Es sei nicht Aufgabe der Japanesen, am Schmutzigen Donnerstag Orangen unter dem Publikum zu verteilen, sondern es sei ihre Aufgabe, Spiele durchzuführen. Auch soll der Rhythmus von drei Jahren es ermöglichen, dass man junge Leute und den Nachwuchs bei der Stange halten kann. «Bisher war das Vakuum zwischen den Spielen einfach zu gross», betonte Hesonusode Schönbächler.

Reichsversammlung nicht mehr am 6. Januar


Ebenfalls bei der Ansetzung der Reichsversammlung bricht die Japanesengesellschaft mit einer Tradition. Schon das letzte Mal ist auf den früher üblichen Einzug am 6. Januar auf den Hauptplatz mit Fanfaren, Musik und einst sogar Pferden verzichtet worden. Jetzt wird sogar der Termin gewechselt. Erstmals findet die Reichsversammlung nicht mehr an Dreikönige statt. Die Versammlung ist auf Freitagabend, 10. Januar, angesetzt worden. Sie findet zudem nicht mehr im Restaurant Wysses Rössli statt, sondern im MythenForum Schwyz. Die terminliche Verschiebung habe damit zu tun, erklärte Schönbächler, dass viele Mitglieder, insbesondere jüngere, nicht mehr ausgedehnt an einer GV teilnähmen, wenn sie anderntags wieder zur Arbeit müssten. «Es ist heute einfach anders als früher», erklärte Schönbächler mit Hinweis auf berufliche Verpflichtungen. Auch soll die Reichsversammlung wieder «theatermässiger» werden mit unterhaltsamen, humorvollen Einlagen wie einst zu Glanzzeiten der Japanesengesellschaft.

Ziel wäre eine verstärkte Zusammenarbeit


Mit diesem Verzicht auf die GV an Dreikönige wird auf dem Hauptplatz auch keine «Kollision» mehr mit dem Priis-Chlepfä der Greifler stattfinden. Wobei jeweils lediglich ein kurzer Unterbruch der Wettkämpfe erforderlich gewesen ist, mehr nicht. Zur Reichsversammlung haben die Japanesen auch wieder alle Fasnachtsgesellschaften der Gemeinde Schwyz eingeladen. Ziel der Japanesengesellschaft wäre es ja, dass alle vermehrt zusammenarbeiten. Mit der Absicht, dass Aufgaben besser verteilt und effizienter gelöst werden könnten, ist Schönbächler überzeugt.

Bote der Urschweiz / Josias Clavadetscher

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

04.01.2020

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